Kerstin Lechner – Model und Schauspielerin

Kerstin LechnerKerstin Lechner lebt den amerikanischen Traum: geboren in Aggsbach, einem kleinen Dorf in Niederösterreich, flog sie ausgestattet mit großem Selbstvertrauen, einem Traum und 2000 Dollar nach New York. In einer Bar traf sie auf Hollywood-Schauspieler Sam Elliott, der ihr riet, eine Schauspielausbildung zu machen – und das tat sie dann an der renommierten „New York Film Academy“.

Seit 2010 lebt und arbeitet Model und Schauspielerin Kerstin Lechner in Los Angeles (Photo Ian Bailey)
Seit 2010 lebt und arbeitet Model und Schauspielerin Kerstin Lechner in Los Angeles (Photo Ian Bailey)

2010 zog es die 34-Jährige nach Los Angeles – und ihr erster Job dort war „Trophy-Girl“ bei den Oscars 2011. Sie hatte Auftritte in der US-Reality-Castingshow „Face Off“ und spielt im Tom-Ford-Film „Nocturnal Animals“ an der Seite von Stars wie Jake Gyllenhaal und Amy Adams.

Gerade verbringt die sympathische und trotz großer Erfolge bodenständig gebliebene Niederösterreicherin wieder Zeit in ihrer Heimat. Ich sprach mit ihr und ihrer Mama über ihre Arbeit als Model und natürlich auch über ihr Leben in L.A. – und Kerstin erzählte unglaublich offen über ihre Erfahrungen.

Kerstin Lechner: Selfie mit ihrer geliebten 'Mumsch' (Foto privat)
Kerstin Lechner: Selfie mit ihrer geliebten ‚Mumsch‘ (Foto privat)

Kerstin, schon mit acht Jahren wolltest Du nach Amerika . Warum gerade Amerika?
Kerstin: Amerika – das Land der unbegrenzten Möglichkeiten, heißt es so schön. Dieser Satz blieb mir immer im Hinterkopf. Jedes Mal, wenn ich fernsah,  war ich verliebt in den Strand von Malibu, die Straßen und Taxis von New York und den Broadway mit den vielen Stars. Ich stellte mir oft vor, dort zu sein,  das alles zu erleben und selbst zu erreichen.

Ein Jahr vor der Matura in der Modeschule Krems hast Du die Schule ‚geschmissen‘. Warum?
Kerstin: Ich habe die Modeschule in Krems nicht beendet, weil ich es nicht erwarten konnte, die große weite Welt zu  sehen. Ich wollte mehr erleben als Wien und Umgebung,  und als ich  18 Jahre alt geworden bin, packte ich meine Sachen und zog nach Mailand. Ich hatte keinen Plan, nur einen großen Drang weg zu gehen. Heute nenne ich es mein Bauchgefühl – und ich höre immer darauf.

Kerstin Lechner: Photoshooting (Photo Dennis Huang)
Kerstin Lechner: Photoshooting (Photo Dennis Huang)

Und warum wolltest Du Model werden?
Ein Model zu sein, hatte was mit Glamour und Stardom zu tun. Ich genoss es schon als kleines Kind, mich zu präsentieren, mich schön anzuziehen, mir die Haare zu machen und meine Nägel zu lackieren.  Als ich Zweite  beim Supermodel of the World Contest wurde, war dies mein goldenes Ticket, das Land zu verlassen. Und das tat ich auch.

Wie war das für Sie als Ihre Mama, als Kerstin die Schule vorzeitig beendete und Model werden wollte?
Kerstins Mama: Ich habe schon vorher gefühlt, dass sie die Schule abbrechen wird, schon ein Jahr vor der Matura. Dabei lernte sie sehr leicht. Das beunruhigte mich schon. Jedoch war sie 18 und musste ihren Weg gehen.  Ein starker Wille war da und ist noch immer da. Wenn ich ihr dagegen geredet hätte, hätte ich verloren. Matura machst du auf dem Papier, Erfahrungen fürs Leben, die kann dir niemand nehmen.

