Dipl.-Ing. Dr. mont. Iris Filzwieser – Brauche Herausforderungen

Aus der Reihe „Frauen und Technik“ in Kooperation mit der Industriellenvereinigung Steiermark:  Dipl.-Ing. Dr. mont. Iris Filzwieser. Die vierfache Mutter und Unternehmerin liebt Herausforderungen, Gesamtlösungen und die Natur. 

Dipl.-Ing. Dr. mont. Iris Filzwieser: Die vierfache Mutter und Unternehmerin liebt Herausforderungen. (Foto Thomas Luef)
Dipl.-Ing. Dr. mont. Iris Filzwieser: Die vierfache Mutter und Unternehmerin liebt Herausforderungen. (Foto Thomas Luef)

Iris Filzwieser bietet internationalen Kunden Gesamtlösungen zur sichereren und wirtschaftlichen primär und sekundär Verhüttung von Metallen an. Schon früh erkannte sie die Wichtigkeit des Themas Recycling. Sie studierte an der Montanuniversität Leoben. Nach dem Studium gründete die Metallurgin gemeinsam mit ihrem Mann die METTOP GmbH. Einige Patente wurden bereits durch  Forschungsarbeiten in ihrer Firma verwirklicht. Sie ist Geschäftsführerin der Tochterfirma UrbanGold GmbH und Präsidentin  des Austrian Cooperative Research (ACR).

Iris Filzwieser bietet internationalen Kunden Gesamtlösungen zur sichereren und wirtschaftlichen primär und sekundär Verhüttung von Metallen an. (Foto Thomas Luef)
Iris Filzwieser bietet internationalen Kunden Gesamtlösungen zur sichereren und wirtschaftlichen primär und sekundär Verhüttung von Metallen an. (Foto Thomas Luef)

Die Unternehmerin arbeitete an ihrer Doktorarbeit, als sie ihr 3. Kind bekam. „Ich musste deshalb flexibel sein, wollte aber voll arbeiten. Das tue ich so gerne, dass Selbständigkeit naheliegend war. Eine gute Fügung war, dass sich mein Mann damals auch verändern wollte, und so machten wir uns gemeinsam selbständig.“

Rückblickend ist sie der Meinung, dass inzwischen vermehrt Frauen speziell in der KMU-Landschaft zu finden sind. Im Gegensatz zu Großkonzernen, wo aus ihrer Sicht nicht nur in Führungsebenen noch viel Handlungsbedarf besteht. „Ich bin ein großer Fan von Diversität. Und ich glaube an die Prägung des Aufwachsens, dass man Kindern mitgibt, sich alles zuzutrauen und alles schaffen zu können.“ Das war ihr auch bei ihren Kindern sehr wichtig. Sie würde sich wünschen, dass für MINT – Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik – mehr Interesse geweckt wird. „Es wäre wünschenswert, diese Berufsbilder bereits im Kindergartenalter spielend vorzustellen.“

Die Unternehmerin Iris Filzwieser, METTOP, im Interview mit Journalistin und Bloggerin Hedi Grager. (Foto privat)
Die Unternehmerin Iris Filzwieser, METTOP, im Interview mit Journalistin und Bloggerin Hedi Grager. (Foto privat)

Bei METTOP ist der Frauenanteil sehr hoch. „Wir sind ein 100 % Technologieunternehmen und haben fast 50 % Frauen bei uns. Darauf sind wir auch sehr stolz“, lächelt Iris Filzwieser. Das Zusammenarbeiten mit Frauen hat für mich eine Klarheit und Direktheit, die ich sehr schätze.“ Die ‚Spezies Techniker‘ ist in ihrer Wahrnehmung sehr klar, logisch und einfach in der Kommunikation.

Dass Frauen sich nach wie vor mehr beweisen müssen, findet sie eigentlich nicht, glaubt aber, dass Frauen selbst oft das Gefühl haben, mehr zeigen zu müssen.“

Was Iris Filzwieser auch selbst erlebte, waren verbale wie auch körperliche nicht korrekte Übergriffe. Deshalb findet sie die ‚Me Too‘ Bewegung sehr wichtig. „Ich konnte mich wehren, aber damit ist es nicht getan. Es muss aufgezeigt werden, dass gewisse Dinge nicht in Ordnung sind.“ Sie begrüßt Kampagnen, bei denen sich Männer gegen Gewalt an Frauen stellen.

Die Unternehmerin Iris Filzwieser, METTOP, liebt Herausforderungen und trifft Entscheidungen mit Bauchgefühl, Logik und Hausverstand. (Foto Thomas Luef)
Die Unternehmerin Iris Filzwieser, METTOP, liebt Herausforderungen und trifft Entscheidungen mit Bauchgefühl, Logik und Hausverstand. (Foto Thomas Luef)

Um Familie und Unternehmen gut zu vereinbaren, waren Kompromisse und ein gutes Netzwerk nötig. „Ich habe gelernt zu organisieren, und auch, dass man nicht immer alles perfekt machen muss.“ Die gebürtige Kärntnerin liebt die Natur , verrät sie lachend. „Die beste Kraftquelle sind aber ein Job, der Spaß macht und ein glückliches Familienleben.“

Vor Corona war die Unternehmerin, die Herausforderungen liebt und Entscheidungen mit Bauchgefühl, Logik und Hausverstand trifft, weltweit viel unterwegs. Leider hat Corona auch ihr Unternehmen sehr getroffen und sie musste Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter reduzieren. „Wir arbeiten aktuell aber wieder an zwei neuen und spannenden Projekten“, freut sie sich. “Wir verhandeln gerade ein großes Kupfer Elektrolyseprojekt in Indien, was für uns schon der nächste Schritt ins neuerliche Wachstum wäre. Und in der UrbanGold arbeiten wir gerade an einem großen 100% WEEE Recyclingprojekt für Great Britain, von der Idee bis zur Umsetzung und der Produktion von Edelmetallen.“

Großes Beitragsfoto: Iris Filzwieser. METTOP. (Foto Thomas Luef)

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