Journalistin und Moderatorin Sandra Suppan

Journalistin und Moderatorin Sandra Suppan bei Dreharbeiten. (Foto privat)Sehr jung, und doch schon ein ‚alter Hase‘ im Geschäft ist die Journalistin und Moderatorin Sandra Suppan. Sandra muss lachen, als ich sie darauf anspreche, ob sie schon mit dem Gedanken zur Welt kam, einmal zu schreiben. „Nein, das kommt wohl davon, wenn man als Kind ganz oft in Büchereien geht, überall tolle Zeitschriften und Bücher sieht und sich begeistert denkt: Einmal möchte ich anderen Menschen  auch so etwas Großartiges schenken, etwas, in das man eine Zeitlang eintauchen kann, Neues lernen und entdecken kann.“ Sandra hat Bücher schon geliebt, bevor sie sie lesen konnte. „Wenn mir meine Mutter vorgelesen hat, habe ich schon immer mitgeschaut, wo sie gerade liest.“

Journalistin und Moderatorin Sandra Suppan mit ihren beiden Bachelorarbeiten und ihrer Masterarbeit. (Foto privat)
Journalistin und Moderatorin Sandra Suppan mit ihren beiden Bachelorarbeiten und ihrer Masterarbeit. (Foto privat)

Also war dein Berufswunsch immer nur ‚schreiben‘? „Ich wollte eigentlich immer zwei Sachen machen: Schreiben, weil ich Bücher liebe, aber ich liebe auch das Fernsehen. Filme, die mir als Kind gut gefallen haben, haben mich so beeinflusst, dass ich mir dachte, mit solchen Medien würde ich auch gerne arbeiten. Diese Liebe hat gehalten und es ist spannend, was alles dazu gekommen ist, z.B. Soziale Medien – auch wenn das zwischen uns ein bisschen eine Hassliebe ist“, erklärt die sympathische Journalistin und Moderatorin und unterstreicht in puncto Fernsehleidenschaft: „Bilder sagen einfach mehr als Worte. Und wenn sie sich auch noch bewegen, Umgebungsgeräusche, Stimmen und Musik dazukommen, ist es, als würdest du einem Sänger ein ganzes Orchester dazugeben. Man kann dadurch so viel ausdrücken.“

Sandra Suppan moderiert Events und Veranstaltungen - hier einen 'Fashion-Abend' bei Carina Harbisch. (Foto privat)
Sandra Suppan moderiert Events und Veranstaltungen – hier einen ‚Fashion-Abend‘ bei Carina Harbisch. (Foto privat)

Inspiriert haben sie auch viele Menschen im steirischen Fernsehgeschehen, wie etwa Gisi Hafner oder Sigrid Maurer. „Wenn ich gesehen habe, wie sie neben all den oft so tragischen Geschichten, die täglich passieren, auch Schönes erzählt und mit einem Schmunzeln rübergebracht haben, war für mich ein Stück Welt – wenn auch mit Schönheitsfehlern – wieder in Ordnung“, kommt es leicht nachdenklich von Sandra.

Sandra Suppan mit ihren ORF-Kollegen Eva Pöttler und Paul Sihorsch. (Foto privat)
Sandra Suppan mit ihren ORF-Kollegen Eva Pöttler und Paul Sihorsch. (Foto privat)

Leidenschaft Schreiben
Schon in der Volksschule begann die sympathische 24-Jährige von ihren Lehrern ermuntert, zu schreiben. Bei einer Geburtstagsfeier ihres Großvaters (Anmerkung: Werner Frömmel) saß die durch ihre Zeichnungen bekannte Dina Larot im Publikum. „Ich war damals elf Jahre alt und dachte, ich schreibe etwas für meinen Opa und trage es einfach mal vor. Aber niemals hätte ich geträumt, dass mich jemand daraufhin  dem damaligen Herausgeber der Kronen Zeitung empfiehlt. Aber Dina Larot hat genau das gemacht  – dank ihr saß ich mit elf Jahren in Hans Dichands Büro in Wien, um mit ihm über eine Kinder-Kolumne zu sprechen.“ Aufgrund der vielen positiven Reaktionen wurde aus der ursprünglich für die Ferien geplante Kolumne eine bis nach Sandras 15. Geburtstag wöchentlich erscheinende Serie. Sehr in Erinnerung blieb ihr ihre zweite Kolumne zum Thema Klimawandel, für die sie vom United Nations Information Service ausgezeichnet wurde:  „Dafür mit gerade mal zwölf Jahren nach Salzburg eingeladen zu werden und eine Rede halten zu dürfen, hat mich so stolz gemacht“, so Sandra, die sich zwölf Jahre später – hinsichtlich der damals wie heute brennenden Thematik – doch etwas weniger Reden und mehr Taten wünscht.