Top-Model Kerstin Lechner lief für die großen Labels wie Prada, Miu Miu, Gian France Ferre, Dolce Gabbana, La Perla uvm. (Photo Dennis Huang)
Top-Model Kerstin Lechner lief für die großen Labels wie Prada, Miu Miu, Gian France Ferre, Dolce Gabbana, La Perla uvm. (Photo Dennis Huang)

Als Model zu arbeiten ist der Traum beinahe jeden Mädchens. Wie hast Du Deine ersten Modeljobs erlebt?
Kerstin: Um ganz ehrlich zu sein hatte ich am Anfang sehr viel Glück. Während der Show-Saison musste ich bis zu 14 Castings am Tag machen. Ich war fix und fertig. Man schafft es nicht, immer zu allen zu gehen, aber man sucht sich die besten, die sich zeitlich ausgehen heraus. In meiner ersten Woche in Mailand buchte ich gleich 2 Shows: Prada und Miu Miu. Ich fühlte mich wie ein Superstar. Bald war ich das ‚Haus- und Hofmodel‘ von Gian France Ferre, war 2-3 mal in der Woche bei Dolce Gabbana für Fittings und bei La Perla. Es fanden auch viele Katalog-Shootings und andere Jobs statt.

Editorial STYLE UP YOUR LIFE! (Photo Clemens Bednar)
Editorial STYLE UP YOUR LIFE! (Photo Clemens Bednar)

Also nur tolle Zeiten?
Kerstin: Nein, nein, es gab auch eine Kehrseite. Tolle Jobs zu buchen und Geld zu verdienen, war eine Sache und gut fürs Image – jedoch sah ich nie etwas von meinem Geld. Mir und auch vielen anderen Models  wurden soviele Spesen abgezogen, dass mir am Ende nix oder sehr wenig übrig blieb. Miete, Fahrradbote, den wir übrigens nie sahen,  Kopien für Bücher, die wir selber machten  etc.  Zu zwölft mussten wir uns eine 2-Zimmer Wohnung teilen: ein Kühlschrank,  zwei Bäder, eine Toilette. Meine Nahrungsmittel bestanden aus Milch, Cereals, Pasta, Tomatenmark und Joghurt. Sonst konnte ich mir nichts leisten.

Academy Awards: Kerstin Lechner als 'Trophy Presenter' und Host von Billy Crystal beim Champions Dinner_im Bel Air Hotel (Foto privat)
Academy Awards: Kerstin Lechner als ‚Trophy Presenter‘ und Host von Billy Crystal beim Champions Dinner_im Bel Air Hotel (Foto privat)

Viele meiner Mitbewohnerinnen gingen jeden Abend zu Dinners mit Männern, die so alt waren wie mein Großvater, und kamen am nächsten Tag mit der schönsten Gucci Tasche nachhause. Wow,… ich wollte auch so eine Tasche. Aber dafür mit jemandem zu schlafen, dafür war ich mir zu schade. Dass konnte ich nicht. Ich hatte immer ein sehr gutes Verhältnis zu meinen Eltern und so etwas gab es bei uns einfach nicht. Jetzt, mit 34, verstehe ich, dass so etwas einfach passieren kann, wenn man keinen  starken Familienrückhalt hat. Es ist nicht so, dass mir meine Eltern den Hintern geküsst haben, aber ich konnte immer mit ihnen über Probleme sprechen. Nur tat ich es nie, da ich zu stolz bin.

Wie haben Sie als Ihre Mutter Kerstin unterstützt?
Kerstins Mama: Viele Telefonate – zuhören – manchmal auch trösten. Ihr Konto ausgleichen und ihr die Türe zum Nachhause kommen immer offen lassen.

Die gefragten Models Patricia Kaiser (li) und Kerstin Lechner am Cover der ersten Ausgabe des neuen Magazins OBEGG - Best of Südsteiermark, hier mit Journalistin/Bloggerin Hedi Grager (Foto Moni Fellner)
Die gefragten Models Patricia Kaiser (li) und Kerstin Lechner am Cover der ersten Ausgabe des neuen Magazins OBEGG – Best of Südsteiermark, hier mit Journalistin/Bloggerin Hedi Grager (Foto Moni Fellner)

