Fanny Holzer-Luschnig

Die 'Manege' am Dachboden des 25hours Hotel (Foto 25hours Hotel)Generalmanager Fanny Holzer-Luschnig liebt ihr 25hours Hotel  in Wien, darin zu wohnen, lehnt die Direktorin dann aber doch ab. „Work-Life-Balance ist wirklich wichtig und man braucht auch ein Privatleben“, meint Fanny Holzer, als wir gemütlich auf der Dachterrasse mit dem herrlichen Ausblick über Wien sitzen. „Man könnte 25 Stunden da sein, aber es ist auch wichtig, sich zu erholen und etwas anderes zu sehen“.

Hedi Grager mit Fanny Holzer-Luschnig, der Direktorin des 25hours Hotel Wien, am Dachboden des Hotels mit der wunderbaren Aussicht auf Wien (Foto Reinhard Sudy)
Hedi Grager mit Fanny Holzer-Luschnig, der Direktorin des 25hours Hotel Wien, am Dachboden des Hotels mit der wunderbaren Aussicht auf Wien (Foto Reinhard Sudy)

Jeder, den die Zirkuswelt begeistert, wird das 2011 eröffnete 25hours-Hotel lieben – denn hier werden die Gäste überrascht von Fabelwesen, Artisten und anderen Attraktionen, die der Illustrator Olaf Hajek an den Wänden verewigte. Keines der mittlerweile 217 Zimmer gleicht dem anderen, ausgewählte Designelemente und Accessoires machen jedes Zimmer einzigartig. Auf europäischen Flohmärkten eingekaufte und liebevoll restaurierte Vintage-Möbel aus der Blütezeit des Zirkus Anfang des 20. Jahrhunderts ‚veredeln‘ die 35 Suiten. Ein besonderes Highlight sind die Suiten im fünften Stock mit privater Terrasse inklusive Freiluft-Badewanne.

Eines der großen Zimmer mit wunderbarem Ausblick und Freiluft-Badewanne (Foto 25hours Hotel)
Eines der großen Zimmer mit wunderbarem Ausblick und Freiluft-Badewanne (Foto 25hours Hotel)

Higlights sind auch die Bar am Dach, eine Mischung aus „Strandbar und Parlamentskantine“, wie Direktor Holzer-Luschnig lächelnd meint, und das Restaurant „1500 Foodmakers“. Inspiriert von den coolsten Restaurants in Santa Monica, New York oder Los Angeles sitzt hier der Gast an Holz- und Zinktischen, isst zeitgemäße italienische Gerichte und trinkt hausgemachte Limonade – das von frühmorgens bis spätabends.

Inspiriert von den coolsten Restaurants in Santa Monica, New York oder Los Angeles: das 1500 Foodmakers (Foto 25hours Hotel)
Inspiriert von den coolsten Restaurants in Santa Monica, New York oder Los Angeles: das 1500 Foodmakers (Foto 25hours Hotel)

Und dann gibt es noch einen Gastgarten im Weghuberpark. Der silberne Wagen mit dem Namen Burger de Ville ist eine mobile 25hours Burgerbude. „In unserem Garten sitzen Wiener Tradition, italienischer Geschmack und kalifornische Gelassenheit an einem Tisch“, versichert Fanny Holzer-Luschnig.

Wiener Tradition, italienischer Geschmack und kalifornische Gelassenheit an einem Tisch: Burger de Ville (Foto 25hours Hotel)
Wiener Tradition, italienischer Geschmack und kalifornische Gelassenheit an einem Tisch: Burger de Ville (Foto 25hours Hotel)

Erfolgsgeschichte
25hours Hotel ist eine wahre Erfolgsgeschichte. 2003 beschlossen vier Gesellschafter, die Hotelwelt von damals zu revolutionieren – das ist ihnen gelungen. All ihre Häuser sind komplett verschieden. Kürzlich eröffnete das 25hours Hotel Bikini am Bahnhof Zoologischer Garten in Berlin. Vom „Jungle“-Zimmer im 7. Stock beispielsweise hat man einen tollen Blick auf den Tierpark und den Zoo. Weitere Hotels sind in europäischen Städten wie München, Mailand, Istanbul, New Yourk oder auch im hohen Norden geplant. „Fühler werden in alle Richtungen ausgestreckt, vielleicht kommt auch ein Ressort für Skifahrer in den Bergen“, erzählt sie weiter, und dass es mehrere Ideen gibt, wo die Reise hingehen könnte. „In den nächsten Jahren wird sich noch viel tun und wir wachsen stetig weiter“, verrät sie stolz.