Sandra Suppan als fröhlicher kleiner Wirbelwind. (Foto privat)
Sandra Suppan als fröhlicher kleiner Wirbelwind. (Foto privat)

Sehnsuchtsort Medienbranche
Sandra war 14 Jahre alt, als sie bei Gerhard Draxler, dem damaligen Landesdirektor des  ORF Steiermark, anklopfte. „Ich sagte, ich bin die Kleine aus der Zeitung und würde gerne mal vorbeischauen“, lacht sie selbstbewusst: „Er hat mich ins Funkhaus eingeladen und sich Zeit genommen – eine ganze Stunde lang hat er mit mir getratscht. Es hat mich überrascht, welchen Wert er auf meine Meinung gelegt hat, die einer Jugendlichen, die dazu auch noch unglaublich aufgeregt war“ – und schließlich bereits mit 14 Jahren bei einem „Kulinarium“-Drehtag mit Reinhart Grundner Fernsehluft schnuppern durfte. Praktika in den ORF-Radio- und Internetredaktionen folgten. „Für mein Bachelorstudium ‚Journalismus und Public Relations (PR)’ an der FH JOANNEUM in Graz brauchte ich noch ein viermonatiges Praktikum – bei steiermark.ORF.at hat man mich aufgenommen und seitdem – Gott sei Dank! – nicht mehr losgelassen. Der ORF war immer ein Sehnsuchtsziel, mir war es ganz wichtig, mit diesen so großartigen und kreativen Leuten zusammenarbeiten zu dürfen. Mein Online-Yoda Martin Holzinger-Schink hat mir zum Beispiel sehr viel beigebracht; genauso wie relativ neue Kollegen, die zu sehr lieben Freunden geworden sind.“

Sandra Suppan mit ihrer Familie bei ihrem Masterabschluss. (Foto privat)
Sandra Suppan mit ihrer Familie bei ihrem Masterabschluss. (Foto privat)

Wenn die Bezeichnungen zielorientiert, interessiert, fleißig und kommunikativ auf jemanden passen, dann auf Sandra, die sich immer voll auf ihre Arbeit stürzte. So war es ihr trotz zweier Leistungsstipendien immer wichtig, neben dem Bachelorstudium zu arbeiten und später vor ihrem Masterabschluss berufsbegleitend zu studieren. Sie mochte auch den Mix. „Ich muss allerdings gestehen, wenn ich für etwas mit Leidenschaft brenne, fällt es mir nicht schwer – weder das Arbeiten noch das Lernen.“

Für sie ist es der größte Luxus, beim ORF drei Medien bedienen zu dürfen, sozusagen ‚trimedial‘ arbeiten zu können. „Manchmal ist es aber auch die größte Herausforderung“, lacht sie, „weil man jede Geschichte über jedes Medium komplett anders erzählen kann. Wenn ich ein Thema für das Fernsehen, für das Radio und für unsere Internetseite habe, fällt mir dazu oft jeweils ein komplett anderer  Fokus ein – aber das macht es auch so spannend. Während man beispielsweise online viel über Fotos sagen kann, fehlt beim Radio das Bild. Vieles, was ich im Internet oder Radio unbedingt anführen muss, bedarf im Fernsehen keiner weiteren Erklärung. Für alle Medien gilt jedenfalls: Es gibt so viele Nachrichten, dass man sich sehr gut überlegen muss, welche man für die Leser/Seher/Hörer herauspickt. Das ist – wenn die Qualität stimmen soll – oft gar nicht so einfach. Aber mit dem richtigen Teamwork funktioniert’s.“

