Mag. Beate Hartinger-Klein – Bundesministerin für Arbeit, Soziales, Gesundheit und Konsumentenschutz

Sozialministerin Mag.a Beate Hartinger-Klein (Foto BMASGK / Fotograf Zinner)Mag. Beate Hartinger-Klein hat viel zu tun, hat sie doch insgesamt zehn Ressorts inne, drei aus dem Gesundheits- und sieben aus dem Sozialbereich. „Ich habe ein Budget über 60 Milliarden Euro und 34 Prozent des Regierungsprogramms umzusetzen“, verrät die Grazerin, die Wirtschafts- und Sozialwissenschaften studierte.

Mag. Beate Hartinger-Klein – Bundesministerin für Arbeit, Soziales, Gesundheit und Konsumentenschutz - studierte in Graz Wirtschafts- und Sozialwissenschaften (Foto BMASGK / Fotograf Zinner)
Mag. Beate Hartinger-Klein – Bundesministerin für Arbeit, Soziales, Gesundheit und Konsumentenschutz – studierte in Graz Wirtschafts- und Sozialwissenschaften (Foto BMASGK / Fotograf Zinner)

Ihre Karriere begann sie als Controllerin bei den steirischen Landeskrankenanstalten, ab 1996 war sie Landtagsabgeordnete und von 1999 bis 2002 Abgeordnete zum Nationalrat. Von 2003 bis 2009 war sie erst Geschäftsführerin, später Generaldirektorin im Hauptverband der Sozialversicherungsträger. Seit 2011 arbeitete sie als selbständige Konsulentin.

Ich besuchte Mag. Beate Hartinger-Klein in ihrem Büro, wo ich mit ihr über ihre Karriere und auch über Privates plauderte (Foto privat)
Ich besuchte Mag. Beate Hartinger-Klein in ihrem Büro, wo ich mit ihr über ihre Karriere und auch über Privates plauderte (Foto privat)

Vertraut mit Gesundheit und Politik
Als ich Beate Hartinger-Klein in ihrem Büro besuche, kommt sie mir voller Energie entgegen. Sportlich elegant in schwarz-weiß gekleidet bittet sie mich, Platz zu nehmen – viel Zeit habe sie allerdings nicht. Damit hatte ich auch nicht gerechnet. Beate Hartinger-Klein ist schon viele Jahre lang im Gesundheitsbereich tätig und kennt auch die politische Bühne sehr gut. Aber jemals Ministerin zu werden, damit habe sie natürlich nie gerechnet, lacht sie auf meine Frage. „Ich habe in meiner beruflichen Laufbahn das Glück gehabt, verschiedene Institutionen kennen zu lernen, was mir jetzt in meiner Position zugutekommt. In einem Spitalskonzern wie auch in einem Landtag gewesen zu sein – das waren ganz wichtige Erfahrungen. Denn dadurch kenne ich die regionalen Schwierigkeiten, die Herausforderungen eines Spitalsmanagements und von Bürgermeistern und Landtagsabgeordneten. Ich war auch im Nationalrat und natürlich – last but not least – bei der Sozialversicherung. Und ich habe Erfahrungen in der Privatwirtschaft und als selbständige Konsulentin gesammelt.“ Meine Frage, wo ihr Weg noch hinführen könnte, beantwortet sie mit einem herzlichen Lachen. „Das weiß ich nicht. Aber ich muss mir nichts mehr beweisen, habe alles erreicht, was irgendwie erreichbar ist.“