Du bist fünf Jahre lang für wirklich große Labels wie Miu Miu, Prada, D&G, Missoni, Alberta Ferreti u.a. gelaufen – aber es gab also doch auch Schattenseiten?
Kerstin: Ich habe meinem Beruf sehr viel zu verdanken. Mehr Positives als Negatives . Ich durfte mit 19 Jahren die schönsten Städte der Erde besuchen, mir die einzigartigsten Strände der Welt anschauen und mit Arbeit verbinden, die tollsten Kleider tragen, zu den schönsten Parties gehen. Ich habe an einem Tag so viel Geld verdient, wie so manche Freunde von mir in 4 Monaten etc. Nur, es passiert nicht immer alles so, wie man es sich ausmalt. Diese exklusive Welt ist leider auch eine Scheinwelt. Drogen, Sex und Alkohol sind kein Tabu und kommen immer wieder vor. Viele Geschäfte werden so erledigt. In den Agenturen in Mailand wurde mir schon als kleines Küken gesagt, dass es sinnvoll wäre mit Fotografen und Kunden zu schlafen. Es bringt Arbeit, meinten die Booker im Ausland!! Ich dachte mir nur: „ Für wen? Für dich oder mich?“

Kerstin Lechner (Photo Drew Brooks)
Kerstin Lechner (Photo Drew Brooks)

Was glaubst Du, ist einer der größten Fehler, den junge Mädchen machen, wenn sie von einem Beruf als Model träumen?
Kerstin: Ich  denke, der größte Fehler, den man als junges Mädchen in dieser Branche machen kann, ist nicht an sich zu glauben. Zu denken, dass man nur mit Größe und Schönheit alleine tip top ist. Es sollte auch nicht von Instagram-Followern abhängen, ob wir uns gut fühlen oder nicht. Das liegt nämlich ganz alleine an dir. Nur du selber kennst deine Grenzen und deine Willenskraft. Und man darf sich für nichts im Leben zu schade sein.

Was würden Sie Eltern raten, wenn junge Mädchen mit dem Berufswunsch Model kommen?
Kerstins Mama: Kerstin war 18, als sie wegging, und sehr reif für ihr Alter. Bei jüngeren Mädchen würde ich aber nur mit Begleitung vorschlagen.  Ich habe in Mailand so tolle, hübsche und junge Models gesehen, sehr viele davon standen unter dem Einfluss von Drogen. Viele dieser Nachwuchstalente hatten keine emotionale  Unterstützung von ihren Eltern, und da kann es sehr leicht passieren, die falschen Leute kennenzulernen und in ein Milieu abzurutschen.

Photoshoot by Mission (Photo David Marotta)
Photoshoot by Mission (Photo David Marotta)

Nach Mailand und Paris bist Du nach New York gegangen. Wie ist es Dir da im Modelleben ergangen?
Kerstin: Ich hatte schon immer den Drang nach NY zu gehen. Ich wollte dort unbedingt hin. Ich nervte meine Booker jeden Tag, bis sie mir endlich  13 Vorsprechtermine mit Agenturen in NYC organisierten. Ich  packte meine ’sieben Sachen‘ und los ging es. Ich war so gehypt und voller Freude – jedoch nicht lange. Von 13 Vorsprachen bekam ich bei 12 ein „ Nein, nicht interessiert.“ Ich war am Boden zerstört. Ich weinte und dachte mir, meine Booker in Europa hatten Recht, NYC ist zu steil für mich. Am nächsten Tag entschloss ich mich, den letzten Termin zu erledigen und siehe da, es war ein Erfolg.

Kerstin Lechner (Photo Dondee Quincena)
Kerstin Lechner (Photo Dondee Quincena)

Die Agentur war sehr klein, Boutique style, und nahm nur sehr unterschiedliche Typen auf. Und Gott sei Dank suchten sie einen Typ wie mich. Androgyn, kurze Haare, Tattoos, stark …. ich war soo glücklich und versuchte, kein einziges Casting zu versäumen. Ich hatte keinen Durst sondern Hunger!!!! Mir wurde ziemlich schnell klar, dass man in dieser Stadt entweder einen ‚Sugar Daddy‘ braucht oder einen zweiten Job. Ich entschloss mich für einen Job als Hostess in einem Restaurant. Dort verdiente ich das meiste meines Geldes. Ich wurde so gut darin, dass man mir den Restaurant Manager anbot. Endlich verdiente ich genug Geld für meine Miete und konnte das Geld, das ich mit Modeln verdiente, sparen. Es war ein ständiges“ Hustl’n“ – und genau dieses Gefühl gab mir immer wieder Energie, weiter zu machen.

