­­Mathias Kniepeiss alias Mateo Moém

Fotograf Mathias Kniepeiss (Foto M. Kniepeiss)Mathias Kniepeiss alias Mateo Moém ist ein international erfolgreicher und gefragter Fotograf. Sein Ziel: vollendete Technik und kreatives Schaffen zu vereinen. Dass ihm das gelingt, zeigt seine großartige Karriere. Als Teamfotograf für Red Bull Racing hielt er Sebastian Vettels Aufstieg zum Weltmeister fest, aber auch Bill Clinton, Quentin Tarantino, Bono und David Alaba waren schon vor seiner Linse.

Seinen großen Durchbruch feierte Mathias Kniepeiss, als Sebastian Vettel in Monza gewann. „Das war ein Tag, wo einfach alles gepasst hat für mich. Ich weiß gar nicht, auf wievielen Titelblättern europäischer Magazine mein Foto war." (Foto Kniepeiss)
Seinen großen Durchbruch feierte Mathias Kniepeiss, als Sebastian Vettel in Monza gewann. „Das war ein Tag, wo einfach alles gepasst hat für mich. Ich weiß gar nicht, auf wievielen Titelblättern europäischer Magazine mein Foto war.“ (Foto Kniepeiss)

Seine Kreativität und Professionalität  brachten ihm Veröffentlichungen in Magazinen wie People Magazin, Vanity Fair, View, Herald Tribune oder Playboy. Erst 35 Jahre alt, schaffte es der Grazer als Mateo Moém bei der Art Basel Miami 2014 unter die Top 6 – und verschaffte sich damit die Eintrittskarte in große Galerien.

Mathias war ein kreatives Kind, das sehr viel Zeit mit Zeichnen und mit Sport verbracht hat. „Ich glaube, das Zeichnen hat mir sehr viel gebracht im Umgang mit Formen, Linien und  Bewegungen“, meint er. Hattest Du eine Lieblingssportart? „Nein“, lacht er, „das war ja mein Problem. Wenn ich mich auf eine Sportart hätte festlegen können, wäre ich vielleicht Sportler geworden. Aber immer, wenn ich etwas gesehen habe, wollte ich es ausprobieren“. Schon damals fotografierte Mathias viel mit seiner kleinen Kamera, begann mit ihr ‚zu sehen‘ und merkte, „dass meine Fotos gar nicht so übel sind“ – und das fanden auch andere. industry-23Bewusst zu fotografieren begann Mathias im Alter von 23 Jahren, brachte sich vieles völlig autodidakt bei. 2003, Graz war gerade Kulturhauptstadt, begann er für eine Grazer Fotoagentur zu arbeiten und fotografierte sehr schnell nationale und internationale Events.

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Allerdings interessierte ihn weniger, Sportarten wie Fußball zu fotografieren. „Bei manchen Sportarten ist man fotografisch etwas begrenzt, aber fantastische Fotos kann man bei diversen Outdoorsportarten machen“, gerät er etwas ins Schwärmen. So entstand der Kontakt zu Red Bull, „weil die die besten Athleten hatten. Ich habe mir über Jahre ein Red Bull Portfolio aufgebaut und hatte das Glück, dass meine Agentur den Deal mit Red Bull Formel 1 bekommen hat – und ich bin unter den vielen Fotografen zum Zug gekommen“. Seinen großen Durchbruch feierte Mathias, als Sebastian Vettel in Monza gewann. „Das war ein Tag, wo einfach alles gepasst hat für mich: es wurde ein Star geboren, mit dem ich mich gut verstand, Planung und Ablauf passten, ich stand immer am richtigen Platz, schoss sehr gute Bilder und zierte, ich weiß nicht wieviele Titelblätter europäischer Magazine. So wurden Agenturen und Sponsoren auf mich aufmerksam, wie auch die große Bildagentur Getty Images.“

Hedi Grager im Gespräch mit dem international erfolgreichen Fotografen Mathias Kniepeiss (Foto Jasmin Rathkolb)
Hedi Grager im Gespräch mit dem international erfolgreichen Fotografen Mathias Kniepeiss (Foto Jasmin Rathkolb)