Sozialministerin Mag.a Beate Hartinger-Klein: "„Ich habe in meiner beruflichen Laufbahn das Glück gehabt, verschiedene Institutionen kennen zu lernen, was mir jetzt in meiner Position zugutekommt. In einem Spitalskonzern wie auch in einem Landtag gewesen zu sein – das waren ganz wichtige Erfahrungen. (Foto BMASGK /Fotograf Zinner)
Sozialministerin Mag.a Beate Hartinger-Klein: „„Ich habe in meiner beruflichen Laufbahn das Glück gehabt, verschiedene Institutionen kennen zu lernen, was mir jetzt in meiner Position zugutekommt. In einem Spitalskonzern wie auch in einem Landtag gewesen zu sein – das waren ganz wichtige Erfahrungen. (Foto BMASGK /Fotograf Zinner)

Energie durch Anerkennung und Familie
Wie sie erzählt, benötigte Beate Hartinger-Klein, 1959 im Sternzeichen Jungfrau geboren, doch einige Tage Zeit, das Angebot Ministerin zu werden, anzunehmen. Besprochen hat sie es natürlich mit ihrer Familie.
Mit ihren vielen Ressorts verantwortet sie ein Milliardenbudget, der österreichische Ärztekammerpräsident bezeichnete sie sogar als mächtigste Frau Österreichs. Ich frage sie nach Druck und Last dieses Amtes. Sie wird ernst. „Nein, das bezeichne ich nicht als Last. Ich würde sagen, es ist Freude und macht mich stolz. Überhaupt glaube ich, dass Frauen mit Macht anders umgehen als Männer. Mir ist es eine Freude, für die Menschen in Österreich da sein zu können in meinen Bereichen. Das Schönste ist, wenn Menschen mich auf der Straße erkennen, mich ansprechen und mir sagen: ‚Frau Minister, super, halten sie durch‘. Dann weiß ich, dass ich das Richtige tue und die Menschen das erkennen. Das ist schon schön und gibt mir Energie“, fügt sie noch hinzu.

Mit ihren vielen Ressorts verantwortet Sozialministerin Mag.a Beate Hartinger-Klein ein Milliardenbudget, der österreichische Ärztekammerpräsident bezeichnete sie sogar als mächtigste Frau Österreichs. (Foto BMASGK/Fotograf Zinner)
Mit ihren vielen Ressorts verantwortet Sozialministerin Mag.a Beate Hartinger-Klein ein Milliardenbudget, der österreichische Ärztekammerpräsident bezeichnete sie sogar als mächtigste Frau Österreichs. (Foto BMASGK/Fotograf Zinner)

Apropos Energie. Nach einem stressigen Tag runterzukommen, ist nicht leicht, gibt sie zu. Autogenes Training hilft ihr dabei. „Und natürlich hilft mir meine Familie. In erster Linie mein Mann, der auch viel abfangen muss“, kommt es mit einem Schmunzeln von ihr, „und es hilft sehr, dass ich sehr gute Mitarbeiter habe.“ 

Beate Hartinger-Klein und ich kennen uns schon seit ihrem Arbeitsbeginn in der KAGes, der steirischen Spitalsgesellschaft. Ich erinnere mich, dass sie trotz vieler Arbeit immer eine Leichtigkeit hatte – ob sie sich diese bewahren konnte? „Doch ja, Gott sei Dank habe ich eine gewisse Gelassenheit und dabei hilft mir meine Erfahrung schon sehr viel. Was meinst Du Conny“, fragt sie ihre Pressesprecherin, die bestätigend nickt. „Ich glaube behaupten zu können, dass ich zu 99 % den Druck nicht an meine Mitarbeiter weitergebe.“

Bundesministerin Mag.a Beate Hartinger-Klein engagiert sich auch privat sozial. "Das war ich immer schon, denn als Rotarier ist man dazu verpflichtet und bei Sozialprojekten eingebunden. (Foto BMASGK/Fotograf Zinner)
Bundesministerin Mag.a Beate Hartinger-Klein engagiert sich auch privat sozial. „Das war ich immer schon, denn als Rotarier ist man dazu verpflichtet und bei Sozialprojekten eingebunden. (Foto BMASGK/Fotograf Zinner)