Schmunzelnd erzählt sie, dass das 25hours Hotel beim Wiener Museumsquartier ein ehemaliges Studentenwohnheim war, und dass nach Eröffnung der ersten Etappe im März 2011 ein halbes Jahr lang noch Studenten darin wohnten. „Unsere Gäste haben sich königlich amüsiert, wenn die Studenten alle zwei Monate Toga-Parties veranstalteten. Erst gingen sie mit Leintüchern bekleidet würdig und ehrenvoll im Park herum und dann sprangen sie ins Wasser“.

Eine großartige Karriere
Die sympathische und lebensfrohe Hoteldirektorin stammt aus Bleiburg in Kärnten. Seit ihrem 16. Lebensjahr arbeitete Fanny Holzer im Sommer im Hotel von Onkel und Tante in Tirol – und rutschte so in die Tourismusschiene, wie sie sagt. Sie besuchte die HBLA, die Knödelakademie mit Matura, und danach die Tourismusschule Klessheim in Salzburg. Für kurze Zeit ging sie nach Florenz, um italienisch zu lernen, und danach holte sich die frischgebackene Hotelfachfrau ihre ersten Erfahrungen beim legendären Herbert Pliessnig im „The Pierre“ in New York, damals ein 4 Seasons Haus. „Ich war im Management Trainee Programm und hatte recht bald 80 Leute unter mir, das war schon eine ziemliche Verantwortung – ich war gerade mal 20 Jahre alt.“ Sie erinnert sich an eine sehr traurige Situation, als ein Stubenmädchen weinend zu ihr kam, weil ihr Sohn in Brooklyn erschossen wurde. Wie soll man da noch Trost zusprechen?

Hoteldirektorin Fanny Holzer-Luschnig (Foto 25hours Hotel)
Hoteldirektorin Fanny Holzer-Luschnig (Foto 25hours Hotel)

Fanny Holzer mag die Freundlichkeit der Amerikaner und dass in Amerika ‚ein job just a job ist‘- im Gegensatz zu hier, wo die Tendenz vorherrscht, einen Menschen nach seinem Job zu beurteilen.

Ich möchte wissen wie man es schafft, als so junges Mädchen gleich in der absoluten „High Class Hotellerie“ wie dem „The Pierre“ einzusteigen und erfahre, dass es doch nicht so einfach war. Die Schwierigkeit in Amerika ist, dass man eine Arbeitsbewilligung nur bekommt, wenn man einen Job hat – aber einen Job bekommt man nur, wenn man dieses Visum hat. „Ich hatte totales Glück. Herbert Pliessnig, ein Pörtschacher, war sehr lange für die 4 Seasons Kette tätig und damals General Manager in „The Pierre“. Er hat sich meiner erbarmt, mir die Zusage zur Arbeitsgenehmigung gegeben und mir sogar das Visum gezahlt“.

