David Auer

Restaurant "Market by Jean-Georges" im Shangri La Hotel Vancouver (Fotos Market Restaurant)„Ich bin glücklich“ – es ist sehr schön, wenn das jemand von sich sagen kann. David Auer ist so ein Mensch. Der Wiener ist General Manager des Restaurants „Market by Jean-Georges“ im Shangri La Hotel Vancouver. Offen und überaus sympathisch kommt er mir mit einem strahlenden Lächeln entgegen, als ich ihn im Restaurant aufsuche. Gemütlich bei einem Gläschen kanadischen Weines plaudern wir darüber, wie er nach Vancouver kam, über seine Karriere und seine privaten Pläne.

Bei meinem Besuch in Vancouver treffe ich David Auer, den Generalmanager des Restaurants Market by Jean Georges im Shangri La Hotel (Foto Reinhard Sudy)
Bei meinem Besuch in Vancouver treffe ich David Auer, den Generalmanager des Restaurants Market by Jean Georges im Shangri La Hotel (Foto Reinhard Sudy)

Seine Ausbildung machte David im Restaurant Steireregg in Wien und perfektionierte diese mit dem Wein- und Käsesommelier. Rasch machte er Karriere, wurde der jüngste Restaurantmanager eines Micheline Restaurants in Österreich, dem Restaurant Edelweiß (Löwen-Hotel Schruns).

Nach einem Jahr ging er für sechs Monate aufs Schiff, arbeitete sich in kürzester Zeit vom Bartender zum Barmanager hoch. „Das war eine schöne Zeit“, erinnert er sich an die Route von Venedig nach Istanbul und Afrika, zurück nach Genua und von dort zu den norwegischen Fjorden und nach Irland. Die sehr intensive Whiskey Tour in Irland ist ihm unvergesslich…

Für David Auer ist es sehr spannend, die rasche Entwicklung von Vancouver mitzuerleben (Foto Market Restaurant)
Für David Auer ist es sehr spannend, die rasche Entwicklung von Vancouver mitzuerleben (Foto Market Restaurant)

Nach weiteren Erfahrungen während einer Winter- und Sommersaison im Salzburger Land und in der Schweiz ging es für ihn zurück nach Österreich. Hier traf er in Leech am Arlberg auf seine große Liebe Anita. Anita hatte sich zu diesem Zeitpunkt schon entschlossen nach Vancouver zu gehen – und David folgte ihr rasch.

Als David endlich seine Arbeitsgenehmigung hatte – die Vorgaben dafür sind in Canada sehr streng – startete er als General Manager in der Divino Wine Bar. Danach managte er die Uva Winebar & Cibo Trattoria im Boutiquehotel Moda. „Es war damals und ist auch sicherlich heute noch die bestgehendste Cocktail- und Weinbar“, sagt David, „mit einem Garten mit eigenem Gemüse: fresh local seasonal organic. Der Eigentümer hatte sogar eine eigene Rinderfarm. Es waren sehr interessante Erfahrungen und auch ein großer Erfolg. Weißt Du, zu Hause ist es normal, in eine Weinbar zu gehen oder im Sommer einen Hugo zu trinken. Da ist Vancouver doch noch anders“.

Das elegante und doch gemütliche "Market by Jean-Georges (Foto Market Restaurant)
Das elegante und doch gemütliche „Market by Jean-Georges (Foto Market Restaurant)

„Vancouver ist eine Stadt, die sich momentan selbst bildet, es kommen Designer wie beispielsweise Escada oder Nordstrom, die größte amerikanische Luxuskette und es öffnen immer mehr Restaurants und Bars. Es ist sehr spannend und macht Spaß mitzuerleben, wie die Leute, die Vancouver schon lange kennen, sich über die Entwicklung wundern.“

David arbeitete gerade als General Manager im Le Gavroche Restauraunt, als das Angebot vom Market by Jean-Georges im Shangri La Hotel kam. Hier fühlt er sich sehr wohl. „Es ist der Luxusmarkt, den mag ich“, lacht er, „da hast gute Aufstiegsmöglichkeiten. Es gibt vier 5-Sterne Hotels in Canada, das Shangri La ist das einzige 5-Sterne Hotel in West-Canada. Mein Team besteht aus 72 Front- und 42 Back-Mitarbeitern.  Im Servicebereich gibt es einfach nichts, was wir nicht machen oder besorgen für unsere Gäste.“

Der Barbereich des "Market by Jean-Georges" (Foto Market by Jean Georges)
Der Barbereich des „Market by Jean-Georges“ (Foto Market by Jean Georges)

Interessant auch zu hören, dass es im Bereich der Gastronomie im nordamerikanischen Raum Jobs fast nur auf Empfehlung gibt. „Du musst Dir schon einen guten Ruf schaffen“, lächelt er. Die gute Ausbildung in Österreich und die ‚engagierten österreichischen Arbeiter“ werden sehr geschätzt – in Anspielung auf den „Easy going Lifestyle“ der Vancouverianer.

