Marlies Muhr: „Ich verkaufe Liebhaber-Objekte“

Marlies Muhr - erfolgreiche Immobilienmaklerin (Foto privat)Marlies Muhr ist seit 27 Jahren erfolgreich im Immobiliengeschäft. Dabei war das nicht immer ihr Traumberuf – „Ich komme eigentlich aus einer ganz anderen Ecke“, schmunzelt die dynamische Geschäftsfrau, die während der Salzburger Festspielzeit kaum zum Durchschnaufen kommt. Die Zeit für ein kleines Frühstück mit mir hat sie sich aber gerne genommen.

Die erfolgreiche Immobilienhändlerin Marlies Muhr in ihrem Salzburger Büro (Foto privat)
Die erfolgreiche Immobilienhändlerin Marlies Muhr in ihrem Salzburger Büro (Foto privat)

Marlies Muhr stammt aus dem steirischen Gleisdorf. „Meine Eltern hatten ein Delikatessengeschäft mit Catering – eine kleine Institution mit Imbiss, Kaffee und Geschenkartikeln. Wir waren 4 Kinder, die jetzt auf der ganzen Welt verstreut sind. Mein älterer Bruder ist Investmentbanker und lebt seit 33 Jahren in New York. Nach ihm kam ich auf die Welt. Mein jüngerer Bruder lebte 16 Jahre in Los Angeles und jetzt ebenso in Salzburg, meine Schwester war lang in New York City und lebt jetzt bereits seit 20 Jahren in London. Mein Sohn Rene ist 37 Jahre und lebt mit seiner Frau und Tochter bereits seit 9 Jahren in Singapur und ist ebenfalls Investmentbanker. Somit bildet allein meine Familie schon ein sehr großes weltweites Netzwerk.“

Die dynamische Geschäftsfrau Marlies Muhr, die während der Salzburger Festspielzeit kaum zum Durchschnaufen kommt, nahm sich doch die Zeit für ein kleines Frühstück mit mir (Foto Reinhard Sudy)
Die dynamische Geschäftsfrau Marlies Muhr, die während der Salzburger Festspielzeit kaum zum Durchschnaufen kommt, nahm sich doch die Zeit für ein kleines Frühstück mit mir (Foto Reinhard Sudy)

Marlies selbst ist gelernte Kleinkindpädagogin und leitete ursprünglich in der Steiermark einen Kindergarten und ging danach der Liebe wegen nach Salzburg. Die Liebe zu Salzburg ist ihr geblieben. In der Mozartstadt hat sie dann ihr Handwerk in einem ansässigen Immobilienbüro gelernt und wuchs von der Pike auf immer besser in die Materie Immobilien hinein. „Verkaufen ist mir in die Wiege gelegt. Du kannst mir 20.000 Klorollen geben und ich verkaufe sie dir am Residenzplatz“ lacht sie. Durch die Leidenschaft zu Immobilien samt dazugehörigem Verkaufstalent kam ihr bald die Idee, den Schritt in die Selbstständigkeit zu wagen. „So habe ich damals mit viel Fleiß und wirklich harter Knochenarbeit mein eigenes Unternehmen gegründet.“

Durch die Leidenschaft zu Immobilien samt dazugehörigem Verkaufstalent und mit viel Fleiß gründete Marlies Muhr vor vielen Jahren ihr eigenes Unternehmen (Foto Reinhard Sudy)
Durch die Leidenschaft zu Immobilien samt dazugehörigem Verkaufstalent und mit viel Fleiß gründete Marlies Muhr vor vielen Jahren ihr eigenes Unternehmen (Foto Reinhard Sudy)

Die geschäftstüchtige Steirerin erzählt, dass die doch noch immer „männerlastige“ Immobilienbranche ein nach wie vor hartes Pflaster ist. „Die Menschen sind heutzutage sehr mündig und gut informiert. Das Problem ist, dass sie oft – gespickt mit Transparenz aus dem Internet – Birnen mit Bananen verwechseln.“ Marlies erklärte mir, dass eine Immobilie etwas Einzigartiges ist: „Ich bin absolut keine Luxusimmobilienmaklerin, sondern ich verkaufe Liebhaber-Objekte – und das zu guten und fairen Preisen.“ Und wie man weiß, sind Menschen auch gerne bereit, für Liebhabereien auch mehr zu bezahlen.

