„Sono esausto, sono distrutto, arrabbiato, indignato. È forse la cosa piu brutta che ho visto.“
„Ich bin erschöpft, am Ende, wütend und indigniert. Es ist wohl das Schlimmste, was ich je gesehen habe“, sind die Worte von Marco Longari.
Der sensible und mutige Photograph zeigt im Grazer Atelier Jungwirth erschütternde und brandaktuelle Aufnahmen von den Zerstörungen in Gaza – nur vier Tage nach seinem letzten Einsatztag im Kriegsgebiet, das er als jahrelanger Chef des Nahost-Büros von Agence-France-Presse auch in Friedenszeiten kennengelernt hat.
Ich sehe mir die Fotos an und mir fehlen die Worte. Es tröstet nur wenig, wenn Marco Longari erzählt, dass es dort aber auch so etwas wie ein ’normales Leben‘ gibt: „Die Menschen gehen zur Schule, sie lachen und sie heiraten“.
Sehr berührt hat mich seine Aussage: „Ich habe dort einen großen Baum gesehen, der sich im Sturm stark neigte. Aber als der Sturm vorüber war, richtete der Baum sich wieder auf und da dachte ich: ‚das ist Gaza für mich“.
Marco Longari
kam 1965 in Rom zur Welt und schloss seine Ausbildung am renommierten Istituto Superiore di Fotografia in Rom ab. Nach einigen Jahren in Ruanda übernahm Logari 2003 das AFP-Büro in Nairobi. 2007 zog er mit seiner Frau und den beiden Söhnen nach Jerusalem, wo er bis zum Jahresende das AFP-Büro für Israel und Palästina leitete. Mit Jahresbeginn übernahm Longari die Führung des Afrika-Büros von AFP in Johannesburg. Im Vorjahr kürte ihn das Time-Magazin zum Photographen des Jahres.
Nach Marco Longaris ermutigenden Bildern vom Freiheitskampf der Ägypter am Tahrir-Platz, die das Atelier Jungwirth 2011 und die Kleine Zeitung als erste Ausstellung in der Reihe „flashlight“ zeigten, kehrt der sensible und mutige Photograph zur vierten Ausgabe dieser aktuellen Ausstellungsreihe wieder nach Graz zurück.