Designerin Theresa Schöffel kooperiert mit dem Steirischen Heimatwerk

Großes Beitragsfoto: Theresa Schöffel ist bekannt für ihre Dirndl und die lebhaften Designs. Jetzt auch in Kooperation mit dem Steirischen Heimatwerk. (Foto Christian Jungwirth)Theresa Schöffel ist bekannt für ihre Dirndl und die lebhaften Designs ihrer Kleider, Tücher, Taschen, Capes und vielem mehr. Diese entwirft sie in ihrem Atelier in der Nähe von Schloss Stainz. Eines der neuen ist ihr Dirndl „Laßnitz“, das sie in Kooperation mit dem Steirischen Heimatwerk entwarf.

Designerin Theresa Schöffel mit STEIRISCHES HEIMATWERK Geschäftsführerin Monika Primas. (Foto Christian Jungwirth)
Designerin Theresa Schöffel mit STEIRISCHES HEIMATWERK Geschäftsführerin Monika Primas. (Foto Christian Jungwirth)

2020 war auch für die Modedesignerin Theresa Schöffel nicht einfach, fielen auch ihre jährlichen Ausstellungen u.a. im Hotel Seeschlössl oder beim Lederleitner weg. Die attraktive und energiegeladene Modemacherin ließ sich aber nicht unterkriegen. „Ich habe mit weniger Angestellten selbst noch viel mehr gearbeitet und war sehr froh, dass gegen Ende des Jahres immer mehr Stammkunden den Weg zu mir aufs Land fanden“, erzählt mir Theresa bei meinem Besuch in ihrem schönen Stainzer Geschäft – natürlich getestet und mit Maske. „Die Menschen schätzen wieder viel mehr Qualitätsstoffe, keine Kunstfasern, die auch nicht bedruckbar sind.“

"Die Menschen schätzen wieder viel mehr Qualitätsstoffe, keine Kunstfasern", so Designerin Theresa Schöffel. Im Bild mit Journalistin Hedi Grager. (Foto Christian Jungwirth)
„Die Menschen schätzen wieder viel mehr Qualitätsstoffe, keine Kunstfasern“, so Designerin Theresa Schöffel. Im Bild mit Journalistin Hedi Grager. (Foto Christian Jungwirth)

Zur Entspannung besuchte sie zwischendurch ihre Freundin in Groß St. Florian und ging mit ihr entlang eines Flusses spazieren – es war die Laßnitz, ein Nebenfluss der Sulm. „Am nächsten Tag hatte ich in Graz, im Steirischen Heimatwerk, zu tun. Eine meiner Kundinnen wollte ein Original Mürztaler Dirndl und dafür wollte ich in die Trachtenbibel schauen. Außerdem hatte ich die Vision, ein klassisches altes Dirndl zeitgemäß wieder zu beleben.“ In der Trachtenbibel des Heimatwerks sind alle Original-Dirndl enthalten mit den jeweiligen Stoffen und Farben, den richtigen Nähten usw..“ Ich lerne, dass jedes Tal – auch das Stainztal, in dem Theresa lebt – eine eigene Tracht hat. Auch diese ist in der Trachtenbibel eingetragen.

Theresa Schöffel besitzt mehr als 400 alte Holzmodeln, bisher hat sie ungefähr 100 davon für ihre Drucke verwendet. (Foto Christian Jungwirth)
Theresa Schöffel besitzt mehr als 400 alte Holzmodeln, bisher hat sie ungefähr 100 davon für ihre Drucke verwendet. (Foto Christian Jungwirth)

„Beim Durchblättern der Bibel achtete ich nicht auf die Namen der Dirndl, sondern entschied mich einfach für eines, bei dem mir der Ausschnitt am besten gefallen hat – und dann steht da ‚Laßnitz Dirndl‘. Diese Geschichte ist wirklich so passiert, ist das nicht unglaublich“, meint Theresa. „Ich finde den Ausschnitt in dieser Herzform besonders süß und er war auch neu für mich“, verrät sie mir. „Dieser Ausschnitt ist nicht leicht zu nähen, aber wer sollte das besser umsetzen können als das Heimatwerk, das mich mit seiner Perfektion der Trachtenfertigung schon immer fasziniert hat.“ Das Laßnitz-Dirndl hat die Farben braun, grün und gold. „Neu interpretiert und bedruckt habe ich den Leib mit ornamentalen Motiven meiner alten Holzmodeln. Er ist jetzt aus Seide“, erklärt mir Theresa.

