Die kommende Diagonale findet vom 5. bis 10. April 2022 statt und feiert dabei ein besonderes Jubiläum. Im Rahmen der 25. Ausgabe in Graz vergeben internationale Jurys Österreichs höchstdotierte Filmpreise, allen voran die Großen Diagonale-Preise des Landes Steiermark sowie den Diagonale-Preis Innovatives Kino der Stadt Graz. Einen allerersten Ausblick auf die 25. Diagonale in Graz bot das Festival kürzlich beim traditionellen Cocktail im Rahmen der Viennale. So steht nun fest, wer den Festivaltrailer der Diagonale’22 gestalten wird, auch erste Geheimnisse um die Reihe Zur Person wurden dabei gelüftet.

Zur Person: Tizza Covi und Rainer Frimmel
Entlang der Biografie verdienter heimischer Filmschaffender denkt die Reihe Zur Person über österreichische Film- und Kinokultur nach. 2022 widmet sich das Programmformat dem international preisgekrönten Duo Tizza Covi und Rainer Frimmel, das für Aufzeichnungen aus der Unterwelt zuletzt unter anderem mit dem Großen Diagonale-Preis Dokumentarfilm ausgezeichnet wurde.
Nach 2006 (Babooska, AT/IT 2005, Großer Diagonale-Preis Dokumentarfilm ex aequo mit Arash T. Riahis Exile Family Movie), 2010 (La Pivellina, AT/IT 2009, Großer Diagonale-Preis Spielfilm) und 2013 (Der Glanz des Tages, AT 2012, Großer Diagonale-Preis Spielfilm) war es bereits die vierte Auszeichnung für Tizza Covi und Rainer Frimmel in einer Hauptkategorie der Diagonale.

Parallel zur Diagonale’22 zeigt die Camera Austria vom 18. März bis 22. Mai eine umfangreiche Fotoausstellung von Tizza Covi und Rainer Frimmel: Die vielfach ausgezeichneten und auf internationalen Festivals vorgestellten Arbeiten des Wiener Regieduos gehören zu den interessantesten und sinnlichsten der jüngeren österreichischen Filmgeschichte. Sozialrealistisch und poetisch zugleich, faszinieren sie nicht zuletzt durch ihre zärtliche Zuneigung zu ihren Protagonist*innen, die mitunter von Laiendarsteller*innen gespielt werden. Weniger bekannt ist das fotografische Œuvre von Covi und Frimmel, das nicht nur als Vorstudie zu ihren Filmen gesehen werden muss, sondern eigenständigen Betrachtungsweisen und künstlerischen Konzepten folgt. Das gemeinsame Programm von Diagonale und Camera Austria markiert die erste umfassendere Werkschau zu Tizza Covi und Rainer Frimmel.
Rainer Frimmel (Wien) und Tizza Covi (Bozen) wurden 1971 geboren. Von 1992 bis 1994 besuchten beide das Kolleg für Fotografie an der Graphischen Lehranstalt in Wien. Während Frimmel 1995 einen Lehrgang für Kameraassistenz anhängte, arbeitete Covi bis 1998 als freie Fotografin in Rom. 2002 gründeten sie die gemeinsame Produktionsfirma Vento Film.

Festivaltrailer von The Golden Pixel Cooperative
Der Festivaltrailer der Diagonale wird 2022 erstmals von einem Kollektiv gestaltet. Bei der Diagonale’21 erhielt The Golden Pixel Cooperative den DiagonalePreis Innovatives Kino der Stadt Graz. Die mit Christoph Gurk (Kurator, Dramaturg, Autor, AT/DE), Séamus Kealy (Direktor Salzburger Kunstverein, AT/ IE) und Constanze Ruhm (Künstlerin, Filmemacherin, Autorin, AT) prominent besetzte Jury honorierte Half of the Sky dabei mitunter „als Blueprint, als
programmatischen Bauplan, als Manifest einer queerfeministischen Gruppe“, in dem die Mitglieder den „gemeinsamen Auftritt komplex und vielschichtig, prägnant und einleuchtend darlegen.“
Der Trailer wird Anfang Februar anlässlich der Festivalpreview in Graz präsentiert. Die Diagonale dankt dem Umsetzungspartner des Diagonale’22-Trailers The Grand Post – Post Production Houses sowie dem Kunsthaus Graz, das zeitgleich zum Festival ein anknüpfendes Projekt von The Golden Pixel Cooperative präsentiert.
Festival des österreichischen Films – und mehr …
Weitere Programmreihen setzen das österreichische Filmschaffen bei der Diagonale ergänzend in größere geografische und historische Kontexte:
Einen Blick über den Tellerrand unternimmt etwa die Reihe In Referenz, die Querverbindungen innerhalb des Festivalprogramms aufzeigt – reagierend, interagierend, kommentierend. Ansinnen der Reihe ist es, Dialoge anzustoßen und Korrespondenzen aufzuzeigen. Genau darauf zielt auch die Diskussionsschiene Diagonale im Dialog ab, die illustre Gäste der heimischen Filmbranche zu ausgedehnten Gesprächen in die Festivalkinos lädt. Komplettiert wird das Filmprogramm vom historischen Special, das dem Diagonale-Publikum die rare Chance bietet, Arbeiten aus den Filmarchiven adäquat vorgeführt zu sehen.

Das umfangreiche Rahmen-, Vermittlungs- und Diskursprogramm unterstreicht das Spektrum des Festivals. Das Diagonale Film Meeting wiederum ist die Branchenkonferenz zu aktuellen kultur- und filmpolitischen Themen und Fragestellungen.
Großes Beitragsfoto: Diagonale’22 in Graz. (Foto Diagonale/Sebastian Reiser)