FashionWeek Berlin 2014 mit Lena Hoschek

Lena Hoschek backstage vor ihrer Show in Berlin (Fotos Eva Maria Guggenberger)Die steirische Designerin steht auf richtige Frauen und auf richtige Männer – wie schön, dass es bald auch eine Männerkollektion von ihr geben wird.
Fashion Week Berlin/Jänner 2014: Die Spannung im Zelt ist fast schon unerträglich, bis endlich das Geheimnis Lenas neuer Kollektion gelüftet wird. Sehr elegant, wie immer sehr feminin mit sexy Details zeigt Lena wieder einmal, dass Eleganz und Provokation eine wunderbare Harmonie bilden können.

Hedi Grager im Interview mit Lena Hoschek auf der Berliner Fashionweek 2014

"Ex-Kommissar Rex" Gedeon Burkhard gut bewacht bei Lena Hoscheks Show (Foto Hedi Grager)Sexy und provokant auch die Aufnahmen von barbusigen Fifties-Damen auf der Leinwand. Diese tolle Show lassen sich auch Enie van de Meiklokjes, Mirja du Mont, Johanna Klum, Maite Kelly oder Rebekka Mir mit ihrem Massimo Sinato nicht entgehen.
Diesmal hatte Lena sogar einen kleinen vierbeinigen Fan in ihrer Show: Django, der acht Monate alte Mischlingsrüde von Ex-Kommissar Rex Gedeon Burkhard. Schon ganz Profi, bewachte er sein Herrchen ohne Rücksicht auf das Blitzlichtgewitter.

Ich sehe Lena vor der Show backstage, wo sie sich, total entspannt wirkend, noch rasch den Saum ihres Kleides richten lässt. Geduldig beantwortet sie Fragen und steht den Fotografen zur Verfügung. Make-up-Artist Boris Entrup kontrolliert nochmals das Make up der Models und Kerstin, Lenas langjährige Assistentin, achtet darauf, dass Kleider und Accessoires griffbereit sind.

Nach der Show habe ich nochmals Gelegenheit für ein paar Fragen und treffe sie in der VIP Lounge. Ich erzähle ihr von den begeisterten Statements wie ‚Lenas beste Show ever‘, die ich nach ihrer Show von allen Seiten hörte – was sie sehr freut. Damit wächst aber auch der Druck von Show zu Show. „Natürlich versucht man zu übertreffen“, bejaht Lena, „wer möchte schon eine lahmere Kollektion als die vorige abgeben. Aber es ist jetzt kein wahnsinniger Leidensdruck, mir fällt bis jetzt Gott sei Dank immer noch mit Leichtigkeit etwas ein“, lacht Lena entspannt. Auch die nächsten zwei Kollektionsthemen hat sie schon im Kopf. „Die werden super“, mehr verrät sie noch nicht.

Lena Hoschek_ Mercedes Benz Fashion Week Berlin 2014 (Fotos Eva Maria Guggenberger)

Lena ist eine absolute Perfektionistin. Sie erzählt mir, dass sie beispielweise die gesamte Materialrecherche zur Show alleine macht und auch von ihrem riesigen Pool an Musik. „Manchmal ist die Reihenfolge der Lieder, der Spannungsaufbau, das Zusammenspiel mit dem Video eindeutig, manchmal plage ich mich damit herum und kann mich erst am letzten Drücker für die Musik entscheiden“. Sie ergänzt noch: „Wir könnten sicher noch viel mehr machen, aber dazu ist zu wenig Zeit und wir ein zu kleines Team“.
Ich muss lachen, als sie erklärt: „Ich bin ein kleiner Monk. Ich halte es nicht aus, wenn etwas falsch gemacht wird, das ertrage ich einfach nicht“.

Lena Hoschek (Foto Eva Maria Guggenberger)

Ich spreche sie darauf an, wie relaxt sie backstage vor der Show gewirkt hat und sie meint: „Wenn Du Deine Kollektion kennst und magst und überzeugt bist, dass Du schöne Sachen zeigst, kann überhaupt nichts schiefgehen“, lächelt sie selbstbewusst. Zur immer wieder auftauchenden Frage nach dünnen Models ist Lenas Meinung: „Ich finde bei Models ganz ganz wichtig die Haltung, ich schaue weniger darauf ob zu dick oder zu dünn. Aber auch dünne Mädchen können sehr elegant und wunderschön aussehen und dieses ständige öffentliche Draufhacken ist schon ekelhaft. Toll ist, dass Franziska Knuppe für uns läuft. Sie ist nicht nur ein international bekanntes Model, sie ist ein nordischer, starker und sehr prägnanter Typ, eine richtige Superfrau“, ergänzt Lena noch.

Begeistert spricht Lena von ihrem ‚Neuzugang‘ Thomas Kirchgraber. „Mit ihm und meinen langjährigen Mitarbeitern sind wir ein super Team“. War sie anfangs noch alleine, später mit zwei Schneidern und ihrer Assistentin Kerstin, hat sich Lena in den drei Jahren, in denen sie jetzt in Berlin auf der Fashion Week ist, ein Team aufgebaut, das perfekt arbeitet. „Jetzt brauchen wir uns nicht mehr um die Organisation der Show kümmern, sondern können uns wirklich auf das Wesentliche konzentrieren und ich kann immer mehr Design machen“, erzählt Lena. „Mit Thomas gemeinsam lassen sich jetzt noch ganz andere tolle Entwürfe verwirklichen als zuvor“, schwärmt sie: „er ist schnitttechnisch ein absoluter Traum“. Nicht umsonst ist er der Leiter ihrer Couture Abteilung.

Mittlerweile gibt es 3 Labels: Lena Hoschek Tradition, Lena Hoschek Pret a Porter und Lena Hoschek Atelier.
Und jetzt endlich erfüllt Lena sich und uns einen Wunsch: eine eigene Männerkollektion. „Wenn ich etwas mache, möchte ich es gescheit und mit einer tollen Show machen“, sagt Lena, „dazu braucht man Zeit und Kapital – deshalb beginne ich mit einer limitierten Edition an Hemden.

Seit kurzem hat Lena auch ein eigenes Parfum: „Loverose“. Dieser ungewöhnliche, sinnliche und ein bisschen – wie Lena sagt – verruchte Duft wurde in Zusammenarbeit mit dem österreichischen Fragrance-Spezialisten WienerBlut entwickelt. Einer der Inhaltsstoffe ist beispielsweise Bibergeil, dem man eine aphrodisierende Wirkung nachsagt. Auf der schicken schwarzen Verpackung ein dezenter Hinweis: „He who wants the Rose must respect the Thorn.“

www.lenahoschek.com

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