Dreharbeiten zu „Steirerblut“ – Miriam Stein ermittelt. Ich traf Miriam Stein in einem Sägewerk im steirischen Gußwerk, wo sie als die junge Polizistin Sandra Mohr vom LKA Graz in einem rätselhaften Mordfall recherchierte.

„Meine erste Hauptrolle spielte ich schon 1999 im Alter von 11 Jahren in „Das Mädchen aus der Fremde“, was mir großen Spaß machte“, erinnert sich Miriam Stein bei unserem Gespräch.
Auf ihr landschaftlich schönes Drehumfeld angesprochen meinte sie mit einem leisen Schmunzeln, dass sie leider mehr gearbeitet habe als sich die Gegend anzusehen. „Nach einem 10 – 12 Stunden Drehtag sieht man sich dann meist nur mehr den Text für den nächsten Tag an“, erfahre ich und auch, dass das Textlernen beim Drehen nicht so schlimm sei, da immer nur für die Szenen des nächsten Tages gelernt werden muss – im Gegensatz zu einem Theaterstück. „Und Wolfgang Murnberger schreibt auch sehr gute Dialoge“, fügt die sympathische Schauspielerin noch hinzu.

Sie selbst spielte bisher nur einmal in einem Zwei-Personen-Theaterstück, das sie mit Freunden selbst auf die Beine gestellt hatte. „Sonst drehe ich und das taugt mir auch total.“
Ich spreche Miriam darauf an, dass Serien mittlerweile sehr an Wertschätzung gewonnen haben. „Die Steirerkrimis sind zwar keine Serie sondern eine Reihe, aber Serien werden jetzt ja schon genauso hochwertig produziert wie Kinofilme. Aber mir ist das Format eigentlich egal, mir muss vor allem das Drehbuch gefallen. Einen Fernsehfilm pro Jahr zu machen, aus einer Reihe mit fortsetzender Figur, zu der man immer wieder zurückkommt, das ist schon sehr schön. Und ich habe trotzdem auch Zeit für andere Projekte.“

Mit Wolfgang Murnberger hat das Team einen Regisseur, der viel Freiheiten zulässt. „Er schickt mir schon sehr früh die Drehbuchfassung, was sehr angenehm ist, und wir sind ein gleichberechtigtes Team. Z.B. drehen wir heute noch eine Szene, in der der Schlussdialog noch nicht feststeht.“ Für Miriam ist es auch spannend, wenn ‚Sandra Mohr‘ auch einmal schwach werden darf, dass sie nicht nur die strenge, kopflastige, analytische und kontrollierte Polizistin ist, sondern auch menschliche Seiten hat. Das kommt jetzt ganz gut.“

Eine Charaktereigenschaft haben die Polizistin Sandra Mohr und die Schauspielerin Miriam Stein gemeinsam: einen ausgeprägten Gerechtigkeitssinn. „Wenn ich das Gefühl habe, dass jemand unfair behandelt wird, kann ich auch nicht still sein. ‚Sandra‘ ist ja Polizistin geworden, um für Gerechtigkeit zu kämpfen. Das ist sehr schön und ich finde, wir können froh sein, dass wir in einem so freien Land leben.“

Als Ausgleich und zum Runterkommen ist Miriam sehr gerne in der Natur. „Ich bin grundsätzlich mehr ein Sommermensch, obwohl ich mich dann auch wieder auf kuschelige Pullover freue“, lacht die Schauspielerin. Großen Wert legt Miriam, die „vegan isst“, auf gutes Essen, und für sie ist Kochen ein sehr sinnlicher Vorgang. „Ich koche sehr gerne, möchte aber genau wissen, woher die Produkte kommen.“

Natürlich gibt es einige zukünftige Filmpläne von Miriam Stein, über die sie noch nicht sprechen darf. „Im Sommer spielte ich in der Verfilmung des Erfolgsromans „Unterleuten“ von Juli Zeh mit, und im Dezember war Kinostart von „100 Dinge“, dem neuen gemeinsamen Film von Matthias Schweighöfer und Florian David Fitz.“ Darin spielt Miriam die weibliche Hauptrolle.
Großes Beitragsfoto: Schauspielerin Miriam Stein (Foto Stefan Klüter)