Marlies Muhr bei der Veranstaltung BTU - Business Travel Unlimited - Nightflight (Foto privat)
Marlies Muhr bei der Veranstaltung BTU – Business Travel Unlimited – Nightflight (Foto privat)

Die rührige Geschäftsfrau versuchte, ‚alte‘ Konzepte neu aufzurollen und entwickelte eigene Marketingstrategien. „Diese waren zum damaligen Zeitpunkt völlig richtig. Ich habe relativ früh begonnen, die mir anvertrauten Liegenschaften online zu  vermarkten. Ebenso war ich Vorreiterin in der Branche, beispielsweise mit der Einführung des ‚QR-Codes‘. Auch social media Plattformen wie facebook & Co. habe ich schon früh zu nutzen gewusst – auch wenn viele meinten ‚die spinnt’“, lacht Marlies. „Was sich damals keiner vorstellen konnte, ist heute nicht mehr wegzudenken. Wir verkaufen und vermieten unsere Objekte natürlich schon auch über social media.“ Das Unternehmen wuchs, woraufhin Marlies sich überlegen musste, wohin die Reise in der Immobilienbranche nun gehen soll. Sie entschied sich für weitere Standorte und eröffnete Büros in Kitzbühel und Wien. „Mit Wien haben wir einen Hot Spot, in welchen in den nächsten Jahren ca. 450.000 Menschen zuziehen werden. Kitzbühel mit seinen hochpreisigen Immobilien hat mich auch gereizt. Ich habe in beiden Städten Büros mit Standortleitern – und wir sind nach wie vor im Wachsen.“ Es bleibt also spannend.

Neben ihrem Standort in Salzburg hat Marlies Muhr weitere Büros in Kitzbühel und Wien (Foto Reinhard Sudy)
Neben ihrem Standort in Salzburg hat Marlies Muhr weitere Büros in Kitzbühel und Wien (Foto Reinhard Sudy)

Auf meine Frage, wohin der Weg noch führen wird, meinte Marlies: „Märkte ändern sich durch Krisen etc., der Immobilienmarkt ist wie der Bankenmarkt sehr volatile. Wir haben schon lange einen Hype und eine Preisentwicklung, die nicht für alle die beste ist. Ich glaube, dass wir immer mehr auf leistbares Wohnen eingehen müssen.“ Ich werfe ein, dass ich aber immer wieder höre, teure Objekte seien leichter zu verkaufen. „Ja, genau darauf habe ich mich damals, also am Anfang meiner Selbstständigkeit, spezialisiert. Es ist nach wie vor noch viel Geld in Österreich im Umlauf. Wir leben von der Erben-Generation – gemeint sind Nachkommen, die Geerbtes verkaufen, um danach mit dem erworbenen Kapital eben wieder zu kaufen. Auch durch Scheidungen kommen immer wieder Immobilien auf den Markt.“ Ich finde es interessant zu erfahren, dass „die junge Generation nicht mehr in großen Villen wohnen will. Diese will zumindest kurzfristig auf kleineren Wohnräumen leben, ohne die Verantwortung für große Immobilien zu übernehmen.“

Immobilien-Händlerin Marlies Muhr ist Präsidentin des Steirertreffs in Salzburg (Foto privat)
Immobilien-Händlerin Marlies Muhr ist Präsidentin des Steirertreffs in Salzburg (Foto privat)

Ich spreche sie auf ihre Objekte auf den Seychellen an, von denen ich gelesen habe. Lächelnd erzählt die Maklerin: „Ich war auf Urlaub dort und mir wurde von einem Steirer erzählt, der erfolgreich ein Inselkonzept entwickelte. Kurz darauf hab ich ihn kennengelernt und die ‚Steiermark-Verbindung‘ war so groß, dass ich den Auftrag bekam und dort auch schon verkaufte.“

Auswahl einzigartiger Objekte 
Marlies verrät mir, dass sie eine große Vorliebe zu Italien habe. „Mein Prokurist in Wien ist Südtiroler und betreut für mein Unternehmen auch italienische Regionen, wie z.B. den Gardasee, die obere Adria und die Gegend um Triest. Beispielsweise geht es da um einen Riesenauftrag auf Capri. Es ist ein Grundstück mit 1,8 ha, eine ehemalige Sonnenwarte oberhalb der Grotta, als wirklich einzigartige Objekte. Ein weitere Vorteil sind die guten Sprachkenntnisse des Landes.

Marlies Muhr hat auch 'Liebhaber-Projekte' auf Eden Island, Seychelles (Foto privat)
Marlies Muhr hat auch ‚Liebhaber-Projekte‘ auf Eden Island, Seychelles (Foto privat)

Als ich von Marlies wissen möchte, nach welchen Kriterien sie Objekte auswählt, erfahre ich, dass es bei ihr immer eine Bauchentscheidung ist. „Ganz ehrlich, für mich ist es immer wichtig zu wissen, ob ich eine Idee dazu habe und wem ich es anbieten kann.“ Es ist ihr einfach wichtig, dass ihre Käufer genau wissen, dass sie alles versuchen wird, ihre Wünsche zu berücksichtigen. Das  Hauptgeschäft der Immobilien-Maklerin ist der Sekundärmarkt, von der Seeliegenschaft bis zum Bergchalet, Altbauwohnungen, usw. Als zusätzlichen Service bietet die Unternehmerin ihren Kunden aus dem In- und Ausland auch Top-Empfehlungen betreffend Architekten, Interior-Designer, Steuerberater, Anwälte, Handwerker, usw. an.

