Die Diagonale 2019 ist eröffnet

Mit der Verleihung des Großen Schau-spielpreises ist die Diagonale 2019 am Dienstagabend in der Grazer Helmut List-Halle eröffnet worden. Die großartige Schauspielerin Birgit Minichmayr wurde mit einem Kunstwerk von Ashley Hans Scheirl ausgezeichnet. Die Intendanten Sebastian Höglinger und Peter Schernhuber betonten in der Eröffnungsrede die Bedeutung der Genauigkeit für jene Filme, die sich ideologischen Fixierungen verweigern.

Eröffnung der Diagonale 2019: Peter Schernhuber, Alexander Glehr, Mavie Hörbiger, Marie Kreutzer und Leena Koppe (Foto Diagonale/Miriam Raneburger)
Eröffnung der Diagonale 2019: Peter Schernhuber, Alexander Glehr, Mavie Hörbiger, Marie Kreutzer und Leena Koppe (Foto Diagonale/Miriam Raneburger)

Die Schauspielerin Birgit Minichmayr „gilt nicht bloß unter Kritikern als Konstante, die durch ihr intensives Spiel, ihre gewinnende Aura und ihre unablässige Fokussiertheit mitzureißen vermag“, hieß es in der Begründung der Jury. Minichmayr ist bei der Diagonale in dem Film „Die Sünderinnen vom Höllfall“ (Veronika Franz und Severin Fiala) zu sehen.

Eröffnung der Diagonale 2019. Die großartige Schauspielerin Birgit Minichmayr wurde mit einem Kunstwerk von Ashley Hans Scheirl ausgezeichnet: Peter Schernhuber, Mavie Hörbiger und Sebastian Höglinger (Foto Diagonale/Miriam Raneburger)
Eröffnung der Diagonale 2019. Die großartige Schauspielerin Birgit Minichmayr wurde mit einem Kunstwerk von Ashley Hans Scheirl ausgezeichnet: Peter Schernhuber, Mavie Hörbiger und Sebastian Höglinger (Foto Diagonale/Miriam Raneburger)

„Nationalismus ist Gift für die Gesellschaft“: Den Titel des diesjährigen Diagonale-Trailers, der von Johann Lurf gestaltet wurde, setzten die Intendanten an den Beginn ihrer Rede. Die Diagonale folge keinem Motto, „nimmt man jedoch die eingangs zitierte Warnung ernst, so kann sie nur unter dem Ehrenschutz von Humanität, Egalität, Geschwisterlichkeit und Solidarität stattfinden“, hieß es.

Diagonale-Intendanten Peter Schernhuber und Sebastian Höglinger eröffneten die Diagonale mit Marie Kreutzers "Der Boden unter den Füßen" (Foto Diagonale/Miriam Raneburger)
Diagonale-Intendanten Peter Schernhuber und Sebastian Höglinger eröffneten die Diagonale mit Marie Kreutzers „Der Boden unter den Füßen“ (Foto Diagonale/Miriam Raneburger)

„Möglicherweise liegt das größte Potenzial zur Provokation für die Kunst gegenwärtig im Beharren auf Genauigkeit, in der Verweigerung vorschneller, populistischer Urteile, im vehementen Dranbleiben und unbequemen Nachfragen, in der entschleunigten Beobachtung“, meinten die beiden Filmexperten. Der Kinofilm sei dazu in seinen stärksten Momenten fähig. Das teile er sich „auch mit dem Qualitätsjournalismus und einem öffentlichrechtlichen Rundfunk, der sich nicht andauernden populistischen Angriffen widersetzen muss oder mit voreiligen parteipolitischem Gehorsam beschäftigt ist. Wir brauchen öffentlich-rechtliche Medien, die politisch und finanziell unabhängig sind.“, so die Intendanten.

Pia Hierzegger spielt im Film "Der Boden unter den Füßen" eine psychisch Erkrankte (Foto Diagonale/Sebastian Reiser)
Pia Hierzegger spielt im Film „Der Boden unter den Füßen“ eine psychisch Erkrankte (Foto Diagonale/Sebastian Reiser)

Peter Schernhuber und Sebastian Höglinger sprachen auch davon, dass Kunst widersprüchlich sei und auch widersprüchlich bleiben müsse.  „Wo divergierende Meinungen hingegen unterdrückt, zensiert oder gar geahndet werden, droht die Gefahr der Polarisierung und in der Kunst die Propaganda. Film und Kino haben mehr als einmal unter Beweis gestellt, als gut geölte Propagandamaschinen imstande zu sein, falsche Versprechen glaubhaft zu vermitteln und trübe Wahrheiten wie Blaupausen über unsere Gesellschaft zu legen“, warnten Höglinger und Schernhuber.

Barbara Rosanelli, Film Comission Graz, und Bürgermeister Siegfried Nagl bei der Diagonale-Eröffnung (Foto Diagonale/Sebastian Reiser)
Barbara Rosanelli, Film Comission Graz, und Bürgermeister Siegfried Nagl bei der Diagonale-Eröffnung (Foto Diagonale/Sebastian Reiser)

180 Filme und Videos stehen im Rahmen der Diagonale in den vier Festivalkinos Interessierten zur Verfügung. Neben einer ganzen Reihe von Uraufführungen sind Specials zum Schauspieler Hanno Pöschl und dem Thema der „Projizierten Weiblichkeit(en)“, sowie ein Tribute an den stillen Kinomeister Ludwig Wüst angesetzt. 

Eröffnung Diagonale 2019: Ashley Hans Scheirl, Hanno Pöschl und Birgit Minichmayr (Foto Diagonale/Miriam Raneburger)
Eröffnung Diagonale 2019: Ashley Hans Scheirl, Hanno Pöschl und Birgit Minichmayr (Foto Diagonale/Miriam Raneburger)

Mit US-Schauspielerin, Autorin und Aktivistin Rose McGowan steht während der diesjährigen Diagonale ein internationaler Stargast auf der Gästeliste. 

Großes Beitragsfoto: Diagonale-Intendanten Peter Schernhuber und Sebastian Höglinger eröffneten die Diagonale mit Marie Kreutzers „Der Boden unter den Füßen“. Im Bild mit Landeshauptmann Hermann Schützenhöfer (Foto Diagonale/Miriam Raneburger)

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