Fanny Holzer-Luschnig begann gleich in der High Class Hotellerie: dem „The Pierre“  in New York (Foto Reinhard Sudy)
Fanny Holzer-Luschnig begann gleich in der High Class Hotellerie: dem „The Pierre“ in New York (Foto Reinhard Sudy)

12 Jahre im Wiener Hotel „Triest“
Als sie nach zwei Jahren von New York zurückkam, war ihr Klagenfurt doch etwas zu klein geworden, erzählt sie lachend, und so dachte sie: „Geh ich halt in die größte Stadt Österreichs, nach Wien.“ In Wien arbeitete sie im mittlerweile geschlossenen „Radisson SAS“ Hotel im Bereich Reservierungsleitung und Revenue. Als dann Manfred Stallmajer damals das Hotel „Triest“ übernahm, dauerte es nicht lange bis er sie 1998 ins „Triest“ holte. „12 Jahre“, meint sie etwas nachdenklich“, es war eine irrsinnig schöne Zeit. Das Triest war das allererste Designhotel in Wien und alle sagten damals, Wien braucht das nicht“. Entgegen aller Unkenrufe und Besserwisser hat das „Triest“ richtig geboomt. „Es war unglaublich, wir hatten Künstler bei uns wie Whitney Houston, David Bowie, Herbert Grönemeyer, die Toten Hosen, Hugh Grant.Robby Williams war fünfmal bei uns, alle wollten nur ins Triest“, erzählt Fanny Holzer stolz, und dass sie bei Festivals oft bis zu 18 Bands im Hause untergebracht hatten: es war verrückt und toll“.

Die Terrasse des Restaurants 1500 Foodmakers im 25hours Hotel Wien (Foto 25hours Hotel)
Die Terrasse des Restaurants 1500 Foodmakers im 25hours Hotel Wien (Foto 25hours Hotel)

Natürlich interessiert mich, ob sie einen Lieblingsgast hat oder eine lustige Geschichte erzählen kann. „Man hat ja auch so seine Idole“, schmunzelt sie, „aber wenn ich David Bowie hörte, bekam ich eine Stehfrisur. Ich hatte ihn mal am Telefon, als er sich etwas aufs Zimmer bestellen wollte und ich wollte nicht aufhören zu telefonieren – ich glaube, ich habe die Speisekarte rauf und runter gelesen“. Lachend meint sie noch, dass David sehr geduldig war.

Der Wahnsinn brach aus, wenn Robbie Williams im Triest war. „Wir mussten ihn wirklich vor seinen Fans schützen, die meisten waren weiblich und zwischen 30 und 35 Jahre alt und nahezu gefährlich,“ erinnert sie sich. „Das war wirklich irrsinnig anstrengend, wir waren Tag und Nacht im Hotel. Aber er war immer total nett, wie überhaupt seine gesamte Entourage“.

Auf der Dachterrasse des 25hours Hotel Wien (Foto 25hours Hotel)
Auf der Dachterrasse des 25hours Hotel Wien (Foto 25hours Hotel)

Viele Tourmanager und Manager der Künstler kommen ja immer wieder mit den verschiedenen Künstlern und melden sich auch bei ihr, wenn sie in der Stadt sind. „Da entwickelt sich schon so etwas wie Freundschaft“. Aber auch zu einigen Künstlern entwickelt sich Nähe, wie beispielsweise zu Anastasia. „Die Anastasia busselt mich immer ab, wenn sie mich sieht“, verrät sie lächelnd.

Zurück zum 25hours Hotel
Es hatte gerade mal zwei Wochen geöffnet – war also noch ein bisschen in der „Übungsphase“ – als Jude Law kam. Wirklich alle wollten ihn – das 25hours Hotel bekam ihn. Von den 34 Suiten buchte sein Management 30 Suiten für 40 Nächte. Und alle fragten Fanny Holzer ob sie wisse, wo er wohnt – natürlich nicht!

Aber nicht nur Jude Law, viele Oscarpreisträger, Regisseure, Hollywoods TripleA waren inzwischen im 25hours Hotel. „Wir sind unkompliziert, es ist fast familiär, und das gefällt ihnen. Wir sind sogar im Abspann des Filmes „360.“ erwähnt, das war ganz toll und schön.

Der Kiosk im 25hours Hotel (Foto 25hours Hotel)
Der Kiosk im 25hours Hotel (Foto 25hours Hotel)

Zu den Geheimnissen des Erfolges zählen sicherlich: einzigartiges Design, mutig und bunt in den Farben, klassisch und doch modern, bodenständig aber doch exquisit, kreativ verspielt und sehr praktisch zentral gelegen, Suiten mit Kitchenetten und unkompliziertes nettes Personal. Ihr junges Personal hat die Direktorin sehr leger in gestreifte T-Shirts und Chino Hosen der Firma Frontline gesteckt – ganz dem unkomplizierten Stil des Hotels entsprechend.

