Mit einem Rekord von 27.000 Besuchern verabschiedet sich Barbara Pichler nach sieben Jahren als Leiterin der Diagonale. Sieben Jahre, in denen Barbara Pichler mit Offenheit und Konsequenz in der Programmauswahl und dem Beharren auf der Vielfalt filmischer Ausdrucksformen es schaffte, dass die Diagonale als Plattform für den österreichischen Film respektiert wird und international hohes Ansehen genießt.
Graz wurde für eine Woche wieder einmal zum Zentrum des Filmgeschehens in Österreich.
Bei der Eröffnung der Diagnoale 2015 in der Helmut List Halle wurde die österreichische Erstaufführung von Karl Markovics’ SUPERWELT gezeigt. Neben dem Regisseur, Hauptdarstellerin Ulrike Beimpold und Produzent Dieter Pochlatko waren auch zahlreiche Mitglieder des Filmteams bei der Premiere anwesend. In Kooperation mit der VDFS hat die Diagonale bereits zur Eröffnung des Festivals eine viel beachtete Auszeichnung vergeben.
Tobias Moretti wurde mit dem Großen Diagonale-Schauspielpreis für seine Verdienste um die österreichische Filmkultur ausgezeichnet. Der Tiroler nahm den Preis, ein von Heimo Zobernig gestiftetes Kunstwerk, persönlich entgegen. Jurymitglied Ute Baumhackl in ihrer Laudatio: „Tobias Moretti hat nicht nur famosen schauspielerischen Instinkt, er hat auch Ausstrahlungskraft.
Einen Höhepunkt markierte die dem Dokumentarfilmer Nikolaus Geyrhalter gewidmete Personale. Zum Publikumsliebling avancierte auch der diesjährige Tribute-Gast Mia Hansen-Løve.
Im Rahmen des internationalen Specials der Diagonale 2015 werden neben allen vier Langfilmen Hansen-Løves auch der Kurzfilm Après mûre reflexion (2004), und eine aus zwei Filmen bestehende Carte blanche für Mia Hansen-Løve gezeigt.
Im Rahmen der Diagonale wurden Preise im Wert von insgesamt rund € 165.000 vergeben. Bei der Preisverleihung wurden 17 Filmpreise verliehen, darunter die mit je € 21.000 dotierten Großen Preise des Landes Steiermark für den jeweils besten österreichischen Kinospielfilm bzw. Kinodokumentarfilm. Als bester österreichischer Spielfilm wurde Ich seh Ich seh von Veronika Franz und Severin Fiala ausgezeichnet – ein Film, „der alles hat, Klarheit und Mysterium, psychologisches Drama und Horrorgenre“, so die Jury. Nach dem Thomas Pluch Spezialpreis der Jury ist dies die zweite Auszeichnung für die Regisseur/innen im Rahmen der Diagonale 2015.
Nikolaus Geyrhalters sensible Langzeitbeobachtung Über die Jahre, die sich, so die Jury, „einlässt auf die Spuren der Zeit im Leben einzelner Menschen“, gewann den Großen Diagonale-Preis Dokumentarfilm. Der Preis Innovatives Kino der Stadt Graz ging an Exhibition Talks von Sasha Pirker und Lotte Schreiber, ein laut Jury „taktiles Zusammenführen von umbautem Raum und der Idee von Kino“.
Die diesjährige Diagonale-Schauspielpreise in Kooperation mit der VDFS gingen an Ulrike Beimpold für ihre Rolle in SUPERWELT und an Murathan Muslu für seinen Auftritt in Risse im Beton. Mit dem Publikumspreis der Kleinen Zeitung wurde Christian Frosch im Rahmen einer eigenen Veranstaltung für seinen Spielfilm Von jetzt an kein Zurück prämiert.
Die Diagonale 2016 findet von 8. bis 13. März unter der Leitung von Sebastian Höglinger und Peter Schernhuber statt.