Was waren Ihre Gedanken, als Kerstin als Model nach New York ging? Kerstins Mama: Das war  immer schon ihr größter Wunsch, schon als Teenager. Ich denke „Europa“ war ihre Lebensschule, die USA ihre Praxis.

Kerstin Lechner studierte Schauspiel an der  renommierten „New York Film Academy“ (Photo Phil Fernandez)
Kerstin Lechner studierte Schauspiel an der renommierten „New York Film Academy“ (Photo Phil Fernandez)

Was hat Dich bewogen, Schauspiel zu studieren?
Kerstin: Nach dem  einen Jahr  in New York wurde mir bewusst,  dass ich anders war als viele Models. Ich wurde zu Castings  geschickt, die wenig mit Fashion zu tun hatten. Es waren Werbungen und Auditions für Fernsehen. Ich hatte keine Ahnung, wie man sich vor der Kamera bewegt und buchte deswegen auch keine Jobs. Ich war sehr deprimiert. Ich arbeitete nicht als Fashion Model und buchte auch keine Werbungen.
Eines Abends, als ich im Restaurant arbeitete, kam der Schauspieler Sam Elliot zu uns an die Bar, den ich aber nicht kannte. Wir unterhielten uns sehr lange und ich liebte seine Stimme, die war sensationell. Er fragte mich, was ich hier in NYC machen würde, und ich erzählte ihm von meinen Sorgen. Er riet mir, es mit Schauspiel zu probieren. Er erwähnte, ich hätte ein so starkes Auftreten, das viele Menschen verunsichere, aber für Film und TV genau richtig wäre. Und er hatte Recht. Zwei Monate später meldete ich mich an der NYFA an und begann meine 4-jährige Ausbildung zur Schauspielerin.

Top-Models Kerstin Lechner und Anastassija Makarenko (Photo Irvin Rivera)
Top-Models Kerstin Lechner und Anastassija Makarenko (Photo Irvin Rivera)

Seit 2010 lebst und arbeitest Du als Model und Schauspielerin in Los Angeles. Warum L.A. und wie schwierig war dort der Beginn?
Kerstin: Los Angeles ist das Mekka der Film und TV-Branche. Wenn du Schauspielerin werden möchtest, musst du dort hin. Mir wurde ziemlich schnell klar, dass ich nicht singen konnte und eine Karriere am Broadway sicher nicht stattfinden wird. L.A. war und ist bis heute noch meine absolute Lieblingsstadt. Ich hatte nur Erfolge in dieser Stadt. Natürlich ist nicht immer alles paletti, aber arbeitsmäßig war es ein Traum. Ich fand endlich mein Zuhause und konnte meinen Beruf ausüben.

Hatten Sie einen guten Rat für Kerstin, als sie nach Los Angeles ging?
Kerstins Mama: Eigentlich nicht. Man konnte ihr nichts sagen, ein Dickschädel halt. Sie erwähnte nur, New York macht sie krank, sie geht nach L.A., da scheint die Sonne. (ich muss schmunzeln)

Kerstin Lechner: Personal Appearances Flyer
Kerstin Lechner: Personal Appearances Flyer

Es heißt, dass Frauen meist mit Agenten oder Produzenten für Jobs schlafen müssen. Was davon ist wahr und wie stehst Du dazu?
Kerstin: Ja, das stimmt! Die berühmte Casting Couch gibt es und auch ich habe dieses Erlebnis gehabt. Who knows, hätte ich mit diesem berühmten Herrn geschlafen,  wäre ich vielleicht die nächste Hedi Lamar, …aber ich tat es nicht. Denn das bringt dir nichts. Ja, vielleicht einen Türöffner, aber wenn du nicht performen kannst, hast du dich umsonst aufs Kreuz gelegt. Nein Danke, … ich arbeite lieber als Kellnerin.