Die Gäste des 25hours Hotel sind ein bunter Mix aus Anzugmensch, Model, Student oder verrückter Kreativer. „Sie gehen im Anzug außer Haus, kommen zurück und hüpfen in die kurze Hose und gehen in den Park einen Burger essen – eben unkompliziert“.

Im 25hours Hotel kann man sich auch Fahrräder kostenlos ausborgen und in Kooperation mit Mini stehen sogar zwei Minis umsonst zur Verfügung: wenn frei – einsteigen und retour bis 22 Uhr.

Eine der Suiten im 25hours Hotel Wien (Foto 25hours Hotel)
Eine der Suiten im 25hours Hotel Wien (Foto 25hours Hotel)

Privates
Fanny Holzers Vater ist Arzt in Klagenfurt. „Zum Leidwesen vieler Klagenfurter ist er im Juni in Pension gegangen“, erzählt sie, und auch, dass in der Familie mütterlicher- wie auch väterlicherseits alles Ärzte sind. Fanny Holzer wollte eigentlich Veterinärmedizinerin werden. „Ich war aber nie ein Streber und das Veterinärstudium ist ein sehr umfangreiches – ich würde wahrscheinlich noch immer studieren“, lacht sie herzlich.

Direktorin Fanny Holzer-Luschnig genießt die wunderbare Aussicht der Dachterrasse ihres 25hour Hotels (Foto Reinhard Sudy)
Direktorin Fanny Holzer-Luschnig genießt die wunderbare Aussicht der Dachterrasse ihres 25hour Hotels (Foto Reinhard Sudy)

In ihrer Freizeit liebt es Fanny Holzer, mit Freunden zu Segeln oder Ski zu fahren. Nach stressigen Zeiten wie bei einer Hoteleröffnung findet sie es sehr wichtig, sich Erholung zu gönnen. „Sehr viel Kraft hol ich mir in der Natur“, erzählt sie weiter. „Ich bin ja ein Landkind und es war für mich das schönste, im Wald einen Herrenpilz oder Eierschwammerl zu finden. Und natürlich war ich wie alle Klagenfurter viel am Wörthersee. Wenn ich mich am Steg hinsetze, durchatme und das Wasser glitzern sehe, brauche ich nur 10 Minuten und ich merke wie ich runterkomme. Ich schöpfe die meiste Kraft wirklich aus der Natur und aus der Familie“. Zeit für Freunde hat sie nicht genug, aber mehr als früher.

Fanny Holzer ist eine echte Frohnatur. Sie lacht und sagt: Ich bin ein absoluter Optimist, bei mir ist das Glas immer halb voll“. Ich spreche sie darauf an, dass sie und das Hotel also wundervoll zusammen passen. „Richtig“, sagt sie und wir lachen. „Ich fühl mich hier pudelwohl, es ist ein Gefühl des Angekommen-Seins“.

Fanny Holzer-Luschnig ist eine echte Optimistin: "Bei mir ist das Glas immer halb voll“ (Foto Reinhard Sudy)
Fanny Holzer-Luschnig ist eine echte Optimistin: „Bei mir ist das Glas immer halb voll“ (Foto Reinhard Sudy)

Bei ihrer Beschreibung mit drei Worten fällt Fanny Holzer ein: Freude, Ausdauer. Zufriedenheit. Dies trifft sich mir Ihren Wünschen für die Zukunft: „Freude, Zufriedenheit und Gesundheit, und dass es uns im 25hours Hotel nie schlechter gehen möge – sofortige Akzeptanz der Wiener, volles Haus und eine Bar, die vom ersten Tag an gestürmt wurde“.

www.25hours-hotels.com

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2 Gedanken zu „Fanny Holzer-Luschnig“

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