Sandra Suppan im Interview mit Hansi Hinterseer. (Foto privat)
Sandra Suppan im Interview mit Hansi Hinterseer. (Foto privat)

‚Alter Hase‘
Sandra ist zwar mit ihren 24 Jahren noch sehr jung, aber bereits ein ‚alter Hase‘ im Geschäft. Deshalb möchte ich von ihr wissen, was ihrer Ansicht nach die größten Veränderungen der letzten Jahre sind. „Das ist ganz klar der Umgang mit Social Media – es ist unglaublich spannend, was sich da alles tut und bereits passiert ist, wie hier jeder zu einem Sprachrohr werden kann – im Guten wie im Schlechten: Objektivität und Recherche sind oft kaum gegeben, auch die Filterblasen sind problematisch.“ So hat Sandra ihre Masterarbeit nach ihrem „Public Communication“-Studium an der FH JOANNEUM als ein Plädoyer für eine öffentlich-rechtliche Social-Media-Plattform verfasst: „Ich finde, dass man die Errungenschaft sozialer Netzwerke mit Netzpunkten versehen muss, die geprüftes Wissen zur Verfügung stellen. Und nicht nur wer am lautesten brüllt oder laut Algorithmus am ehesten meine Meinung vertritt, sollte von mir gehört werden. Kurzum: Es gibt wahnsinnig viel Verbesserungspotential, aber auch wahnsinnig viele Chancen“, lacht Sandra wieder – Ideen hätte sie noch viele.

Journalistin und Moderatorin Sandra Suppan mit Model, Autorin und Brillen-Expertin Evelyn Rillé und Hedi Grager, HediGrager.com, bei der MQ Vienna Fashion Week 2018. (Foto privat)
Journalistin und Moderatorin Sandra Suppan mit Model, Autorin und Brillen-Expertin Evelyn Rillé und Hedi Grager, HediGrager.com, bei der MQ Vienna Fashion Week 2018. (Foto privat)

Ich möchte auch ihre Meinung dazu wissen, ob Printmedien ohne Onlinepräsenz überleben können und erfahre, dass vor allem in Foren großes Potential liegt: „Das hängt für mich damit zusammen, dass die Menschen sich sehr oft über im Printmedium Gelesenes austauschen wollen. Die wenigsten schreiben aber noch Briefe, sondern nutzen die Möglichkeit, ihre Meinung online mit anderen zu teilen. Man ist hier auf Augenhöhe mit den Journalisten. Grundsätzlich ergänzen sich Print und Online sehr gut – wenn man die Synergien auch nutzt.“ Allerdings müsse den Menschen erst bewusst werden, dass auch Informationen aus dem Internet Geld kosten.

Sandra Suppan bei ihrer Graduierung zum Master of Arts in Social Sciences. Sie ist zu Recht der Meinung: „Ich glaube, wirklich zu versuchen glücklich zu sein, ist die wichtigste Voraussetzung für alles. Besonders dann, wenn es schwierig wird.“ (Foto privat)
Sandra Suppan bei ihrer Graduierung zum Master of Arts in Social Sciences. Sie ist zu Recht der Meinung: „Ich glaube, wirklich zu versuchen glücklich zu sein, ist die wichtigste Voraussetzung für alles. Besonders dann, wenn es schwierig wird.“ (Foto privat)

Begonnen hat Sandra ihre Arbeit für den ORF mit Online-Beiträgen – einmal die „Steirerblicke“ für „Steiermark heute“ zu drehen, war damals noch ihr großer Traum: „Ich liebe Veranstaltungen: Mir macht es Freude, über Menschen zu berichten, die total aufgehen in dem, was sie tun.“ Sie nutzte ihre Chance, als Gisi Hafner sie für einen ihrer „Steirerblicke“-Drehtage einspringen ließ: „Ich bekam – wider Erwarten – Hubert von Goisern vor’s Mikro. Und später so viele weitere tolle Persönlichkeiten von Bob Geldorf und Bonnie Tyler bis hin zu Martina Ebm oder Timmy Trumpet.“

