KLANGLICHT, das Licht- und Klangfestival der BÜHNEN GRAZ, kann sich auch 2019 über eine großartige Bilanz freuen. Auch heuer zogen Licht, Klang und Magie wieder an die 100.000 Begeisterte nach Graz. Sie alle bestaunten wieder die unglaubliche Kulisse von Licht- und Klangkunst aus aller Welt. An insgesamt 19 Standorten erlebte man wieder dramatische Inszenierungen aus Licht, Farbe, Musik, Sound und Text.
Bernhard Rinner, Geschäftsführer der Theaterholding Graz / Steiermark und Initiator des Licht- und Klangfestivals der Bühnen Graz: „Auch Kunst kann Massen bewegen und emotional ergreifen. Es sind diese Momente des Innehaltens und Staunens, die den Zauber von Klanglicht an drei Abenden und jenen des Theaters das ganze Jahr über ausmachen.“
Auch Festivalkuratorin Birgit Lill freute sich über den Erfolg: „Gemeinsam mit unseren Künstlerinnen und Künstlern sind wir stolz, dass wir so viele Menschen mit beeindruckender Licht- und Klangkunst aus aller Welt hier bei uns in Graz emotional berühren und begeistern können.“
KLANGLICHT war diesmal am Osterwochenende und sorgte so auch für eine außergewöhnlich gute Feiertags-Belegung in der Grazer Hotellerie. Und auch die Gastronomie, welche an beiden Feiertagen ihre Lokale für die Festival-Besucher öffnete, konnte strahlen.
KLANGLICHT ist eine Veranstaltung der BÜHNEN GRAZ und bespielt die Häuser der Bühnen Graz – Oper Graz, Schauspielhaus Graz, Next Liberty, Dom im Berg und Orpheum– sowie zahlreiche andere Institutionen und öffentliche Orte. KLANGLICHTfand 2015 zum ersten Mal statt und ist seitdem kontinuierlich gewachsen. Mit nationalen sowie internationalen Künstlern aus Japan über Spanien und die Schweiz bis Kanada ist KLANGLICHT 2019 besonders breit aufgestellt: Insgesamt 19 Installationen quer durch die Grazer Innenstadt von den Häusern der Bühnen Graz (Oper, Schauspielhaus, Next Liberty und Dom im Berg) über Karmeliterplatz bis Landhaushof, von Künstlerhaus bis Hauptplatz und Herrengasse, von der Murinsel bis zum Kunsthaus sorgten für großes Staunen und leuchtende Augen:
„Indoor“ zeigten die Bühnen Graz Licht- und Klangprojekten der Extra-Klasse: Mit der beeindruckenden Klang-Licht-Inszenierung „Transfiguration – Die Verwandlung“– eine Zusammenarbeit zwischen dem spanischen Künstler Xavi Bové und dem spanischen Künstler-Kollektiv Onionlab – in der Oper Graz, Kunst zum Mitmachen bei „//movingshapes“, einem Projekt der Ortweinschule Graz im Next Liberty, leuchtendem Regen bei „In the Rain“ des japanischen Künstlers Yuki Anai im Dom im Berg und „Notes towards a model opera“ von William Kentridge im Schauspielhaus Graz wurden die einzelnen Häuser in neues Licht und grandiosen Sound getaucht.
Und genauso grandios ging es „outdoor“ weiter: Das steirische Künstlerkollektiv OchoReSotto entführte mit „Arkestra of light: polarized“ in eine bisher noch nie gezeigte leuchtende Parallelwelt aus polarisiertem Licht in der Grazer Burg.
Erwin Wurm verbog mit seinem „Truck“ vor dem Orpheum die Realität, die bereits erwähnten spanischen Medienkünstler Onionlab sorgten mit „Diplopia“auch an der Fassade der Grazer Oper für spektakuläre 3D-Erlebnisse und in der Herrengasse tat sich mit dem Projekt von Jordan Söderberg Mills ein ganzes „Wunderland“ auf. Der Kanadier verwandelte zudem mit „Luxe“ die Schaufenster des Traditionskaufhauses Kastner & Öhler in ein leuchtendes Juwel inmitten der Stadt.
Im Künstlerhaus fragten die Künstlerinnen Tina Frank und Alex Murray-Leslie mit ihrer Video-Sound-Projektion „What if“ nach alternativen Realitäten, am Freiheitsplatz wuchsen bei „Sunken Cathedrals“ von Krešimir Rogina in Anlehnung an die Kathedrale von Rouen sieben leuchtende Türmen in den Himmel und am Karmeliterplatz liess Künstlerin Katja Heitmann bei „For iTernity“ gemeinsam mit dem Publikum eine Balletttänzerin als sterbenden Schwan auf ewig tanzen. Das „Holographische Windspiel 3.2“ von ArtificialOwl rund um Jan Raphael Knieza entführte in eine traumähnliche Welt aus Licht, Klang und Nebel, auf der Erzherzog-Johannbrücke beim Projekt (Ohne Titel, 2019) von Anna-Maria Bognersuchen und fanden Besucher einen Raum, den sie sonst niemals wahrnehmen und am Hauptplatz sowie Schlossberg sorgten die „Intruders XL“, zwei gigantische leuchtende Hasen der Australierin Amanda Parer, für Osterstimmung.
Der österreichische Künstler Peter Kogler beteiligte sich mit „Klanglicht Connected“ gleich doppelt am Licht- und Klangfestival: Seine hypnotischen Muster strahlten an der BIX-Medienfassade über die Stadt hinweg während Besucher Teil eines kollektiven Kunstwerkes werden konnten: Das Kunsthaus verteilte vor Ort Schals designed by Peter Kogler, womit sich der Lendkai in eine leuchtende Tanzfläche für das Publikum verwandelte.
Im Landhaushof („H-U-M-A-N-?“ und „BACH!“) stellten Lichtkünstlerin Sophie Guyot und der österreichische Ausnahmecellist Friedrich Kleinhapl gemeinsam die Frage nach Menschlichkeit und in der Stadtpfarrkirche transformierte der russische Künstler Gor Chahal mit „Stages“ spirituelle Traditionen der orthodoxen Kirche in eine heutige Formensprache.
Zum fünften Jubiläum von Klanglicht wraen auch wieder „Les Luminéoles“ des französischen Kollektivs Porte par le Vent dabei: Bereits 2017 flogen ihnen die Herzen der Besucher entgegen, bei Klanglicht 2019 schwebten die poetischen Flugwesen nun zauberhaft wie eh und je durch den Nachthimmel über dem Opernring.
Großes Beitragsfoto: KLANGLICHT 2019: Les Luminéoles von Porté par le Vent am Opernring. (Foto Marija Kanizaj)