Sneshina Petrov und ihre Sahnehäubchen

Lexy Hell, Sneshina Petrov und Sarah Venus (Foto by Stephan Zahn)‚Sahnehäubchen‘ nennt Sneshina Petrov ihre Hutkreationen, die sie vor allem für Individualisten kreiert. Ihre Unikate bezeichnet sie als gewagt, mondän, auffällig, sexy, verrückt aber auch stilecht und liebenswert – eben richtige Sahnehäubchen!

Wie alles begann: Sneshina legte vor einigen Jahren eine kreative Pause ein und stellte sich bei Fiona Bennett vor, der in Berlin lebenden Hut-Designerin mit internationalen Kunden. Hier lernte sie alles, was man über Hüte-machen wissen musste. Seit einigen Jahren entwirft Sneshina nun ihre eigenen Hutkreationen – mit viel Liebe und Kreativität. Für ihre Unikate, für die die Kundin manches Mal auch mutig sein muss, kommen nur feinste Materialien wie Haarfilz, Pelz, Stroh, Seide, Leder und Federn zum Einsatz.

Sneshina Petrov behütet mit einem ihrer Unikate (Foto Stephan Zahn)
Sneshina Petrov behütet mit einem ihrer Unikate (Foto Stephan Zahn)

Liebe Sneshina, erzähl mir bitte ein bisschen von Dir. Wo bist Du geboren, wo lebst Du? Wo ist Dein Atelier?
Ich bin an einem verschneiten Januartag in Potsdam geboren. Einen Tag lang hatte ich keinen Namen, bis der erste Schnee fiel. Da hat mein Papa entschieden, mich Sneshina zu nennen. Was soviel wie Schneeflocke bedeutet. Aufgewachsen bin ich in der Nähe von Sanssouci, wo meine damalig beste Freundin wohnte . Das war ein Spaß, denn wenn die Wächter die letzten Besucher zum Verlassen des Parkes aufforderten, begannen wir unsere nächtlichen Streifzüge auf den Spuren vom alten Fritz… eine tolle Zeit.
Mit den Jahren und dem Fall der Mauer wurde mir diese Idylle dann aber zuviel und ich entschloss mich, nach Berlin zu ziehen, was natürlich sehr aufregend war. Und hier wohne ich noch heute, in der Nähe vom Hauptbahnhof, wo sich auch mein Atelier befindet – und in dem ich in nächtlichen Stunden meine Sahnehäubchen kreiere.

Wie würdest Du Dich selbst mit drei Worten beschreiben?
Kreativer, introvertierter Einzelgänger.

Was machst Du (gerne), wenn Du nicht gerade ein „Sahnehäubchen“ kreierst?
Oh, ich bade für mein Leben gern, da kommen mir die besten Ideen. Außerdem ist essen meine Leidenschaft.

Was hast Du gemacht, bevor Du „Sahnehäubchen“ kreiert hast? Warst Du schon immer im kreativen Bereich tätig?
Ich bin gelernte Gestalterin für visuelles Marketing. Das bereitet mir auch heute noch große Freude und ich arbeite noch in diesem Bereich mit der Leidenschaft, die ich auch für meine Sahnehäubchen habe.

Sarah Venus, Lexy Hell und Sneshina Petrov behütet mit "Sahnehäubchen" (Foto Stephan Zahn)
Sarah Venus, Lexy Hell und Sneshina Petrov behütet mit „Sahnehäubchen“ (Foto Stephan Zahn)

Wie kamst Du auf Hüte?
Ich war vor vielen Jahren neugierig auf die Welt und ihre Möglichkeiten und wollte etwas ganz Neues ausprobieren. So kam ich zu einem Praktikum zu Fiona Bennett, die mich sehr herzlich aufnahm und mir beibrachte, wie das Hüte-machen so funktioniert.

Ich habe gelesen, dass Du Deine Sahnehäubchen zum Teil direkt am Kopf modellierst?
Ja das tue ich. Es gibt nichts Kreativeres, als am “ Objekt“ direkt zu arbeiten. Dabei spielen Typ, Kopfform, Grösse und Anlass eine wichtige Rolle. Das Beste dabei ist, ich muss mich keinen Regeln unterwerfen. Im Gegenteil, wie im Krieg und in der Liebe ist alles erlaubt – sofern umsetzbar.

Wie würdest Du Deinen Stil bezeichnen?
Oh das ist etwas schwierig, einen wirklichen Stil gibt es nicht. Ich lasse mich immer voll und ganz auf meine Kundin ein. So ähnlich wie ein Profiler versuche ich, mich ins Leben und in den gewünschten Anlass hinein zu versetzen und somit das perfekte Häubchen zu entwerfen.

Eines Deiner Models ist das Tattoomodel Lexy Hell – weil hier gut „anders“ zu „anders“ passt?
Nein im Gegenteil, hier geht es um Vorurteile. Vor ein paar Jahren war es noch undenkbar, ohne Hut das Haus zu verlassen. Heute wird es leider teilweise als albern oder Verkleidung angesehen. Genauso ist es bei den Tattoos. Oftmals werden Menschen mit vielen Tattoos in eine kriminelle oder absonderliche Schublade gesteckt. Wenige machen sich heutzutage die Mühe, diese Dinge zu hinterfragen und ihnen eine Chance zu geben … leider!

Das erfolgreiche Tattoomodel Lexy Hell mit einem ihrer "Sahnehäubchen" (Foto Stephan Zahn)
Das erfolgreiche Tattoomodel Lexy Hell mit einem ihrer „Sahnehäubchen“ (Foto Stephan Zahn)

Viele Frauen meinen ja, dass ihnen kein Hut stehen würde. Was sagst Du diesen Frauen? Wie versuchst Du sie zu überzeugen?
Das ist totaler Quatsch! Jedem Gesicht und jeder Frau steht ein Hut. Eine entscheidende Rolle dabei spielt natürlich der Typ. Aber wenn man etwas Zeit und Interesse investiert und auch Mut, sich darauf einzulassen,  finden wir gemeinsam mit Sicherheit das Häubchen, das exakt passt.

Für wen würdest Du gerne mal ein „Sahnehäubchen“ kreieren?
Für Barbra Streisand, ich liebe diese Frau, ihre Ausstrahlung, ihre Eleganz und ganz besonders ihr Profil !

Wie würde ein Hut aussehen, den Du für mich kreierst?
Hahaha, da du mich, wenn du lächelst, an Cameron Diaz erinnerst und auch vom Typ sehr sportlich und unkompliziert wirkst, würde ich auf jeden Fall in diese Richtung tendieren.

Na, dann freue ich mich schon auf meinen Hut, wenn ich das nächste Mal in Berlin bin, liebe Sneshina!

www.mein-sahnehaeubchen.de

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