Lukas Miko – Weihnachten und Pläne 2018

Schauspieler Lukas Mika (Foto Christian Schulz)Der Schauspieler, Drehbuchautor und Filmregisseur Lukas Miko, der u.a. in den vielfach nominierten Filmen „Die Beste aller Welten“ und „Licht“ zu sehen ist,  spricht über berufliche und private Höhepunkte in diesem Jahr, über Pläne und Projekte für 2018 und wie er Weihnachten verbringen wird.

Der Schauspieler Lukas Miko freut sich sehr über die vielfachen Nominierungen der Filme "Die Beste aller Welten" von Adrian Goiginger und "Licht" von Barbara Albert (Foto Christian Schulz)
Der Schauspieler Lukas Miko freut sich sehr über die vielfachen Nominierungen der Filme „Die Beste aller Welten“ von Adrian Goiginger und „Licht“ von Barbara Albert (Foto Christian Schulz)

Welches war für Dich 2017 das schönste oder interessanteste Ereignis auf beruflicher Ebene ….
Mit den tollen Filmen „Die Beste aller Welten“ von Adrian Goiginger und „Licht“ von Barbara Albert von Festival zu Festival zu reisen, mit den Zuschauern über diese Filme zu sprechen und mit den beteiligten Kollegen zu feiern. Ich bin sowohl mit den Filmen als auch mit meiner Arbeit darin sehr glücklich. Das passiert mir selten. Ich spiele in beiden Filmen Väter, deren ambivalentes Verhalten interessante und komplexe Fragen aufwirft. Zudem wurden beide Filme mit vielen Preisen ausgezeichnet, u.a. soeben „Die Beste aller Welten“ mit 9 Nominierungen und „Licht“ mit 14 Nominierungen für den ÖSTERREICHISCHEN FILMPREIS 2018. Ich bin als „Bester Nebendarsteller“ nominiert, das ist natürlich eine sehr schöne Anerkennung durch die Kollegen.

Der Film "Die Beste aller Welten" mit Lukas Miko und Verena Altenberger wurde mit 9 Nominierungen für den ÖSTERREICHISCHEN FILMPREIS 2018 ausgezeichnet. (Foto Ritzl Film)
Der Film „Die Beste aller Welten“ mit Lukas Miko und Verena Altenberger wurde mit 9 Nominierungen für den ÖSTERREICHISCHEN FILMPREIS 2018 ausgezeichnet. (Foto Ritzl Film)

Daneben waren vor allem die Dreharbeiten mit dem wunderbaren Regisseur und Drehbuchautor Markus Schleinzer („Michael“, Cannes 2011) für seinen neuen Kino-Film „ANGELO“ ein absoluter Höhepunkt. Es geht darin um das Leben des zwangseuropäisierten Afrikaner Angelo Soliman. Ich spiele darin den österreichischen Kaiser des 18. Jhdts. Die Rolle war, ohne dass wir historisch explizit sein wollten, vom Leben und Wirken von Joseph II. inspiriert. Vielleicht meine komplexeste Kinorolle bisher. Ich hatte darin einige 5-6 minutenlange Monologe, die der Regisseur als Plansequenz filmen wollte. Das war eine für den Filmbereich ungewöhnliche Herausforderung, die sehr großen Spaß gemacht hat. Ich glaube, der Film wird nächstes Jahr für viel Furore sorgen, weil er formal und inhaltlich sehr mutig ist.

Im Film "Licht" von Barbara Albert " ist Katia Kolm in der Rolle als Mutter und Lukas Miko als Vater zu sehen (Foto Christian Schulz)
Im Film „Licht“ von Barbara Albert “ ist Katia Kolm in der Rolle als Mutter und Lukas Miko als Vater zu sehen (Foto Christian Schulz)

…. und welches privat?
Jeder Moment, den ich mit meiner Familie, meiner Frau und meinen beiden kleinen Kindern in Ruhe und mit Muße verbringen kann. Gerade neben einem Beruf, in dem man viel nach außen geht, ist mir der Rückzug nach innen, in einen geschützten Bereich sehr wichtig, wo es primär nicht drauf ankommt, was man kann und leistet, sondern wo man sich gegenseitig so nimmt und liebt, wie man ist. Auch dann, wenn’s mal kracht, wenn beruflicher und familiärer Stress aufeinander prallen.