Marlies Muhr hat für ihre Kunden weltweit das richtige Objekt - hier auf Eden Island, Seychelles (Foto privat)
Marlies Muhr hat für ihre Kunden weltweit das richtige Objekt – hier auf Eden Island, Seychelles (Foto privat)

Eine Herausforderung sind natürlich Objekte, die schon länger am Markt sind. „Aber für jeden Deckel gibt es den passenden Topf,“ lacht Marlies wieder. „Ein Phänomen in unserer Branche ist, dass manches Mal länger gar kein Interessent kommt, und dann tauchen plötzlich mehrere auf.“ Den Zuschlag bekommt dann natürlich jener, der dem Verkäufer den annähernd angepriesenen Preis bezahlt.

Marlies Muhr genießt auch gerne ein gutes Glaserl beim steirischen Top-Winzer Walter Polz (Foto privat)
Marlies Muhr genießt auch gerne ein gutes Glaserl beim steirischen Top-Winzer Walter Polz (Foto privat)

Das Geschäft wird härter 
Marlies betont immer wieder, die Immobilienbranche sei härter geworden – „Geld wird knapper und die Branche härter.“ Auch Makler ohne Konzession schaden dem Markt bzw. bringen ihn in Verruf. „Mir ist es ganz wichtig, dass alle in meinem Team konzessionierte Immobilientreuhänder mit Abschlussprüfung sind. Ich bin dankbar, dass die Innung immer strenger wird, denn es geht um viel Geld und große Verantwortung. Nur so garantiere ich die  die beste Betreuung unserer Kunden.“

Marlies privat
Für Marlies scheint es nur lange Arbeitstage zu geben. „Ja, jeder Tag dauert lange, denn ich bin auch abends viel bei Veranstaltungen, bei welchen es oft nur um’s Geschäft geht. Dafür komme ich bestenfalls mit Aufträgen nach Hause. Hinterm Ofen zu sitzen gibt es nicht bei uns.“ Die strahlende 58-Jährige, der man das Alter überhaupt nicht ansieht, ist sich dennoch im Klaren, dass sie für diese fordernde Arbeit nicht ewig die Energie haben wird.

Die quirlige Maklerin Marlies Muhr bezeichnet sich selbst als offen, eloquent, zielstrebig - und humorvoll (Foto privat)
Die quirlige Maklerin Marlies Muhr bezeichnet sich selbst als offen, eloquent, zielstrebig – und humorvoll (Foto privat)

Die quirlige Maklerin lebt alleine, da ihr Lebenspartner leider vor 5 ½ Jahren verstorben ist. Sie bezeichnet sich selbst als offen, eloquent und sehr zielstrebig. „Aber mit zielstrebig ist nicht Ellbogentechnik gemeint, sondern meine charmante und offene Art mit Menschen umzugehen. Außerdem – lustig bin ich obendrauf.“

Erholen kann sie sich am besten auf Reisen „Hier kann ich meinen Seelenfrieden finden – leider bleibt mir dazu aber viel zu wenig Zeit“, kommt es leicht wehmütig. „Ich liebe Kitzbühel und fühle mich dort sehr wohl. Allerdings sind Rückzugsmomente wirklich sehr selten bei mir.“ Auch bei Treffen mit Freunden kann sie den Alltag relativ gut vergessen. Sportlich? frage ich. Sie lacht laut. „Ich spiele gerne Golf, immer wenn meine Zeit zulässt. Ebenso liebe ich die kulturellen Angebote in der Mozartstadt. Aber schön langsam möchte ich mich wirklich etwas mehr zurückzunehmen. Die Frage meiner Nachfolge ist offen, denn mein Sohn lebt in Singapur und hat kein Interesse an meinem Unternehmen. Noch gehe ich aber jeden Tag mit vollem Elan gerne ins Büro und habe ein tolles Team, das ich familiär führe.“

Marlies Muhr: "Ich möchte mich zwar schön langsam etwas mehr zurückzunehmen, aber ich gehe noch immer jeden Tag mit vollem Elan ins Büro (Foto privat)
Marlies Muhr: „Ich möchte mich zwar schön langsam etwas mehr zurückzunehmen, aber ich gehe noch immer jeden Tag mit vollem Elan ins Büro (Foto privat)

Conclusio:  das Immobiliengeschäft macht ihr nach wie vor wahnsinnig viel Spaß und sie wird in den nächsten Jahren sicher noch viele ‚Liebhaberstücke‘ an den Mann bzw. die Frau bringen.

Großes Beitragsfoto: Marlies Muhr ist seit 27 Jahren erfolgreich im Immobilien-Geschäft (Foto Mirja Geh)

www.muhr-immobilien.com  

 

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