Bei der Eröffnung der Diagonale 2017 gab es zwei Höhepunkte: die Würdigung von Regisseur Michael Glawogger und die Auszeichnung für Burgtheaterstar Johannes Krisch.
Der Eröffnungsfilm „UNTITLED“ ist das Reiseexperiment des Filmemachers Michael Glawogger, der 2014 leider vor dem Ende seiner Reise an Malaria verstarb. Cutterin Monika Willi hat jetzt jene 70 Stunden Film, die er hinterlassen hat, finalisiert. Schernhuber beschreibt den Film als “ wagemutiger und bildgewaltiger Gegenentwurf zur medial omnipräsenten Bewegtbildkonfektionsware.“
Johannes Krisch wurde mit einem Bild der Künstlerin Stefanie Moshammer der Große Schauspielpreis verliehen. In der Laudatio, die Regisseurin Elisabeth Scharang hielt meinte sie, dass Krisch ein Schauspieler sei, der „uns überhaupt keine Zeit lässt, es uns gemütlich zu machen.“
Die Intendanten Sebastian Höglinger und Peter Schernhuber wünschten sich viele Arten von Neugierde: „Die Neugier der Jungen an den Alten und der Alten an den Jungen. Die Neugierde jener, die hier schon immer waren, gegenüber jenen, die womöglich gerade erst angekommen sind.“
Weiters erklärten sie: „Ein Festival kann, davon sind wir überzeugt, Kontexte schaffen und Verbindungen herstellen, kann Geschichtsbewusstsein schärfen und Narrative entwerfen, die aus den Bildern über die Leinwand dorthin führen, wo das Kino seinen Ursprung hat und auch hingehört: mitten ins Leben und zu den Leuten.“
Bundespräsident Alexander van der Bellen sprach ebenfalls ganz kurz und ließ die Besucher an seinen persönlichen Kino-Erinnerungen teilhaben: „Ich war immer zu jung, um die Filme anzuschauen, die mich interessieret hätten.“
Großes Beitragsfoto: Eröffnung der 20. Diagonale 2017 mit dem Film UNITITLED (Foto Diagonale/Alexi Pelekanos)