Seine Jahresverträge wurden dreimal verlängert, bis er Red Bull verließ. „Ja, nach drei Jahren Formel 1 und unterwegs an 310 Tagen im Jahr, verlierst Du ein bisschen den Boden unter den Füßen“, erklärt mir Mathias. In diesen drei Jahren lebte er das Leben der ‚Schönen und Reichen‘ mit, wurde mit dem Hubschrauber zu Shootings geflogen oder flog schon mal mit Sebastian Vettel für eine Reportage nach Hawaii. „An Rennwochenenden ging es direkt von den Rennstrecken auf Partys, um zu fotografieren. Das schafft man fast nur als junger Mensch, jetzt mit 35 würde ich es nicht mehr so machen wie damals.“ Mathias hatte viel Spaß, nahm aber seine Arbeit sehr ernst und erntete großen Respekt dafür. Er hat diese Jahre gut genutzt, konzentrierte sich darauf, zu lernen und noch besser zu werden, auch von anderen phantastischen Fotografen zu lernen. „In Monte Carlo hatte ich beispielsweise schon optisch gute Möglichkeiten, aber wenn Du dann technisch noch etwas hinzufügst, kannst du die Leute zum Staunen bringen“.

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Er denkt sehr gerne an diese Zeit im Formel 1-Team zurück, die aber auch beinhartes Business bedeutete. Freundschaften dauerten mit wenigen Ausnahmen nur solange er im Team war. „Aber ich freue mich, wenn ich den einen oder anderen sehe. Ich nehme an, Du hast soviel gehört und gesehen, dass Du ein Buch schreiben könntest“. Mathias lacht. Ja, könnte ich, es würde mir aber nie einfallen, über jemanden etwas in der Öffentlichkeit erzählen“. Das sieht er auch so in der Fotografie. Unfassbar für ihn ist das Paparazzitum, das oft jeglichen Respekt und den Mindestabstand vermissen lässt.

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Einer seiner Gründe, die Formel 1 zu verlassen und nach Graz zurückzukehren, war die Geburt seiner ersten Tochter. Diese Auszeit nutzte Mathias zum Nachdenken über seine weitere Zukunft.

World Bodypainting Championships in the category Special FX Bodypainting in Seeboden (Photo by Mathias Kniepeiss/Getty Images)
World Bodypainting Championships in the category Special FX Bodypainting in Seeboden (Photo by Mathias Kniepeiss/Getty Images)

Und das Ergebnis war, frage ich nach. Er lacht wieder. „Das Ergebnis war, mich breiter aufzustellen. Ich hatte bis dahin hauptsächlich Sportfotografie gemacht. Bei der Formel 1 sind dann Werbeaufnahmen, Produktaufnahmen, Reportagen und mehr dazugekommen. Ich habe mein Talent entdeckt, auch andere Bereiche in der Fotografie abdecken zu können, wie Fashion-, Produkt, Industrie- oder Konzeptfotografie“.

Bill Clinton welcomes Michel Sidibe, deputy director of UNAIDS and his wife on May 21, 2011 in Vienna, Austria. (Photo by Mathias Kniepeiss/Life Ball 2011/Getty Images)
Bill Clinton welcomes Michel Sidibe, deputy director of UNAIDS and his wife on May 21, 2011 in Vienna, Austria. (Photo by Mathias Kniepeiss/Life Ball 2011/Getty Images)

Mathias arbeitet mittlerweile mit einem sehr guten und großen Team. Wie bei all seinen Arbeiten bereitet sich Mathias intensiv vor, sieht sich zum Beispiel bei Industrieshootings einen Tag lang vor Ort alles an. „Ich mache bei fast allen Shootings ein Drehbuch, dann kann ich mich ganz auf die Kreativität beim Shooting konzentrieren und brauch mich nicht mehr über grundsätzliche Einstellungen Gedanken zu machen“. mathias-11Hast Du immer gleich eine Idee für Deine Drehbücher? „Ja“, kommt es ohne nachzudenken. „Zum einen ist es eine kreative und zum anderen eine Erfahrungsgeschichte. Es gibt so viele Dinge, die sich wiederholen und die man auf das jeweilige Shooting verfeinern kann. Kreativität ist in der Fotografie eine Mischung aus Vorstellungskraft, aus Linien & Formgebung sowie Farbpsychologie.“

Kitzbühel – Spielberg – Lifeball
Natürlich fotografiert er nach wie vor sehr gerne Sportevents. So fuhr er heuer als Veranstalterfotograf beim Kitzbühler Hahnenkamm-Skirennen bereits zum vierten Mal die legendäre Streif hinunter. „Ich habe Respekt, aber keine Angst vor diesen Dingen, ich lehne mich aus Hubschraubern, fahr in Speedbooten oder Rennautos mit, bin mit dem Ralleyfahrer Sebastian Löb unterwegs gewesen, und hier in Kitzbühel fahr ich halt mit einem 15 kg schweren Rucksack die Streif herunter. Das aber natürlich nicht mit 140 kmh“, fügt er noch hinzu. „Ich bin Snowboarder und fahre nur einmal Ski, und das ist die Streif“.

