Marc Stone

Marc Stone auf der Fashion Week Berlin 2014 (Foto Eva Maria Guggenberger)Der Schweizer Menswear Designer Marc Stone erfreute sein Publikum auf der Berliner Fashion Week mit interessanten Schnitten: Oberteile bis fast zu den Knien und Hosen, die zwischen engen Formen und lässigen Jodhpur-Styles variierten, taillierte Parkas, Lederjacken im Stil von Collegejacken in Kombination mit einfarbigen schwarzen und grauen Anzugshosen. Farblich eher zurückhaltend in grau, schwarz und blau verwendete er Materialien wie weiche Baumwolle, gewachste Stoffen und Wolle.
Ein Hingucker waren nicht nur muskulöse Männerbeine in Unterhosen und Jurtenstiefeln, sondern vor allem auch der Auftritt des in Berlin lebenden, erfolgreichen steirischen Tattoomodels Lexy Hell als einzige Frau.

Marc Stone inmitten der Vorbereitungen für  die Show (Foto Eva Maria Guggenberger)

Ich besuchte den Designer backstage. Als ich nach ihm fragte bekam ich die Antwort: „Das ist der attraktive Typ dort drüben“. Marco ist vor allem aber ein sehr sympathischer Typ. Der Schweizer gründete sein Modelabel unter dem ins Englische übersetzten Eigennamen.
Seit 2010 präsentiert er international seine klassisch-moderne Männermode und hat sich von Paris über New York bis Seoul mit seiner intellektuellen Mode etabliert. 2011 erhielt Marc Stone den Premium Designers Award in der Kategorie Menswear und wurde in der Schweiz mit dem Fashionprize Basel ausgezeichnet.

Der Menswear-Designer findet seine Inspiration in zeitgenössischen Strömungen wie Musik, Kunst, Theater und Film. In seinen Kollektionen finden sich extravagante Teile, aber auch Basics wie Hemden mit verdeckten Knopfleisten, hochqualitative Anzüge und Shirts mit vertieftem Ausschnitt. Interessant und sehr erfolgreich war seine Limited Edition Capsule Linie der Spring/Summer 2013 Kollektion. Diese entstand in Kooperation mit der in Island geborenen und in Österreich lebenden Künstlerin Thelma Herzl. Die Kollektion war inspiriert von Herzl’s aktuellem Buch „ASKA“, Schwarzweißphotographien mystischer Vulkanlandschaften von fragiler Schönheit. „ASKA“ wurde sogar für den deutschen Fotobuchpreis 2012 nominiert.

Designer Marc Stone und Tattoomodel Lexy Hell begutachten den Sixpack von Schauspieler Steve Windolf, der auch für Marc lief (Foto Hedi Grager)

Marco, seit wann interessierst Du Dich schon für Mode?
Ich habe erst später durch die Musik den richtigen Zugang zur Mode gefunden. Als ich mit sechzehn startete als DJ zu arbeiten, wurde ich immer wieder angefragt für Stores live zu spielen. Die erste Auseinandersetzung mit der Branche fand so statt. Mit der Zeit wurden die Anfragen grösser, auch Runway-Shows zu vertonen.

Du hast schon entworfen bevor Du eine Textilfachschule besucht hast? Bist also ein Naturtalent?
Techniken für die Erarbeitung einer Kollektion kann man studieren. Designästhetik ist aus meiner Sicht eher eine Frage des eigenen Geschmacks und der persönlichen Auseinandersetzung mit der Materie. Ich bin deshalb ganz froh, diesen Weg gewählt zu haben. Auch wenn die Schule trotzdem sehr wichtig war zum späteren Zeitpunkt. Die Herangehensweise an Kollektionen ist dadurch für mich oft freier.

Was sind Deine Lieblingsmaterialien?
Wir experimentieren mit vielen verschiedenen Materialien. Definitiv gehören gewachste oder gewaschene Baumwolle, Leder und Mixgewebe mit Wolle dazu. Spannend finde ich auch Mischgewebe mit Metallfäden oder strukturierte High-tech Stoffe. Diese Materialien sind so weit entwickelt, dass man kaum noch feststellen kann, wieviel Know-how verarbeitet wurde, da die Oberflächenstruktur und der Griff sich sehr natürlich anfühlt.

Lexy Hell für Marc Stone (Foto Hedi Grager)

Werden wir von Dir in Zukunft auch mal eine Damenkollektion erleben?
Kann gut sein. Eine konkrete Planung dazu gibt es im Moment jedoch noch nicht.

Ich habe gelesen Du bist deshalb auch sehr gerne in Berlin, weil Du hier als Einziger eine Menswear-Show hast?
Dies ist auf dem Runway momentan der Fall. Es wäre schön, wenn sich weitere Brands dazu entschliessen und die Menswear stärken.

Man sagt Dir nicht nur große Kreativität sondern auch unternehmerisches Denken nach?
Das kommt sicherlich von meinem Background mit Ausbildung im Projektmanagement und Management.

Was wird Dich und uns 2014 erwarten?
Wir arbeiten intensiv an unserer neuen Premium-line und haben im Januar erstmals unsere Diffusion-line präsentiert. Im Sommer stellen wir erstmals in Frankreich die Marc-stone Eyewear Kollektion vor. Daneben freue ich mich auf Reisen nach Tokyo und viele neue Begegnungen mit spannenden Freunden in aller Welt.

www.marc-stone.ch

 

Awards
PREMIUM Young Designers Award
Menswear Competition international Designer, Berlin
1. Place Fashionprice Switzerland Competition of Swiss Designer, Basel
2. Place Triumph International Project „EE79M1“, Valencia Spain
1. Place Roadshow Indochine, Zurich Marke & Company

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