Privat wünscht sich Lukas Mika Gesundheit und viele Momente der Freude mit seiner Familie. Beruflich möchte er ein Drehbuch für einen eigenen Kinofilm schreiben. (Foto Christian Schulz)
Privat wünscht sich Lukas Mika Gesundheit und viele Momente der Freude mit seiner Familie. Beruflich möchte er ein Drehbuch für einen eigenen Kinofilm schreiben. (Foto Christian Schulz)

Welche Wünsche und Ziele hast Du für 2018?
Privat wünsche ich mir Gesundheit und viele Momente der Freude mit meiner Familie und meinen Freunden.
Beruflich: Ein Drehbuch für einen eigenen Kinofilm schreiben. Politisch: Eine Rückbesinnung der Menschen, insbesondere der Politiker auf Werte wie: Solidarität mit den Benachteiligten und Ausgegrenzten; Miteinander statte Gegeneinander; Teilen statt Gier.

Gibt es schon Projekte für 2018, auf die Du Dich freust?
Ich werde Anfang des Jahres 2018 zwei große deutsche TV-Produktionen mehr oder weniger parallel drehen. Das ist die von SKY produzierte 6-teilige Mini-Serie „Der Pass“ in dem ich einen dubiosen Sektenführer spielen werde. Ich freu mich ganz besonders auf meine Spielpartner Julia Jentsch und Nicholas Ofczarek, den ich noch von meiner Zeit am Burgtheater kenne.
Das andere ist die von der UFA Filmproduktion und ARD produzierte 2. Staffel der TV-MiniSerie CHARITÉ. Die Serie erzählt die Geschichte des berühmten Berliner Krankenhauses im Laufe der Zeit. Die erste Staffel spielte um 1888 und war extrem erfolgreich beim Publikum. Die neue Staffel spielt während des zweiten Weltkriegs. Einerseits war das Krankenhaus zu der Zeit weltberühmt, etwa durch den genialen Chirurgen Max Sauerbruch. Andererseits dienten viele Ärzte dem Nazi-Regime. Ich spiele darin den berüchtigten NS-Arzt und Leiter der Psychiatrie Max De Crinis. Beide Rollen sind sehr komplex und sie gleichzeitig zu drehen (wie schon meine Rollen in „Licht“ und „Die Beste aller Welten“)  wird besonders herausfordernd. Danach gibt es möglicherweise einen sehr interessanten Kinofilm, der auf mich wartet. Ich freu mich aber auch drauf, wenn ich drehfreie Zeiten haben sollte, denn dann komm ich mehr zum Drehbuchschreiben.

"Licht" von Barbara Albert: Maria Dragus, Devid Striesow und Lukas Miko (Foto Christian Schulz)
„Licht“ von Barbara Albert: Maria Dragus, Devid Striesow und Lukas Miko (Foto Christian Schulz)

Was bedeutet Dir die Weihnachtszeit?
Ich finde es schön, wenn sie eine Zeit der Besinnung ist. Eine Rückbesinnung auf das Wesentliche, das wir im Alltagsstress und Überlebenskampf allzu leicht vergessen. In Anbetracht der neu grassierenden Fremdenfeindlichkeit könnte man sich zum Beispiel darauf besinnen, dass die hochschwangere Maria und Josef auch Notleidende und Ausgegrenzte waren und ihnen damals von allen Menschen die Türe vor der Nase zugeschlagen worden ist. Wie die Gläubigen das ja z.B. in „Wer klopfet an?“ besingen. Ich habe den Eindruck, dass sich da nicht viel unter den Menschen verändert hat. Leider regiert immer noch oder wieder einmal die Angst anstatt das Mitgefühl, Neid und Gier anstatt Solidarität. Es wäre schön, wenn man sich in der Weihnachtszeit neu auf das Mitgefühl besinnen würde und diese Besinnung den Rest des Jahres nicht mehr verliert. Und wenn man mit dem Mitgefühl nicht nur „die seinen“ meint, sondern vor allem auch „die Anderen“.

Wie wirst Du Weihnachten verbringen?
Das wird ein großes Familienfest. Meine Schwester und ich werden zusammen mit unseren Partnern und Kindern feiern. Die Mutter meines Sohnes wird auch dabei sein. Es wird ein gemütliches und durch unsere kleinen Kinder sicher sehr lebendiges Zusammensein, und ich bin froh, dass Weihnachten dieses Jahr auf einen Sonntag fällt, das garantiert schon mal weniger Stress.

Großes Beitragsfoto:  Schauspieler, Drehbuchautor und Filmregisseur Lukas Miko (Foto Christian Schulz)

www.lukas-miko.de 

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