Alessandro Painsi ist ein unglaublich talentierter junger Mann. War er schon als Turniertänzer sehr erfolgreich, kann er jetzt mit großem Stolz von seinen Erfolgen als Maler berichten – und das gerade mal mit unglaublichen 22 Jahren.
Ich besuchte ihn in seinem Heimatort St. Margarethen a.d. Raab, wo er kürzlich wieder einige Zeit verbrachte. „Ich habe im Oktober in Graz eine Ausstellung und für diese hier schon einige Bilder gemalt,“ erzählt er mir. Dafür hat er sich kurzfristig die geräumige Garage seiner Mutter ‚ausgeborgt‘.
Bei Alessandro, der seit über 3 Jahren als Künstler in Aalborg in Dänemark lebt, hat sich in letzter Zeit einiges getan: Ausstellung in Miami, Verkauf eines seiner Werke bei einer Auktion im Wiener Dorotheum, dazu Vorbereitung seiner Ausstellungen heuer noch in Graz und im kommenden Jahr in Holland. „Es hat mich sehr stolz gemacht, als jüngster Teilnehmer – neben renommierten Künstlern wie Brandl oder Eisenberger – bei der Charity-Versteigerung im Wiener Dorotheum dabei gewesen zu sein.“ Er verrät mir, dass ihn danach ein Mitbieter aus Belgien angerufen und ihm mitgeteilt hat, dass er wegen eines wetterbedingten Stromausfalls für sein Bild leider nicht weiter mitbieten konnte.
Alessandro freut sich, dass „ich in Österreich immer mehr wertgeschätzt werde und ich hier schon einige Sammler habe.“ Das im Bewusstsein, dass sich Künstler im eigenen Land oftmals etwas schwerer tun.
Interessiert frage ich ihn, ob es ihm eigentlich leid tue, seine Bilder zu verkaufen. Er lacht. „Nein, überhaupt nicht. Ich bin froh, wenn sie verkauft sind, denn dann gerate ich nicht mehr in Versuchung, sie wieder und wieder zu übermalen.“ Nie verkaufen würde er nur ein Bild: das Portrait, das er von seiner Freundin malte. „Das ist mein wichtigstes Werk.“
Auch heuer ist Alessandro im Dezember wieder auf der Art Basel Miami vertreten. Als ich ihn frage, ob er sich eigentlich bewusst ist, wieviel er in den letzten zwei Jahren erreicht hat, meint er: „Interessante Frage. Ich weiß, dass ich schon sehr viel gemacht habe. Ich war als Tänzer erfolgreich und bin es jetzt als junger Künstler, ich habe auch ein Filmprojekt gemacht. Aber über all das denke ich nicht nach, ich bin in Gedanken immer schon bei meinen nächsten Schritten – denn ich bin noch lange nicht da, wo ich sein will.“ Und wo ist das möchte ich von ihm wissen. „Wenn ich einmal sagen kann, jetzt kann ich relaxen,“ schmunzelt der sympathische Künstler. Stolz ergänzt er aber noch: „Aber ich bin natürlich stolz darauf, dass ich mit 22 Jahren schon von meiner Kunst leben kann.“
In unserem Gespräch ist zu spüren, wie es in Alessandro arbeitet, wie er vor Ideen strotzt. Auch für Graz hätte er einige kreative Ideen, verrät er: „Dafür ist aber noch zu früh, das gehört zu meinen Projekten für die nächsten 10 Jahre,“ lacht er gutgelaunt und erzählt, dass ihm in Dänemark die Choreografie eines Musicals angeboten wurde. „Das würde ich sehr gerne machen, aber ich kann noch nicht abschätzen, ob es sich zeitlich ausgehen wird.“
Seine temperamentvolle Mutter, die inzwischen zu uns gestoßen ist, verrät mir noch, dass er immer schon gerne Regisseur gespielt habe und es sogar noch kindliche Erstlingswerke von Alessandro gibt.
Natürlich nutzt er seine Heimat-Aufenthalte gerne für das Treffen mit Sammlern, mit Kuratoren und mit Journalisten – und es muss auch Zeit für seine Familie bleiben.
Jetzt aber wird auf jeden Fall einmal seine Ausstellung in der Grazer Galerie ‚Gallery Lendnine‘ im Oktober vorbereitet.
Großes Beitragsfoto: Der junge und erfolgreiche steirische Künstler bereitet sich auf seine Ausstellung in der Grazer Galerie ‚Gallery Lendnine‘ vor (Foto Reinhard Sudy)