Kerstin Lechner bei einem Photoshoot in Laguna Beach/California (Photo by David Marotto)
Kerstin Lechner bei einem Photoshoot in Laguna Beach/California (Photo by David Marotto)

Models müssen ‚schön‘ sein oder eine ‚Type‘ sein oder …. – vor allem müssen sie aber sehr sehr dünn sein. Wie ist Deine Meinung dazu?
Kerstin: Ich finde, die Branche ändert sich alle 4 Jahre. Als ich anfing, waren gerade die brasilianischen Mädchen total gefragt. 4 Jahre später die Russischen, danach die Amerikanerinnen etc. Trends kommen und gehen. Dünn waren immer alle, das wird sich so schnell nicht ändern. Auch wenn es Vorschriften gibt, die meisten sind dürr. PUNKT. Es kommt halt darauf an, welche Richtung man als Model einschlägt. Wenn du eine Laufstegkarriere machen möchtest, dann musst du davon ausgehen, dass die Designer dünne Mädchen bevorzugen. Eine gewollte Falte oder Naht fällt einfach viel schöner an einer Größe 34 als 44 . So fair muss man sein und das zugeben.

International gefragtes Model Kerstin Lechner (Photo Getty Images - Project Runway)
International gefragtes Model Kerstin Lechner (Photo Getty Images – Project Runway)

Jedoch hat sich die Zeit einer Modelkarriere sehr verkürzt. Dauerten früher Modelkarrieren über mehrere Jahre, überlebt man heutzutage vielleicht 4 Saisonen. Durch das Soziale Netz findet man immer wieder „Wannabe Models“, die gestylt auch gut aussehen. Sie sind vielleicht kleiner, aber das sieht man auf Bildern nicht. Und sie machen  Jobs um 100 Euro, dafür würde ein professionelles Model nicht mal einen Finger rühren. Das hat auch seine Vorteile für Kunden und Start up Models, jedoch geht die Qualität verloren.

Hatten Sie jemals Angst um Kerstin in dieser Model-, aber zugleich auch Scheinwelt?
Sehr oft.  Aber ich denke, sie hat  ein sehr gutes Gespür dafür bekommen, wem sie vertrauen kann und wem nicht. UND, sie hat einen gesunden Egoismus, der einfach zum Leben gehört.

Model Kerstin Lechner: Selfie mit Jubilee (Foto privat)
Model Kerstin Lechner: Selfie mit Jubilee (Foto privat)

Inzwischen arbeitet man auch mit Seniorenmodels, farbigen Models, Plus Size & Big Size Models, Tattoomodels, behinderten Models etc. – und es gibt die ‚Instagram-Models‘. Wie siehst Du die Zukunft der Modelwelt?
Kerstin: Ich  finde, man soll die „Instagram Models„ nicht unterschätzen. Meiner Meinung nach sind das die neuen Stars von morgen. Viele Menschen in der Fashionbranche können sich damit noch nicht anfreunden, aber dies sollte so schnell wie möglich passieren. Viele IT-Girls haben genau durch solche sozialen  Medien ihre Karrieren gepusht. In dieser neuen Branche oder auch neuem Trend liegt sehr viel Geld. Hat ein Model über 20.000 Followers, besteht die Möglichkeit, dass ein Produkt 200mal verkauft werden kann. Eine neue Art von Verkauf. Plus Size Modeling finde ich gut, denn es soll auch Mode für Größe 42 und aufwärts geben. Viele Geschäfte verlieren Kunden damit, weil es einfach nicht genug gute Mode  für kräftigere Menschen gibt. H&M  macht das sehr gut. Die Mode für Plus Size liegt im Trend und schaut toll aus.

Model Kerstin Lechner beim Editorial Shoot für STYLE UP YOUR LIFE! (Photo Clemens Bednar)
Model Kerstin Lechner beim Editorial Shoot für STYLE UP YOUR LIFE! (Photo Clemens Bednar)

Kerstin, Du hast mittlerweile viel erlebt, ein aufregendes Leben geführt, aber auch ein Leben, in dem Du neben Deinen Model- und Schauspieljobs immer viel gejobbt hast, meist in Restaurants. Was sind für Dich die wichtigsten Voraussetzungen für Erfolg?
Kerstin: Die wichtigste Voraussetzung für Erfolg ist, sich für nix zu schade zu sein. Es wird in dieser Branche immer Ups and Downs geben. Man wird Geldsorgen haben, Existenzängste und vieles mehr. Aber man muss den Überblick bewahren und zugeben, wenn es einem nicht so gut geht. Jobs nebenbei, wie hinter einer Bar zu arbeiten, oder was auch immer, ist total okay und ehrlich. Kein Star hat groß angefangen. Solange man alles unter einem Hut bringen kann und die wichtigen Dinge im Leben nicht vernachlässigt, ist alles ok.