Natürlich musste und muss sie bei ihrer Arbeit viel Kritik einstecken, kürzlich wurde ihr im Bundesrat sogar ein Pflasterstein auf den Tisch gelegt. „Manchmal ist es heute wirklich tief unter der Gürtellinie. Das gab es in meiner Zeit in der Bundespolitik nicht, leider ist das Benehmen in der Politik und auch allgemein rauer geworden.“ Sie ist sich bewusst, dass „wenn du in der Öffentlichkeit stehst, die Haut natürlich dicker werden muss. Und breite Schultern braucht man. Aber das haben wir Steirer ja“, kommt es wieder mit einem fröhlichen Lachen. 

Ich möchte von ihr wissen, welche ihrer Aufgaben als Bundesministerin ihr besonders am Herzen liegen und erfahre: „Mir sind wirklich alle wichtig. Ich möchte für die Menschen da sein, möchte, dass sie die Möglichkeit haben, gesund alt zu werden. Es ist eine große Herausforderung, dass die Zufriedenheit der Menschen eine größere wird und sie glücklich sind. Auch dafür ist im weitesten Sinne eine Gesundheits- und Sozialministerin mitverantwortlich und in diese Richtungen zu gehen, darum bemühe ich mich.“

Sozialministerin Mag.a Beate Hartinger-Klein: "Das Schönste ist, wenn Menschen mich auf der Straße erkennen, mich ansprechen und mir sagen: ‚Frau Minister, super, halten sie durch‘. Dann weiß ich, dass ich das Richtige tue und die Menschen das erkennen. Das ist schon schön und gibt mir Energie.“ (Foto BMASGK/Fotograf Zinner)
Sozialministerin Mag.a Beate Hartinger-Klein: „Das Schönste ist, wenn Menschen mich auf der Straße erkennen, mich ansprechen und mir sagen: ‚Frau Minister, super, halten sie durch‘. Dann weiß ich, dass ich das Richtige tue und die Menschen das erkennen. Das ist schon schön und gibt mir Energie.“ (Foto BMASGK/Fotograf Zinner)

Die Ministerin ist auch privat sozial sehr engagiert. „Das war ich immer schon, denn als Rotarier ist man dazu verpflichtet und bei Sozialprojekten eingebunden. Dabei zu sein schaffe ich zeitlich nicht mehr, aber natürlich helfe ich finanziell.“ Unterstützung erfahren manche Projekte aber auch durch Dein Erscheinen bei Veranstaltungen usw., meine ich. „Da gebe ich Dir Recht, das kann man durchaus so sehen.“

Ein wenig Privates 
Auf ihre eigene gesunde Ernährung angesprochen, schmunzelt sie. „Ich nehme mir morgens meine Schnittlauchbrote mit – aber sonst muss ich wirklich zusehen, wie ich zum Essen komme – sehr gerne mag ich Sushi.“ Ich möchte von Beate Hartinger-Klein wissen, ob sie den kleinen Fitnessraum zu Hause auch nutzt: „Am Wochenende, sonst schaffe ich es nicht. Aber er wird von meinem Mann genutzt.“

Heikle Themen bespricht sie gerne mit ihrem Mann, der Evangelischer Theologe und Ethiker ist. „Er hat zu vielen Themen einen anderen Zugang und dieser ist mir wichtig, da Ethik gerade in meinem Bereich eine große Rolle spielt.“

Heikle Themen bespricht Sozialministerin Mag.a Beate Hartinger-Klein gerne mit ihrem Mann, der Evangelischer Theologe und Ethiker ist. (Foto BMASGK/Fotograf Zinner)
Heikle Themen bespricht Sozialministerin Mag.a Beate Hartinger-Klein gerne mit ihrem Mann, der Evangelischer Theologe und Ethiker ist. (Foto BMASGK/Fotograf Zinner)

Für gemeinsame Lieblingsbeschäftigungen haben sie aktuell nur wenig Zeit, bedauert Beate Hartinger-Klein: „Das ist schwierig, wir kommen aber noch zum Reden miteinander.“ Sie verrät mir, dass er wie sie Pflanzen sehr liebt und jetzt für den Haushalt zuständig ist.