Pascal Podmer (GER)
Pascal Podmer (GER)

Für Getty Images fotografierte er im Vorjahr das Rennen am Spielbergring – „das war für mich sozusagen der Abschluss meiner Zeit bei Red Bull“. Für Getty Images ist er aber auch als Veranstalterfotograf beim Wiener Life Ball“.

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Er gehörte mit Red Bull zu den Ersten, die am Roten Platz in Moskau ein Show-Event veranstalteten. Daraus entstand das jetzt jährlich stattfindende Moscow City Racing. „Ich war einer der wenigen mit Erfahrung, diese Art von Straßenshows zu fotografieren“. Gemeinsam mit meinem Freund aus Holland Frits van Eldik und den Organisatoren hat er ein Team von 8 russischen Fotografen aufgebaut. mathias-15Jedes Jahr fotografiert er auch am Grazer Casanova Ball. „Das macht mir irrsinnig viel Spaß, denn es ist ein fantastischer Ball“. Die Freude über diese Vielfältigkeit seiner Tätigkeiten ist spürbar bei ihm. „Ja natürlich“, lacht Mathias, „das hält mich, meinen Geist und meine Fotografie lebendig. Es ist toll, Erfahrungen mitzunehmen und sie wieder neu ein- und umzusetzen“.

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Familie ist Mathias sehr wichtig. So setzt sich sein Künstlername Mateo Moém aus den Vornamen seiner Töchter Mona und Emma zusammen. Mateo bedeutet im spanischen Mathias. „Spanisch deshalb, weil ich mich in Spanien sehr wohl fühle“.

Wichtig ist ihm auch Respekt, privat und in seinem Team. „Wenn ich jemanden nicht respektieren kann, muss ich mich trennen. Deshalb hat mir in Japan sehr gut gefallen, dass jeder Respekt vor dem Alter hat“. mathias-04Beruflich bedeutet ‚Glück zu haben‘ für Mathias, die richtige Einstellung im Kopf zu haben, hartnäckig zu sein. „Man muss sich aufraffen und Dinge angehen, muss rausgehen und mit den Leuten sprechen. Mir macht es Spaß Ideen zu präsentieren, auch wenn ich manche eventuell nicht davon überzeuge“.

Fotograf Mathias Kniepeiss Mit drei Worten beschreibt sich der Musikfan als „Verrückt. Neugierig. Einfühlsam. Dinge zu fühlen, zwischen den Zeilen zu lesen und Körpersprache zu deuten machen mir viel Spaß.

In Mathias steckt aber auch ein Träumer. „Ich träume davon, dass vielleicht einmal Menschen in Museen einen echten Moém bewundern oder einige einmal sagen werden, ich habe einen echten Moém zu Hause hängen. Das klingt fantastisch“, lächelt er.

Mateo Moém – Verbindung von Fotografie und Malerei
„Bei meinem Künstlernamen Mateo Moém war es mir wichtig, dass er international klingt, die Leute nicht genau wissen, woher er kommt und dass er zeitlos ist. Das wurde mir jetzt in New York beim Besuch eines bekannten Galeristen bestätigt. Er sagte: „First step to sell pictures is to have a great name“.

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Seine ganze Energie und sein ganzes Herz setzt er in die Kunst des Mateo Moém, dessen Ideen und Konzept von ihm und seinem Team stammen. Letztes Jahr wurde Mathias als Mateo Moém auf der Art Basel Miami als einer der sechs weltweit besten Nachwuchs-Künstler ausgezeichnet.

Mit "Nikola Tesla" gewann er hat beim "Prix de la Photographie, Paris" (Px3), einem der größten Fotoprojekt-Wettbewerbe der Welt, 3 Awards in den Kategorien "Portrait Professional" und "Advertising Professional" - und das aus tausenden von Einreichungen aus 85 Ländern.
Mit „Nikola Tesla“ gewann er hat beim „Prix de la Photographie, Paris“ (Px3), einem der größten Fotoprojekt-Wettbewerbe der Welt, 3 Awards in den Kategorien „Portrait Professional“ und „Advertising Professional“ – und das aus tausenden von Einreichungen aus 85 Ländern.

