Die beiden Künstler Brigitta Kanyaro & Mario Canedo standen gerade wieder für einige Filme vor der Kamera, u.a. für den ARD/ORF TV Film „Im Takt der Erinnerung“ an der Seite von Erwin Steinhauer und Gisela Schneeberger, für „SOKO Donau“ und für Michael Ramsauers Debutfilm „Mein Fleisch und Blut“.
Bei einem gemütlichen Gespräch im Grazer „Opern Cafe“ plauderte ich mit den beiden Schauspielern über ihre Projekte, das Filmemachen und ihre im Dezember startende „Filmklappe“.
Filmklappe
Hierbei handelt es sich um Veranstaltungsreihe mit Diskussionsplattform. „Dabei geht es um Diskussionsrunden mit interessanten Gästen aus Bereichen vor und hinter der Kamera, in denen Fragen gestellt werden, auf die wir schon lange gerne Antworten hätten.“ Im Dezember 2016 wird übrigens die „Filmklappe“ zum ersten Mal in Wien starten. „Wir werden gemeinsam mit dem VÖFS und der ‚Film und Musik Austria‘ dazu einladen“, erklärten mir beide.
Weitere „Filmklappen“ wird es bei der Berlinale, Diagonale, Filmfest München, Viennale, bei div. Empfängen geben. „Einfach überall dort, wo brisante, aktuelle und relevante Themen aus der Filmbranche diskutiert werden, wie z.B. Österreichs Filmlandschaft (Filmzukunft Österreich), „TV und Medienpolitik“, „European Film Academy – Trends und Perspektiven“, „Script to Screen“, „Generation Netflix/Amazon“.
„Unser Ziel ist ein breiter Dialog. Die Idee dazu ist aus der Not heraus entstanden, dass es zu wenig Möglichkeiten zum Austausch unter den verschiedenen Bereichen der Filmschaffenden gibt. Um einander verstehen zu können bzw. Verständnis für einander aufzubringen (Maske – Regie – Kamera – Produktion – Ton etc.) sollten wir auch die Arbeit/Prozesse des jeweils anderen kennen und nachvollziehen können.“
Brigitta Kanyaro ergänzt: „Wir haben außerdem im Rahmen der Produktionstätigkeiten zu unserem Filmprojekt, „Unsere Stillsten Stunden“ (AT/ROM) Regie: Octav Chelaru, gemerkt, dass wir schnell an unsere Grenzen gestoßen sind. Denn als Schauspieler bekommst Du auf der Schule nichts von Casting-, Film- und Produktionsprozessen, von Förderungen, Gesetzen und Richtlinien oder sozialen Bedingungen mit. Das kann man sich erst nach langen Erfahrungen aneignen. Deshalb unsere Filmklappe!“
Verband Österreichischer FilmschauspielerInnen – VÖFS
Seit 2016 ist Mario auch beim VÖFS als jüngstes Vorstandsmitglied engagiert dabei. „Mir wurden unter anderem die Bereiche „Nachwuchs“, „Marketing“ und „Kollektivvertrag“ übertragen. Gemeinsam mit Schauspiel- und Vorstandskollegen Stefano Bernardin ist er auch für das Casting-Treffen zuständig. „Es gibt jährlich ein internationales Casting-Treffen, bei dem sich unsere Mitglieder verschiedenen CasterInnen präsentieren und kennen lernen können. Dies wird in Form eines Speed-Castings durchgeführt. So haben sie 10 Minuten Zeit für ein erstes Kennenlernen, einen ersten Kontakt. Es ist auf alle Fälle eine gute Möglichkeit, denn bei vielen CasterInnen gibt es kaum eine Möglichkeit, einen Termin zu bekommen.“
Jury Österreichischer Auslands Oscar
Mario Canedo wurde dieses Jahr ebenso in die Jury für den Österreichischen Auslands Oscar gewählt. Damit war er bei der Nominierung des „89th. Academy Awards for Best Foreign Language Film“ dabei, wenn die Jury wie jedes Jahr ihre Anwärter für den begehrten “Auslands Oscar“ aussucht. Die letzten Jahre hat sich der heimische Film hier von seiner besten Seite gezeigt und schaffte es mehrmals von der finalen Nominierungsendrunde bis hin zur Oscarstatuette (“Revanche“, “Das weiße Band“, “die Fälscher“, “Amour“,…).
„Es macht mich sehr stolz, Teil dieser Truppe zu sein“, erzählt Mario: „Gemeinsam mit Produzenten, Maskenbildnern, Kameramännern und Regisseuren sperrten wir uns einen Tag lang in ein Kino ein und haben den Beitrag ausgewählt.“ Jedes Land schickt einen Vertreter und die Oscar Academy wählt die 5 Besten davon aus. „Da freu ich mich schon sehr, da bin ich schon patriotisch“, lacht Mario, der versucht, den besten Film mit auszusuchen, der dann hoffentlich für den Oscar nominiert wird.
Der österreichische Beitrag „Vor der Morgenröte“ wurde von der Academy of Motion Picture Arts and Sciences übrigens zurückgewiesen. Als Grund wurde die „Unausgewogenheit der kreativen Beteiligung“ angegeben.
Beide möchten noch auf die anstehende VÖFS Drehbuchlesung am 13.10.2016 im Metro Kino Kulturhaus hinweisen. Diese findet in Kooperation mit dem Drehbuch Forum Wien statt. Gelesen werden hier u.a. noch unveröffentlichte Drehbücher von Robert Buchschwenter „Das letzte Glück“, Albert Meisl „Geheimnis des Glaubens“. Mit: Helmut Berger, Wolfgang Böck, Mario Canedo, Thomas Clemens, Franz Froschauer, Florian Feik, Barbara Horvath, Lilian Klebow, Clemens Aap Lindenberg, Hertha Schell u.a.
Großes Beitragsfoto: Im Gespräch Hedi Grager, Mario Canedo und Brigitta Kanyaro (Foto Reinhard Sudy)
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