Meine 7 Fragen an Barbara Rosanelli

Barbara Rosanelli leitet seit 5 Jahren sehr erfolgreich die Film Commission Graz, eine Service- und Anlaufstelle für Filmschaffende. Sie unterstützt bei Drehgenehmigungen, organisiert Workshops, kümmert sich sehr gerne vor allem auch um junge Filmschaffende und ist immer auf der Suche nach den besten und interessantesten Motiven.

Dreh für ORF-Stadtkomödie "Die Freundin meines Vaters" in Graz. Im Bild Aglaia Szyszkowitz und Fritz Karl. (Foto Film Commission Graz)

Dreh für ORF-Stadtkomödie „Die Freundin meines Vaters“ in Graz. Im Bild Aglaia Szyszkowitz und Fritz Karl. (Foto Film Commission Graz)Barbara, Du hast die Film Commission Graz aufgebaut und leitest sie jetzt seit 5 Jahren. Ist es nicht schön zu sehen, dass Graz und die Steiermark als Drehort immer beliebter werden?
Natürlich. Wir haben bei uns wirklich eine so große Motiv-Vielfalt und nun gibt es auch eine Möglichkeit der Förderung für Filme – und Spielfilme werden in erster Linie dort gedreht, wo eine Förderung möglich ist. (sie schmunzelt)

Barbara Rosanelli, Leiterin der Film Commission Graz, mit dem Polizeibeamten Eduard Hamedl, der als Berater für den Film „Taktik“ fungierte. (Foto Hedi Grager)
Barbara Rosanelli, Leiterin der Film Commission Graz, mit dem Polizeibeamten Eduard Hamedl, der als Berater für den Film „Taktik“ fungierte. (Foto Hedi Grager)

Du hast ein großes Know how rund um das Thema Film. Woher hast Du das?
Ich habe ursprünglich bei den Bühnen Graz eine Ausbildung zur Maskenbildnerin gemacht. Nachdem sich die Theaterstücke aber immer wiederholt haben überlegte ich mir, zum Film zu gehen. Als ich dann zu einer Filmfirma ging und angeboten habe, dort die Maske zu machen, bekam ich zur Antwort, dass sie das zwar nicht brauchen, ich aber alles Andere machen könnte – und das habe ich dann gemacht. So habe ich dann mehr oder weniger alle möglichen Stationen durchlaufen und mir ein breites Wissen angeeignet.

Wie bist Du dann bei der Film Commission gelandet?
Nach meiner Heirat und vier Kindern blieb ich länger zu Hause, was ich sehr genossen habe. Dann hat mir Filmproduzent Klaus Graf ein Drehbuch gezeigt und gesagt, ich soll ihm die Schauplätze in der Steiermark finden, denn dann würde er hier drehen und nicht nach Oberösterreich gehen. Das tat ich und Marco Serafini, ein Regisseur aus Rom, nahm alle Motive ab. Es machte mir wahnsinnig viel Spaß. Danach haben sie mich ins Team geholt und ich wurde sozusagen weiter empfohlen. (sie lächelt wieder).

Graz ist auch immer wieder Drehort für die "SOKO Donau". (Foto Film Commission Graz)
Graz ist auch immer wieder Drehort für die „SOKO Donau“. (Foto Film Commission Graz)

Vor der Film Commission gab es aber schon noch andere Jobs?
Ja, ich habe für Satel, Constantin Film und die Bavaria als 1. Aufnahmeleitung gearbeitet und war sehr viel unterwegs. Das war mit ein Grund, in Graz etwas machen zu wollen. Immerhin ist Graz die zweitgrößte Stadt Österreichs. Gemeinsam mit Bürgermeister Siegfried Nagl wurde dann die Idee zur „Film Commission Graz“ geboren und nach einem Jahr intensiver Vorbereitung erhielt ich die Leitung dieser Commission.

Wie läuft das ab. Bekommst Du ein Drehbuch und dann saust Du los auf Motivsuche?
Es ist bei mir wirklich so, dass, wenn ich ein Drehbuch lese, der Film schon sozusagen vor meinen Augen abläuft und ich die Schauplätze und Szenen vor mir sehe – und mache mich auf die Suche. Und ich habe wirklich den Ehrgeiz, immer die richtige Location zu finden. Vor gar nicht langer Zeit war in einem Film z.B. eine Friedhofsszene in Slowenien vorgesehen. Da habe ich so lange gesucht, bis ich einen passenden Friedhof gefunden habe. Der war dann übrigens in Mariatrost, ein unglaublich schöner und idyllischer Friedhof.

Barbara Rosanelli, Leiterin der Film Commission Graz. (Foto Film Commission Graz)
Barbara Rosanelli, Leiterin der Film Commission Graz. (Foto Film Commission Graz)

Welche Schauplätze werden besonders gerne ‚bespielt‘?
Die Uni wurde von mir schon sehr oft für Szenen „verkauft“, die Aula spielte z.B. auch einmal ein Auktionshaus in Hamburg. Der Nikolaiplatz mit dem Hintergrund des modernen Hauses spielte“ in Frankfurt“.  Ich persönlich mag das Franziskanerviertel sehr gerne. Es ist so schön. Unabhängig davon ich vor allem dauerhaft auf Häuser- und Wohnungssuche für Drehs. Da die ja meist privat sind, ist das nicht ganz so einfach.

Der Kurzfilm “Das Bild im Haus” des Grazer Regisseurs David Lapuch räumte einige Preis ab: “Best Feature” und “Best Horror Short” am Indiexfest-Filmfestival, “Best Horror Short” und “Best Special Make Up” beim Hollywood Blood Horror Festival, "Best Horror Short“ bei den Independent Short Awards.
Der Kurzfilm “Das Bild im Haus” des Grazer Regisseurs David Lapuch räumte einige Preis ab: “Best Feature” und “Best Horror Short” am Indiexfest-Filmfestival, “Best Horror Short” und “Best Special Make Up” beim Hollywood Blood Horror Festival, „Best Horror Short“ bei den Independent Short Awards.

Der Kurzfilm „Das Bild im Haus“ des Grazer Regisseurs David Lapuch räumte in Los Angeles schon 5 Preise ab, heuer wurden hier in Graz und der Steiermark schon Filme wie z.B. der zweite Altaussee-Krimi „Letzter Gipfel“ mit Cornelius Obonya, die Stadtkomödie mit dem Arbeitstitel “Die Freundin meines Vaters” mit Fritz Karl und Aglaia Syszkowitz oder der Polizeifilm “TAKTIK” von und mit Marion Mitterhammer, gedreht. Kannst Du ev schon etwas verraten, was in absehbarer Zukunft noch gedreht wird?
Im Februar kommen Dreharbeiten zu einem Kinofilm nach Graz. Die Produktion ist aus Wien, das Drehbuch dazu hat ein sehr bekannter Schauspieler geschrieben. Gespräche für einen weiteren Kinofilm, der im Herbst 2021 kommen soll, laufen gerade.
Eine weitere Soko Donau wurde gerade abgedreht und aktuell wird gerade ein Steirerkrimi mit Adele Neuhauser gedreht.
Gerade werden auch einige Dokus gedreht, u.a. über „Maria Cäsar“, eine weitere über die Habsburger und eine über Klöster, die letzten beiden für den ORF.

Großes Beitragsfoto stammt aus dem Video von Film Communication Graz.

www.filmcommissiongraz.at  
www.graz.at   

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