Apropos Holzmodeln. Theresa besitzt mehr als 400 alte Holzmodeln. Sie lacht auf meine Frage, ob sie schon alle einmal genutzt hat und meint: „Ich glaube, ich habe erst 100 Modeln verwendet. Ich werde meist nach Medienberichten auch immer wieder angerufen, ob ich noch mehr alte Modeln haben möchte. Das ist wirklich entzückend und ich freue mich darüber, welche Aufmerksamkeit solchen Berichten gegeben wird. Aber ich habe wirklich genug.“

Theresa Schöffel ist immer wichtig zu betonen, dass sie nur mit Qualitätsstoffen arbeitet. „Ich mache keine Wegwerf-Dirndl und das schätzen mittlerweile die Menschen wieder sehr." (Foto Christian Jungwirth)
Theresa Schöffel ist immer wichtig zu betonen, dass sie nur mit Qualitätsstoffen arbeitet. „Ich mache keine Wegwerf-Dirndl und das schätzen mittlerweile die Menschen wieder sehr.“ (Foto Christian Jungwirth)

Theresa ist immer wichtig zu betonen, dass sie nur mit Qualitätsstoffen arbeitet. „Ich mache keine Wegwerf-Dirndl und das schätzen mittlerweile die Menschen wieder sehr. Der Zeitgeist geht wieder weg von diesen „aufgekitschten“ Dirndl zurück zu den eher ruhigen und zu Qualität. Deshalb passen u.a. das „Laßnitz-Dirndl“ oder mein neues „Wasch-Dirndl“ in den Farben braun, grün, gold und blau perfekt in diese Zeit. „Die Farben erinnern mich an Wald und Wiese, an Flüsse, und Gold ist eine so edle Farbe. Ich finde, diese Farben sind typisch österreichisch und steirisch“, gerät die Designerin ins Schwärmen.

So wurde auch das Stainzer Dirndl von Theresa neu interpretiert. „Wir nennen es Resis Wasch-Dirndl aus Stainz. Das Stainzer Dirndl ist normalerweise ein blau-weiß geblümter Stoff mit blauer Schürze. Ich habe es umgedreht und einen weißen Stoff blau bedruckt. Es ist zeitgemäß und echt entzückend geworden. Und es kann auch wie ein Kleid getragen werden.“ Da das Klima bei uns immer wärmer wird, ist es oftmals zu warm für ein Dirndl – denn das muss immer mit Bluse getragen werden. Deshalb findet die Designerin es wichtig, „dass auch Trachten immer weiterentwickelt werden. „Sie dürfen nicht verkitscht, aber dem Leben angepasst werden. Dazu gehören dünnere Stoffe, vielleicht ohne Unterrock und weniger Spitze.“ Auch ihr Wasch-Dirndl wird im Steirischen Heimatwerk genäht werden.

Die Designerin Theresa Schöffel kombiniert ihre Kreationen auch immer wieder gerne mit Jeanshemden. (Foto Christian Jungwirth)
Die Designerin Theresa Schöffel kombiniert ihre Kreationen auch immer wieder gerne mit Jeanshemden. (Foto Christian Jungwirth)

Für ihr Wasch-Dirndl verwendet Theresa erstmals Metallmodel. Im Gegensatz zu den Holzmodel werden Metallmodel für sehr zarte Muster verwendet. „Die Drucke sind sehr aufwendig, aber mit tollen Ergebnissen“, meint Theresa, und weiter: „Eines Tages rief mich eine Kärntnerin an. Als sie die Holzdecke bei ihrem vom Großvater geerbten Haus runterholte, kamen diese Metallmodel zum Vorschein. Sie waren an die Decke gehämmert. Ich freue mich sehr, dass sie mir diese überlassen hat.“

Natürlich ist jedes Stück der Dirndl-Designs von Theresa ein Unikat. Bestellt können das „Laßnitz-Dirndl“ wie auch ihr „Stainzer Wasch-Dirndl“ im Steirischen Heimatwerk und natürlich in Theresa Schöffels Atelier in Stainz. Und sicherlich können wir uns auf noch einige weitere Kooperationen zwischen der großartigen Designerin und dem Steirischen Heimatwerk freuen.

Großes Beitragsfoto: Theresa Schöffel ist bekannt für ihre Dirndl und die lebhaften Designs. Jetzt auch in Kooperation mit dem Steirischen Heimatwerk. (Foto Christian Jungwirth)

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