Johannes Firmenich – der südsteirische Gin-Produzent

Sehr viele kennen das Weingut mit Buschenschank von Uli und Dieter Firmenich, und ebenso viele kennen mittlerweile den ausgezeichneten STIN Gin von Sohn Johannes. Johannes Firmenich und Reinhard Jagerhofer hatten die Idee zum STIN, dem Styrian Gin, vielleicht auch bedingt durch ihre Väter, die seit Jahren auf ihren landwirtschaftlichen Betrieben die Brennkultur hochhalten. Und mit dem spirituosenliebenden World Class Bartender Philipp M. Ernst hatten sie gleich zu Beginn den perfekten Brand Ambassador, um ihren STIN weit über die Grenzen rasch bekannt zu machen.

Reinhard Jagerhofer und Johannes Firmenich, die Erfinder und Produzenten von STIN. (Foto STIN)
Reinhard Jagerhofer und Johannes Firmenich, die Erfinder und Produzenten von STIN. (Foto STIN)

Insgesamt finden 28 Botanicals in die Gins von Johannes und Reinhard Eingang. Und es gibt mittlerweile neben dem Classic Proof drei weitere Sorten: den extrastarken Overproof, den süßen, roten Sloeberry und den intensiv aromatischen STIN Distiller’s Cut – eine Limited Edition (999 Stück) mit Birnen- statt Apfelaroma.

Leidenschaft für Gin
Ich besuche Johannes Firmenich im unglaublich gemütlichen Buschenschank seiner Familie – und koste natürlich einen STIN Gin. Sehr offen erzählt er mir, dass sie vom raschen Erfolg selbst überrascht wurden.

Eigentlich waren die Jung‘s eher etwas spät dran, denn viele neue Ginsorten kamen schon viel früher auf den Markt. Aber wie kam es überhaupt zur Idee? Johannes erzählt lachend: „Reinhard und ich haben drei Jahre in Wien studiert und gerne auch Gin getrunken. Und da unsere beiden Väter Edelbrände machen, sagten wir uns, das probieren wir auch. Schon unser erster Gin schmeckte nicht schlecht, war aber noch weit weg von der jetzigen Qualität. Wir füllten ihn in Weinflaschen ohne Etikett, einfach nur für uns. Aber da wir viele Menschen in der Szene kennen, haben wir unseren Gin gerne auch verschenkt – und er bekam guten Zuspruch. So entstand die Idee, unseren Gin auch zu verkaufen.“

STIN, der Steirische Gin, wird u.a. mit dem Aroma von Äpfeln und Holunder aus der Steiermark angereichert, und ist bis weit über die Grenzen Österreichs beliebt. (Foto STIN)
STIN, der Steirische Gin, wird u.a. mit dem Aroma von Äpfeln und Holunder aus der Steiermark angereichert, und ist bis weit über die Grenzen Österreichs beliebt. (Foto STIN)

Die Beiden haben aber noch weitere zwei Jahre am Rezept, am Namen und Design getüftelt, bis ihr Gin in Form einer Release Party im Februar 2017 im Café Promenade präsentiert wurde. Seither wurde nichts mehr daran verändert. „Irgendwann muss man sagen, es passt, und ab dann sollte der Gin natürlich auch immer gleich schmecken.“

STIN steht übrigens für „Styrian Gin“ und ist mittlerweile vielfach prämiert: Gold bei den World Spirits Awards 2018 und 2020, Superior Gold bei der Tokyo Whiskey & Spirits Competition 2019.
STIN steht übrigens für „Styrian Gin“ und ist mittlerweile vielfach prämiert: Gold bei den World Spirits Awards 2018 und 2020, Superior Gold bei der Tokyo Whiskey & Spirits Competition 2019.