Market by Jean-Georges (Foto Market by Jean-Georges)David bezeichnet sich als zielstrebig, ehrgeizig, hart arbeitend und ‚unpatient‘, also ungeduldig. Er wartet ungern auf Dinge, trifft gerne schnelle Entscheidungen. Privat ist er ein sehr relaxter Mensch. Und er lacht sehr gerne. „Muss ich ja, ich bin ein glücklicher Mensch und bin froh, wenn ich Zeit mit meiner Frau verbringen kann“, gerät er liebevoll ins Schwärmen.

Auf meine Frage nach Kindern verrät er mir lächelnd, dass Anita – sie managt übrigens das coole Retrohotel Burrard in Downtown – und er Kinder wollen und dass sie gerade auf der Suche nach einem schönen Bauplatz für ein Haus sind. Dieses wird wegen der hohen Immobilienpreise und weil die gebürtige Tirolerin Anita ihre Berge braucht außerhalb von Vancouver, bei Swamish an einer Waterfront stehen. Und die Bauweise wird traditionell österreichisch sein. Na, dann kann das Abenteuer Kinder ja beginnen.

Ich spreche ihn darauf an, dass die österreichische Bauweise sicher eine Herausforderung wird. David lacht und meint: „Ja, das ist für den Architekten sicher spannend. Als ich von Ziegeln sprach, die es in Kanada nicht gibt, dachte er wohl, wir kommen vom Mars.“

Der sympathische Wiener David Auer liebt seine Aufgaben im Market by Jean-Georges. Hier im Bild mit Hedi Grager (Foto Reinhard Sudy)
Der sympathische Wiener David Auer liebt seine Aufgaben im Market by Jean-Georges. Hier im Bild mit Hedi Grager (Foto Reinhard Sudy)

Mit seinem Sonnyboy-Lächeln erzählt er die entzückende Geschichte, wie er seine Frau kennengelernt hat. Es war in Leech, wo sie beide arbeiteten. Anita hatte damals aber schon alles geregelt, um 3 Monate später nach Canada zu gehen – was er nicht so ernst nahm. Seiner Meinung nach hätten sie auch in der näheren Umgebung bleiben können. Und dann war sie weg. Als Davids Mutter das erfuhr fragte sie ihn nur: „Und was machst Du noch hier?“ Am nächsten Tag folgte er Anita nach Vancouver.

In Canada hat man im Gegensatz zu Österreich nur einen Urlaubsanspruch von zwei Wochen, mehr gibt es in Canada selten und ist Verhandlungssache. Deshalb kommt Davids Familie öfters nach Canada. „Du hast in Nordamerika eine gute Position, aber wenn Du sie behalten willst, musst Du Umsatz bringen und viel arbeiten. Aber ein Hoteldirektor in Österreich arbeitet sicher auch nicht weniger“, fügt David noch hinzu. „Außerdem, wenn Dein Job Dir Spaß macht, spielt Zeit nicht so eine große Rolle. Ich gehe gerne zur Arbeit, jeden Tag hast Du etwas Neues zu tun, lernst neue Leute kennen.“

Vancouver hat viele charmante Stadtteile (Foto Hedi Grager)
Vancouver hat viele charmante Stadtteile (Foto Hedi Grager)

Er ist gerne in Vancouver. „Es ist eine interessante junge Stadt, wo sich noch viel bewegen wird, es gibt jetzt schon an jeder Ecke was Neues und das ist schön. Und dann das riesige Freizeitangebot. Das Meer vor der Tür, das Skigebiet nahe: von Whalewatching, Skifahren, Bergsteigen.“ Interessant beim Bergsteigen in Canada ist, dass Du, im Gegensatz zu Europa, wo überall ein Weg, eine Gondel oder ein Lift hinführt, Deinen Weg selbst finden musst. „Es gibt Bücher, aber ohne GPS kommst Du nie dorthin wohin Du willst. Die Canadier lassen die Natur noch so wie sie ist, und das gefällt mir“.

Davids größtes Hobby ist definitiv Bergsteigen, gefolgt von Skifahren, und dazu kommt noch Meditation, Taekwondo und Kung Fu. „Das ist ein toller Ausgleich für Körper, Geist und Seele und macht mir viel Spaß. Es hilft mir beim Runterkommen“, erklärt er. Meditation hat David jetzt auch bei ihm im Topmanagement eingeführt, was sehr gut ankommt. So nebenbei erfahre ich, dass George Clooney gerade im Haus ist. Leider war er an diesem Nachmittag nicht an der Bar. Schade. Aus seiner Heimat vermisst David die Küche, die gute Sachertorte und natürlich ein paar gute Weine aus der Südsteiermark, wie den Sauvignon Blanc vom Grassnitzberg. „Es gibt hier keinen Tement“, lacht er, „aber es kommen Gott sei Dank immer wieder Care Pakete von der Mama“, lacht er noch, bevor er neue Gäste begrüßt und sich wieder seiner Arbeit widmen muss.

www.marketbyjgvancouver.com

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