Adi Weiss

Michael Lameraner und Adi Weiss (Foto Stefan Gergely)Modeexperte und STYLE UP YOUR LIFE!-Herausgeber Adi Weiss wurde 1975 in Leibnitz geboren. Hier wuchs er gemeinsam mit seinen beiden Schwestern und seiner Cousine, der erfolgreichen Schauspielerin Andrea Wenzl, auf. Ich besuche Adi in seinen Wiener Büroräumlichkeiten, die sehr hell und modern eingerichtet sind, in „Weiss“ halt.

Der Lebenslauf von Adi Weiss liest sich wie eine „Traumkarriere“. Nach der Matura ging er bald nach Wien und arbeitete als Booker in einer Wiener Modelagentur. 2001 Leitung des Moderessorts Woman, 2006 als Modechef zur Tageszeitung Österreich und von 2007 bis 2009 war er Chefredakteur des wöchentlichen Frauenmagazins Madonna.

Adi Weiss (Foto Marcel Gonzalez-Ortiz)

Bist Du so ein Glückskind möchte ich wissen? „Ja, ich kann es manches Mal selbst nicht fassen, dass immer alles so gut gelaufen ist. Ich bin auch sehr dankbar dafür. Manchmal habe ich auch ein bisschen Angst davor, dass das mal enden könnte“, verrät er mir bei einem gemütlichen Kaffee auf seiner – natürlich weißen – Bürocouch und fügt hinzu: „Ich bin wirklich auf der Sonnenseite des Lebens. Ich sag auch oft zu meinem Partner, hoffentlich bleibt das so“.

Auf die Frage, ob er schon als Kind von der Modebranche geträumt hat, erzählt er mir lebhaft: „Ja. Jeder sagt, als Kind hat man verschiedene Wünsche, ich nie. Vor kurzem hat mir meine Mutter erzählt, dass ich schon in der Schulzeit gesagt habe, dass es mein Traum wäre, Modejournalist zu sein.“ Allerdings dachte er nie, dass er das im Leben schaffen würde. Seit Jahren trifft und interviewt er Stars wie Naomi Campbell, Heidi Klum, Franziska Knuppe, Victoria Silvstedt, Andriana Karembeu, Marcus Schenkenberg, Wolfgang Joop oder Gianfranco Ferrè.
2009 zog es ihn dann doch in die Selbständigkeit. Gemeinsam mit seinem Partner Michael Lameraner gründete er den ersten österreichischen Lifestyle und Medien Verlag, die Weiss&Lameraner Media Group GmbH. In vier Special-Interest-Ausgaben in Pocketformat (Ladys, Men, Beauty, Living) zeigen sie neunmal im Jahr, was angesagt ist.

Franziska Knuppe und Adi Weiss (c) Inge PraderMelanie Scheriau und Adi Weiss (c) Inge Prader

 

Adi Weiss und Mirjam Weichselbraun (c) Stefan GergelySeine Arbeitstage dauern zehn bis zwölf Stunden. „Ich stehe meist um 7 Uhr morgens auf, checke die Mails und stelle die ersten Geschichten online. Das macht ja Spaß – ansonsten würde es in diesem Job auch nicht funktionieren“, fügt er noch hinzu. Aber es klingt schon toll, wenn man liest, bei welchen Events Du bist und welche Promis du triffst, halte ich ihm entgegen. Adi lacht. „Das sagen viele Leute zu mir und zugegeben, es klingt auch immer so toll. Aber ich bin vor allem bei meinen eigenen Events und da arbeite ich. Ich rede mit Kunden, trinke nicht und tanze auch nicht auf der Theke“, fügt er noch mit einem lausbubenhaften Lachen hinzu.
Auf die Frage, wer ihn bisher besonders beeindruckte, meint er ohne nachdenken zu müssen: Wolfgang Joop. „Ich habe ihn bis jetzt dreimal getroffen. Er ist hochintelligent und inspirierend, er fasziniert mich und ich höre ihm wahnsinnig gerne zu. Er ist jemand, der immer wieder aufsteht, auch wenn es mal nicht so gut läuft, das imponiert mir“. Natürlich war auch die Begegnung mit Topmodel Naomi Campbell für ihn sehr spannend. „Ich habe ein wenig Small Talk mit ihr gemacht“. Lachend fügt er noch hinzu: „Ich kam mit einer Sachertorte, aber das hat ihr nicht wirklich imponiert“.
Topmodel Heidi Klum traf er in Hamburg zum Interview. „Das Drumherum war faszinierend. Sie kam mit einer Entourage von 8 Managern und Bodygards, ich musste einiges unterschreiben, was ich alles nicht fragen darf. Aber dann kommt sie strahlend auf dich zu – und schon hast Du die Bodygards und alle die herumstehen vergessen“. Er lacht wieder. Gerne würde er Claudia Schiffer einmal interviewen, verrät er noch.