„Schon als Kind wollte ich etwas Großes machen – riesengroße Kunstwerke, die an der Wand hängen und die Leute sagen wau – und genau das mache ich jetzt eigentlich“. moem-mafia-schullin-01So aufwendige Projekte mit Kostümen, Models, Location und mehr kosten natürlich viel Geld, das sich Mathias mit gut bezahlten Industrieaufträgen erarbeitete. Bei Mateo Moém geht es Mathias aber nicht unmittelbar darum, Geld zu verdienen, es geht ihm um Nachhaltigkeit. Hinter all seinen Projekten stecken sehr aufwendige Recherchearbeiten, die entsprechenden Zeiten und Personen werden bis ins kleinste Detail studiert. „Wir haben uns Malereien aus der jeweiligen Zeit angesehen, welches Fleisch, welches Obst gegessen wurde. Denn wie schon erwähnt, Details sind das Wichtigste, sie machen ein Bild gut oder schlecht“. Unglaublich wie intensiv du recherchierst meine ich erstaunt. „Wichtig als Künstler oder Fotograf ist es, die Leute zu faszinieren. Ohne dass sie wissen, warum sie vor dem Bild stehenbleiben. Bei der Bildkomposition spielt die Psychologie natürlich mit – weil du mit bestimmten Anordnungen, Farben usw bestimmte Gefühle auslösen kannst. Es ist ein Spiel mit den Betrachtern. Und wenn man das weiß und einsetzen kann, soll man es auch machen, um die Leute zu faszinieren. Gemeinsam mit einer guten Menschenkenntnis führst und dirigierst Du, ohne dass der Betrachter es merkt. Psychologie gehörte schon immer zu meinen Hobbys, ich habe beispielsweise Körpersprachetrainings gemacht und als Fotograf lernst Du es, Leute richtig einzuschätzen“. Wenn Mathias Schwächen an sich bemerkt, holt er sich jemanden, von dem er lernen kann und der ihn unterstützt. Ja, Du bist ein gutes Gesamtpaket, schmunzle ich. „Man muss immer ehrlich zu sich selbst sein“, ist er sich sicher, „denn wenn Du Deine Stärken und Schwächen kennst, wirst du in vielen Bereichen besser“. travel-38In manchen Bereichen bzw. Projekten arbeitet Mathias sehr bewusst mit Amateurmodels, „weil die unbefangener sind. Ich arbeite seit vielen Jahren mit professionellen Models, die wissen ganz genau, wie sie zu posen haben und die einen sehr guten Job machen. Aber genau das wollte als Mateo Moém nicht. Ich suchte eine ehrliche Körpersprache, einen ehrlichen Ausdruck, eine Gänsehaut, und die schaffst du nur mit jemandem, der das noch nie gemacht hat und den Du in die richtige Stimmung versetzt. Um diese Realität und Stimmung am Set zu schaffen, musste beispielsweise beim Projekt Rokoko auch wirklich getrunken werden“, erfahre ich.

Mateo Moém: Nicola Tesla
„Tesla ist pure Freiheit für einen Fotografen“, schwärmt Mathias, der ein großer Fan von Menschen ist, die in der Vergangenheit ihrer Zeit voraus waren. Für Recherchen, die für mich irrsinnig wichtig sind, lese ich mich aber ganz genau ein, da muss jedes kleinste Detail stimmen, denn erst wenn diese stimmen, stimmt das Bild“. Er schmunzelt wieder.

Mateo Moém: Die Serie "Nikola Tesla" hat bei einem der größten Fotoprojekt-Wettbewerben der Welt, dem "Prix de la Photographie, Paris" (Px3) 3 Awards in den Kategorien "Portrait Professional" und "Advertising Professional" gewonnen - und das aus tausenden von Einreichungen aus 85 Ländern.
Mateo Moém: Die Serie „Nikola Tesla“ hat bei einem der größten Fotoprojekt-Wettbewerben der Welt, dem „Prix de la Photographie, Paris“ (Px3) 3 Awards in den Kategorien „Portrait Professional“ und „Advertising Professional“ gewonnen – und das aus tausenden von Einreichungen aus 85 Ländern.