Ihren Hut zieht die TV-Journalistin auch vor vielen Menschen ohne berühmte Namen – aber mit umso spannenderen Geschichten: „Seit Ende 2017 porträtiere ich in den ‚Handelswegen’ jeden Freitag in ‚Steiermark heute’ den regionalen Handel, der mir sehr am Herzen liegt. Ich finde es wahnsinnig inspirierend, welch tolle Unternehmer wir in der Steiermark in den verschiedensten Bereichen haben. Mit dieser Serie kann ich zeigen, was für spannende Geschichten und Herausforderungen sich hier auftun.“ Wichtig für Sandra ist immer ‚der Mensch im Mittelpunkt‘, denn durch Menschen werden die Geschichten erst lebendig.

Sandra Suppen im Interview mit ESC-Kandidatin Paenda. (Foto privat)
Sandra Suppen im Interview mit ESC-Kandidatin Paenda. (Foto privat)

Mode und Moderationen
Bei all den vielen Leidenschaften von Sandra steht Mode ganz oben. „Und ich rede auch sehr gerne – so ist die Moderation eine sehr gute Möglichkeit, diese beiden Leidenschaften zu vereinen“, schmunzelt sie. Bei ihren Moderationen von Fashion-Shows steht für sie nicht nur die Kleidung im Vordergrund, sondern auch der Designer. „Mode ist wichtig, weil sie eine Kommunikationsform ist.“ Das war auch Thema ihrer Bachelorarbeit. „Das mag lustig klingen, aber wir teilen uns ständig mit, wie wir aussehen, wie wir sprechen, wie wir uns anziehen oder agieren – das alles ist Kommunikation. Und die wird noch immer unterschätzt.“

Auf ihre Ziele und Träume angesprochen, erklärt sie mir, „ich würde sagen, es sind Ideen, die ich habe. Gerne würde ich ein Doktorat machen; die Transformation klassischer Medien anhand von Social Media zu erforschen, wäre spannend“, kommt es voller Energie von der Medienfrau. „Ich lerne jeden Tag dazu und es gibt so viele Dinge, die mich interessieren – aber grundsätzlich bin ich glücklich mit dem, was ich mache. Irgendwann möchte ich auch gerne mal sagen können: ‚Ich bin Autorin’“ – denn auch für Bücher hätte die Grazerin bereits unzählige Ideen.

Sandra Suppan ist sehr glücklich mit ihrem Lebensgefährten Martin, der sie auch immer wieder unterstützt. (Foto privat)
Sandra Suppan ist sehr glücklich mit ihrem Lebensgefährten Martin, der sie auch immer wieder unterstützt. (Foto privat)

Sehr glücklich ist Sandra auch privat mit ihrem Lebensgefährten, mit dem sie schon 100 Monate gefeiert hat – „Ich bin zufällig über diesen Monatstag gestolpert“, lacht sie und verrät: „Mit Martin habe ich jemanden gefunden, mit dem ich alt, aber nicht erwachsen werden muss. Ich glaube, glücklich zu sein, ist die wichtigste Voraussetzung für alles. Ich habe das Glück, dass mich mein Partner in allem unterstützt.“

Sandra Suppan beim entspannten Chillen mit Freunden. (Foto privat)
Sandra Suppan beim entspannten Chillen mit Freunden. (Foto privat)

In der Freizeit entdecken die Beiden gerne gemeinsam die Steiermark. „Manchmal schlagen wir einfach einen Reiseführer auf und los geht‘s. Am liebsten bummeln wir aber über Flohmärkte. Auch ins Kino gehen wir sehr oft: Ein guter Film vor und der beste Mensch neben mir, das ist mein Rezept für einen perfekten Abend.“ Gerne verbringt Sandra, der Zivilcourage, Loyalität und Freundschaft sehr wichtig sind, Zeit mit den vielen lieb gewonnenen Menschen in ihrem Leben – „denn es gibt nichts Besseres, als gute Gespräche – beruflich wie privat“.

 

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