Adi Weiss mit Hedi Grager (Foto D. Gruber)

Ich spreche ihn auf seine eigene Shirts Kollektion an. Adi zeigt auf die zwei Tafeln mit Sprüchen hinter seinem Schreibtisch. „Das sind Sprüche, die mich quasi im Leben begleiten“, erklärt er mir. „Ich bin ja kein großartiger Designer und so habe mich darauf beschränkt, was ich kann: schreiben. Und zu jedem Spruch gibt es eine Geschichte“. Ich lese darauf auch Mode-Fuzzi und möchte die Geschichte dazu erfahren. Mit einem Lachend erzählt Adi mir: „Ich war in der Disco, im U4. Da kommt ein Typ auf mich zu und sagt ‚Oida, bist Du net der Mode Fuzzi aus dem Fernsehen‘? und ich denke mir, besser kann man es gar nicht treffen.“

Ich spreche ihn darauf an, dass er fast nur in blauen Jeans und weißen Hemden zu sehen ist. Er lacht und meint: „Es hat mir immer gut gefallen und war für mich immer die einfachste Kombi, vor allem in der Früh, wenn wenig Zeit ist. Natürlich spiele ich mittlerweile auch damit“, gibt er ehrlich zu. „Schon deshalb, weil viele Leute meinen, wie kann ein Typ über Mode schreiben, der immer nur in Jean und weißem Hemd daherkommt.“ Er hält sich aber auch an vorgegebene Dresscodes.
Dann bin ich ja schon neugierig auf das Erdbeben, wenn Du mal etwas anderes anziehst. Adi lacht wieder und meint: „Irgendwann werde ich Farbe bekennen. Daraus machen wir dann aber einen Spektakel – vielleicht komm ich dann in blauer Jean und schwarzem Hemd….. „

Adi Weiss und Hedi Grager

Adi verrät mir dann seine ganz große Leidenschaft: Er geht wahnsinnig gerne essen. Dafür nimmt er sich viel Zeit, denn bei einem guten Essen kann er sehr gut runterkommen – allerdings muss es Hausmannskost sein. Zwei bis dreimal die Woche geht er ins Fitnessstudio, damit „ich mir dann meinen Schweinsbraten wieder leisten kann“, lacht er wieder. Selbst kann er zwei Gerichte kochen: Hühnerbrustsalat und Zwiebelrostbraten. Seine Einladung dazu nehme ich gerne an – mal sehen, wann es dazu kommt.

Mit einem Schmunzeln verrät er, dass er eigentlich sehr gerne und viel zu Hause ist, auf der Couch sitzt und ein Buch liest. Ich schmunzle auch und meine: „Und da glauben alle, Du bist jeden Abend auf Partys“. Adi lacht: „Dabei sitze ich im Pyjama zu Hause“.

Adi Weiss (Foto D.Gruber)Adi ist ein Perfektionist. Geiz mag er gar nicht. Er hat viel Humor und kann herrlich über sich selbst lachen. Als ich ihn frage, wie er sich mit drei Worten beschreiben würde, meint er nachdenklich: „Es ist eigenartig, ich habe diese Frage schon so vielen Leuten gestellt, aber hab mir noch nie überlegt, was ich selbst sagen würde. Ich bin tolerant, ehrlich und leidenschaftlich“.
An seinem Partner Michi, mit dem er schon 15 Jahre lang zusammen ist, schätzt er, dass er zu 100 Prozent hinter ihm steht und sie sich beruflich und privat blind vertrauen können. „Es ist auch schön mit ihm zusammen zu arbeiten – und er hat es wirklich nicht immer leicht mit mir“, ergänzt Adi noch.

Die Zeit für seine Freunde nimmt er sich, geht mit ihnen essen. Auch in Leibnitz hat er noch ein paar Schulfreunde. Aber wenn er dort ist, gehört seine Zeit in erster Linie seinen Eltern, seinen Schwestern und deren Kindern. In seiner sehr sympathischen und offenen Art erzählt er, wie schön es für ihn war, als Nachzügler mit zwei älteren Schwestern aufzuwachsen.

In die Südsteiermark kommt er wieder öfter. Ehrlich meint er: „Ich habe früher nie verstanden, wenn die Leute sagten, in Leibnitz riecht es so gut. Mittlerweile ist es für mich beim Ankommen fast wie ein Ritual einmal tief einzuatmen. Und ich denke mir, wie herrlich doch die Luft hier ist“. Verschmitzt meint er weiter: „Ich bin mittlerweile schon fast ein Tourismusmitarbeiter, weil ich alle meine Freunde in die Südsteiermark bringe.“

Auf meine Frage nach seinen Plänen für 2013 verrät er mir dass er sich auf die Dinge konzentrieren möchte, die bereits gut laufen. Und wenn Du eine gute Idee, frage ich nach, um noch etwas rauszubekommen. „Ja“, meint er, „da gäbe es schon etwas. Aber das kann ich noch nicht verraten“. Sehr schade.

www.adiweiss.at

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