Kerstin Lechner (Polaroid privat)
Kerstin Lechner (Polaroid privat)

Du bist Stars wie Arnold Schwarzenegger, Christoph Waltz oder Charlize Theron begegnet, hast nach den Oscars Partys in Madonnas Villa gefeiert. Sind daraus auch Freundschaften entstanden?
Kerstin: Es gibt einige Stars, die ich sehr schätze und sie auch persönlich kenne. Einer meiner besten Freunde ist Reggie Jackson. Er spielte jahrelang für die NY Yankees und ist mein absoluter Favourite. Von ihm hab ich viel gelernt. Quinton Aaron, Gianni Russo von „The Godfather„ und noch ein bis zwei andere sind sehr nett.

Was ist Dein Lieblingsessen? Passt Du sehr auf beim Essen bzw. machst Du viel Sport?
Kerstin: Krenfleisch! Um ganz ehrlich zu sein, habe ich schon seit 5 Monaten keinen Sport gemacht. Manchmal bin ich total aktiv und dann wieder überhaupt nicht. Aber beim Essen passe ich schon auf. Ich versuche weniger Kohlenhydrate zu mir zu nehmen,  wenn ich keinen Sport mache. Ich fühle mich einfach leichter und wohler. Gemüse liebe ich – Obst geht gar nicht.

Kerstin Lechner: Seitenblicke MAGAZIN 2014
Kerstin Lechner: Seitenblicke MAGAZIN 2014

Wie wichtig sind Dir Familie und Freunde?
Kerstin: Meine Familie ist  das Um und Auf für mich. Ohne sie könnte ich nicht leben. Wenn ich mit meiner „Mamsch“ nicht reden könnte, wäre ich verzweifelt. Es gibt überhaupt keine Tabus bei uns zuhause. Im Gegenteil, manchmal gibt es auch keinen Filter.

Wie würdest Du Dich mit drei Worten beschreiben?
Kerstin: Weltoffen, ehrgeizig und wissbegierig.

Kerstin Lechner (Photo Kade Lam)
Kerstin Lechner (Photo Kade Lam)

Was machst Du am liebsten in Deiner Freizeit in L.A.?
Kerstin: Ich liebe ‚Hot Yoga‘. Es gibt nichts Besseres als dieses Work out. Man macht Yoga in 45 Grad und schwitzt sich die Seele aus dem Leib. Für die Haut ist es irrsinnig gut, denn diese reinigt sich durch das Schwitzen und die Muskeln werden durch Hitze verlängert.  Auch die Korean Spas sind sensationell. Da kann man den ganzen Tag liegen und sich behandeln lassen. Du wirst dort von den Damen gewaschen, gepeelt, eingecremt und läßt es dir einfach gut gehen.

Wie und wo erholst Du Dich am besten?
Kerstin: Zu Hause in Aggsbach Dorf.

Kerstin Lechner: Selfie beim Styling für ein Photoshoot
Kerstin Lechner: Selfie beim Styling für ein Photoshoot

Bald fliegst Du wieder zurück in Deine zweite Heimat Los Angeles – Du bist ja Besitzerin einer Green Card und ein sogenanntes ‚Cali Girl‘. Was steht beruflich als nächstes an?
Kerstin: Dass werde ich erst rausfinden wenn ich dort bin.

Was wünscht Du Dir für Deine berufliche Zukunft?
Kerstin: Ich wünsche mir, einen tollen Feature Film zu buchen. Ich liebe es, am Film-Set zu sein. Man lernt so viele tolle neue Leute kennen. Und hoffentlich noch viel mehr.

Kerstin Lechner (Photo Dennis Huang)
Kerstin Lechner (Photo Dennis Huang

Und was wünscht Du Dir für Deine persönliche Zukunft?
Kerstin: Für meine persönliche Zukunft wünsche ich mir Ruhe und Zufriedenheit. Kinder stehen auf jeden Fall auf meiner Liste, aber dazu gehört auch ein starker Partner. Leider habe ich diese große Liebe noch nicht gefunden, aber ich bin mir sicher, irgendwo wird er schon sein. Denn am Ende des Tages findet jeder Topf seinen Deckel!!

Großes Beitragsfoto: International gefragtes Model und Schauspielerin Kerstin Lechner für GM GUISEPPINA MAGAZIN (Photo Phil Fernandez)

www.kerstinlechner.com

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