Mode- und Porträtfotograf Michael Dürr präsentierte im Mai ein neues interessantes Veranstaltungsformat: den Loos Salon. In Erinnerung an die Wiener Salonkultur um die Jahrhundertwende treffen sich dort Kreative aus den verschiedensten Kunstsparten.
Der Loos Salon versteht sich als ein Ort, wo sich Schriftsteller, Modeschöpfer, Maler, Musiker, Schauspieler und Philosophen begegnen und austauschen können, wo neue Projekte vorgestellt und bereits vorhandene Kunstwerke ausgestellt werden können – und natürlich auch um zu feiern.
Michael Dürr agiert bei dem Projekt #Loossalon als Kurator und Gastgeber, zeigt aber auch eigene, bis dato unveröffentlichte Fotoarbeiten, die in Zusammenarbeit mit Künstlern wie Colacoaster, Anouk Lamm Anouk oder Nachbarin in Wien oder Sizilien entstanden sind.
Dafür nutzt der umtriebige Fotograf eine bisher eher unbekannte Location, nämlich die rund 500m2 großen Räumlichkeiten des Bridge Club Vienna. Die ehemalige Privatwohnung steht seit 2012 offiziell unter Denkmalschutz und ist normalerweise nur Vereinsmitgliedern des Bridge Clubs während der Spielzeiten zugänglich. Mit dem neuen Salonformat verschafft sich nun erstmals auch die Bourgeoisie Viennoise, der 2010er Jahre, Zutritt.
So trafen sich bei der Eröffnung im Loos Salon by Michael Dürr Schriftsteller, Modeschöpfer, Maler, Musiker, Schauspieler und Philosophen. Eröffnet wurde der Abend mit einer Fashion-Show der Wiener Avantgarde-Boutique Nachbarin Vienna bei der u.a. Modelle von Hussein Chalayan sowie einige Specials aus den Archiven von Brillendesigner Robert La Roche gezeigt wurden.
Claudia Rosa Lukas von Austrianfashion.net präsentierte 2 Auftragsarbeiten aus dem Animationsbereich: „Fashion Utopia“ und „A Landscape of Me“. Der animierte Mode-Kurzfilm „A Landscape of Me“ des Fotografen und Medientheoretikers Georg Eckmayr war bisher nur im Rahmen der Ausstellung ReFashioning Austrian in Shanghai im Liu Haisu Art Museum gezeigt worden.
Parallel zu den Bewegtbild-Vorführungen fand in der ehemaligen Bibliothek eine weitere künstlerische Intervention statt, die sich dem namensgebenden Adolf Loos in Form des gesprochenen Wortes nähert. Jung-Schauspielerin Sarah Born, die gerade in der Rolle der Lina Loos im heimischen Kino zu sehen war, rezitiert Textpassagen aus dem (Liebes-) Briefwechsel zwischen dem legendären Architekten und seiner ersten Frau.
Mit dabei waren auch der bildende Künstler und international gefeierte Daniel-Richter-Schüler Rade Petrasevic, die Dürr freundschaftlich verbundenen Geschwister Schuberth und Schuberth, der heimische Aktions-Künstler und Autor Paul Divjak („Der Geruch der Welt“).
Ein Highlight war die Sänger-und Schauspielerin Edita Malovčić alias Madita, die gemeinsam mit Wolfgang „iWolf“ Schlögl bei einer Liveperformance im Marmorsaal ihr neuestes musikalisches Projekt namens Emma vorstellte und damit den Übergang zum Partygeschehen mit diversen DJSets bildete.
Michael Dürr
Kulturbotschafter, Fotokünstler, Gastgeber – der Österreichische Fotograf Michael Dürr hat mit seinen unkonventionellen Ausstellungskonzepten, wie dem „Cinema Photographique“, schon eine Reihe an spektakulären Räumlichkeiten in Wien bespielt, u.a. das Zeiss Planetarium, die Kunsthalle oder das Albertina Museum.
Die Fotografien des 46-Jährigen sind in internationalen Modezeitschriften wie in Another, i-D, Sleek, Qvest, Blend, Soma, Cos, Faq, Le Purple Journal, Casa Vogue, Selfservice, Harpers Bazaar etc., in Vienna, Berlin, Paris, Rio, Hong Kong, Miami, New York sowie Amsterdam. Neben seiner zeitgenössischen Arbeit hat Dürr kommerzielle Arbeiten für H & M, Mercedes Benz, Diesel oder Palmers produziert. Neben der Werbung und Mode umfasst Dürrs Fotografie auch Portraits namhafter Figuren wie David Lynch, Vivienne Westwood, Adrien Brody, Diane Kruger und Tom Hanks.
Großes Beitragsfoto: EMMA aka Edita Malovčić alias Madita und Wolfgang Schlögl alias I-Wolf performten life im Marmorsaal des Loos Salons (Foto Loos Salon)