So stieß Mathias im Zuge seiner Recherchen auf den Amerikaner Elon Musk, u.a. Mitgründer von PayPal und Tesla Motors. „Für mich ist Tesla einer der größten Genies aller Zeiten, gleich nach Leonardo da Vinci. Auf ihn laufen ca. 80 Patente, alles was mit Strom und Elektrogeräten zu tun hat, basiert auf seinen Ideen und Entwicklungen. Tesla hat alles im Kopf fertiggearbeitet wie in einer 360 Grad-Übersicht und dann erst Skizzen gemacht. Diese Vorstellungskraft und Kreativität faszinieren mich“, gerät Mathias ins Schwärmen. Tesla ist in Kroatien geboren und aufgewachsen und hat in Graz eine Zeitlang studiert. So konnte Mathias mit seinem Konzept an der Technischen Universität Graz begeistern, bekam ein Tesla Auto zur Verfügung gestellt und durfte im Nikola-Tesla-Laboratorium der Technischen Universität Graz – das markante Gebäude ist auch als Hochspannungshalle bekannt – shooten. Akribisch genau studierte Mathias dafür die Gesichtszüge von Nicola Tesla, Nase, Backenknochen, Perücke, Schnauzer, die Inszenierung musste perfekt sein. Da Tesla der erste in der Fotografie war, der eine Doppelbelichtung gemacht hat, hat auch Mathias bei diesem Shooting mit Doppelbelichtungen gearbeitet. motorsports_59Du arbeitest eigentlich wie ein Schauspieler, der sich intensivst auf seine Rolle vorbereitet, meine ich. „Ja, ich glaube, das ist sehr ähnlich“, meint Mathias, „ich wollte ganz genau wissen, was das für ein Typ war. Nicola Tesla konnte sich sehr gut verkaufen und lud Staats- und Geschäftsmänner ein, die live bei seinen Experimenten dabei sein durften. Im Rahmen meiner Recherchen herausgefunden, dass er wie ein Staatsmann gesprochen hat. Daher musste der Schauspieler, der Nicola Tesla für mich darstellte, diese Körpersprache übernehmen“.

Mateo Moém: Rokoko
Das erste Mateo Moém-Projekt war aber Rokoko, ein sehr frivoles Zeitalter. In einem Schloss wurden auf vier Bildern vier verschiedene Szenen umgesetzt: Ein schöner Tanz, das große Fressen, das große Saufen und das vierte zeigt, nennen wir es mal die großen Vergnügungsszenen“. Wir schmunzeln beide.

Mathias erklärt, dass es Teil des Konzeptes ist, die Vergangenheit in die Gegenwart zu bringen und die Gegenwart in die Vergangenheit. Einen Spiegel zu zeigen. Uns unterscheidet nichts von dem, was vor zweihundert Jahren passiert ist“, meint er, „nur die Kostüme schauen anders aus. Denn was auch heute auf Partys passiert, ist letztendlich oft nichts anderes, als was Du auf diesen Fotos siehst. Egal ob wir das Jahr 500 oder 2050 schreiben, Menschen bleiben Menschen“, ergänzt Mathias schmunzelnd.moem-rokoko-03-drinking spreeArt Basel Miami
Jetzt hat sich seine harte und intensive Arbeit gelohnt: bei der letzten Art Basel Miami 2014 wurde er zu den sechs besten Nachwuchskünstlern weltweit gewählt. „Meine Werke als Mateo Moém wurden präsentiert und ins Booklet aller Galeristen und Sammler aufgenommen. Das ist wirklich phantastisch und für mich die ‚Eintrittskarte‘, um internationale Magazine und Galerien zu kontaktieren“. So war Mathias heuer – gemeinsam mit seiner Familie – erstmalig in New York, um sein Projekt Kunstsammlern und Galeristen vorzustellen, aber auch um sich zu informieren und um Kontakte zu knüpfen. Besonders im Gespräch mit einem großen deutschen Galeristen erhielt er wertvolle Informationen zur Kunstwelt. „Wir sprachen über Dinge wie limitierte Editionen, Preise, Größen und wie Galerien funktionieren“.

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Zu seinen Zielen gehört, sich international einen Namen zu machen. Ansonsten ist er beim Thema Ziele eher vorsichtig, denn „meine Ziele sind sehr hoch gegriffen. Als ich zu fotografieren begonnen habe, wollte ich mal für Red Bull fotografieren – und habe es erreicht. Jetzt will ich mit meinen Werken in die Geschichte eingehen. Ich weiß, das klingt sehr arrogant, aber ich glaube fest daran“, erklärt Mathias selbstbewusst. „Ich bin mit meinen 35 Jahren gerade im Kunstbereich noch sehr jung, habe also noch genug Zeit und bin jetzt schon auf einem sehr guten Weg. Egal welches Ziel du dir setzt, es ist alles erreichbar“. Ein Zwischenziel für Mathias ist einmal eine große Ausstellung in New York, in einigen Jahren möchte er sich aber zu 100 % nur mehr auf sein Projekt Mateo Moem konzentrieren können, „das wäre natürlich toll“.

www.kniepeiss.com
www.mateomoem.com
www.bildsymphonie.at

 

 

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