Stolz ist sie auf ihre beiden mittlerweile erwachsenen Kinder. „Richard ist 27 und Assistent auf der Grazer TU, er möchte eine wissenschaftliche Laufbahn einschlagen. Und er hat vor einigen Wochen geheiratet. Elisabeth macht nach dem Bachelor im Bereich Umweltmanagement gerade eine Ferialpraxis beim Umweltamt. Im Herbst wird sie für drei Monate nach Shanghai gehen.“ Sie war immer schon China-affin, erzählt die stolze Mutter, bereits als 10-jährige interessierte sich ihre heute 24-jährige Tochter für die Sprache Mandarin, die sie dann später studierte. 

Es war ihr wichtig, ihren beiden Kindern mitzugeben, selbständig zu sein, sich eine eigene Meinung zu bilden und ihre eigene Richtung zu finden. „Und natürlich einen Job und einen Partner, mit dem sie glücklich sind. Beides ist nicht so leicht, wie wir wissen“, schmunzelt Beate Hartinger-Klein.

Selbst würde sie sich als sehr zielorientiert und konsequent bezeichnen. „Ich gebe nicht auf, nach dem Motto steter Tropfen höhlt den Stein.“ Sie ist auch sehr kommunikativ und der Dialog ist ihr wichtig. „Es gibt wahrscheinlich niemand, mit dem ich nicht reden könnte. Dazu kommt mir meine Arbeit in den verschiedensten Bereichen zugute. So habe ich während meiner Tätigkeit im Krankenhausbereich gelernt, mit kranken oder mit behinderten Menschen umzugehen und habe deshalb zu vielem ein anderer Zugang.“ 

Sozialministerin Mag.a Beate Hartinger-Klein ist sehr IT-affin. „Die Digitalisierung ist eines meiner Lieblingsthemen sowohl im Health- als auch im Sozialbereich." (Foto BMASGK / Fotograf Zinner)
Sozialministerin Mag.a Beate Hartinger-Klein ist sehr IT-affin. „Die Digitalisierung ist eines meiner Lieblingsthemen sowohl im Health- als auch im Sozialbereich.“ (Foto BMASGK / Fotograf Zinner)

Darauf angesprochen, worauf sie bei ihrer Karriere besonders stolz sei, erfahre ich: „Mir hat alles viel Spaß gemacht und ich bin sehr dankbar, während meiner Karriere in all diesen Institutionen tätig gewesen zu sein, denn damit bin ich eine von ihnen. Ich habe zu Krankenhausmanagern genauso gute Kontakte wie zur Sozialversicherung und das erleichtert manches Gespräch. Genauso gut kenne ich die Seite der Gewerkschaften und Betriebsräte – war ich doch in meiner Zeit bei der KAGes kurze Zeit auch in dieser Rolle und habe dadurch ein anderes Verständnis.“

Die Zeit wird knapp und am Ende unseres Gespräches erzählt mir Beate Hartinger-Klein noch, dass sie sehr IT-affin ist. „Die Digitalisierung ist eines meiner Lieblingsthemen sowohl im Health- als auch im Sozialbereich. Es gab sicher noch nie einen so IT-affineren Minister“, lacht sie wieder. „Es hat mich immer schon interessiert und als Selbständige musste ich mich damit intensiv befassen. Beim europäischen Rat habe ich zum Digitalen Bereich bereits Akzente gesetzt, denn damit müssen wir uns in Zukunft auseinandersetzen, sonst bleiben wir auf der Strecke.“

Großes Beitragsfoto: Sozialministerin Mag.a Beate Hartinger-Klein. (Foto BMASGK / Fotograf Zinner)

 

 

 

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