„Erstmal hatten wir ein tolles Produkt, merkten aber nach zwei Jahren, dass die Menschen sich etwas Neues erwarteten. So kamen der etwas stärkere, 57 %ige Overproof, und der 27 %ige Sloe Gin, ein Gin-Likör, hinzu.“ Drei Flaschen mit so schönen Etiketten bringen auch mehr Aufmerksamkeit im Regal, weiß Johannes. „Den stärkeren Gin machten wir, weil wir merkten, dass er beim Verarbeitungsprozess noch viel intensiver und besser ist. Er wird beim Mischen auch trüb, da noch alle Ätherischen Öle der Botanicals drin sind“, verrät mir Johannes.

Journalistin Hedi Grager besuchte Johannes Firmenich in der neuen Destillerie. (Foto Reinhard Sudy)
Journalistin Hedi Grager besuchte Johannes Firmenich in der neuen Destillerie. (Foto Reinhard Sudy)

Mittlerweile gehen 30% Export bis nach Japan. „Im Osten, wie in Hongkong und Taiwan, sind wir sehr stark, im Westen noch etwas schwächer. Natürlich ist Amerika auch ein Ziel von uns, allerdings war es in der Corona-Zeit schwierig, dass jemand ein neues Produkt listet“, erklärt Johannes.

AMOURO-Team: Johannes Firmenich, Alexander Knoll, Reinhard Jagerhofer, Simon Possegger und Stefan Schauer. (Foto AMOURO)
AMOURO-Team: Johannes Firmenich, Alexander Knoll, Reinhard Jagerhofer, Simon Possegger und Stefan Schauer. (Foto AMOURO)

Ansprechendes Design und neues Produkt
Das Design und das gesamte Marketing stammt von seiner Freundin Martina. „Auch das Amouro Etikett stammt von ihr“, erzählt er stolz, und dass die Flasche mit Korken, Schnur und Siegel schon sehr aufwändig gemacht ist. „Anfangs dachten wir, dass wir jährlich 800 – 1.000 Flaschen verkaufen werden, jetzt sind es schon um die 30.000. Damit hatten wir nicht gerechnet, sonst hätten wir die Aufmachung vielleicht nicht so aufwändig gemacht. Andererseits hätten wir vielleicht nicht so viele Flaschen verkauft, wenn die Aufmachung nicht so schön und auffallend wäre“, schmunzelt der Winzer und Gin-Produzent. Es ist ihm schon bewusst, wie wichtig die Optik ist.

Sehr beliebt auch der zitruslastige AMOURO, ein Weinlikör mit angenehmer Wermutnote.  (Foto AMOURO)
Sehr beliebt auch der zitruslastige AMOURO, ein Weinlikör mit angenehmer Wermutnote.  (Foto AMOURO)

Einige der Botanicals in ihrem Gin sind u.a. Zitronen, Orangen, Äpfel und Holunder. „Wir dachten, das kann nicht so verkehrt sein“, lacht Johannes wieder. „Auch unseren Wermut haben wir in diese zitruslastige, frische Richtung, unter Beigabe von Zitronen, Organgen und Papaya, angelegt. Dabei waren wir aber zu Fünft: Alexander Knoll (Pink Elephant, Katze Katze, Landhauskeller), Simon Possegger (Promenade, Pink Elephant), Winzer Stefan Schauer, Reinhard Jagerhofer und ich. Simon war die treibende Kraft dabei und gemeinsam tüftelten wir an einer Rezeptur, und mit den AIOLA-Betrieben haben wir eine große Plattform.“ Jetzt wurde der Amouro, un Apéritif au vin auch Namensgeber der neuen AIOLA Bar „Bar Amouro“ in der Schmiedgasse.

Und was kommt als nächstes, frage ich Johannes neugierig, und er verrät mir schmunzelnd: „Wir tüfteln schon an weiteren Produkten.“

Großes Beitragsfoto: Das STIN GIN-Team: Reinhard Jagerhofer und Johannes Firmenich. (Foto STIN)

www.stin.at   
www.firmenich.at   
www.hedigrager.com/2022/07/aiola-boutiquehotel-interiorstore-und-bar-amouro/ 

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