Glanzvoller Abschluss der Berlinale 2023

Berlinale 2023: Goldener Bär für den Besten Film 2023 Sur l’Admant von Nicolas Philibert. Die Produzent*innen Miléna Poylo, Céline Loiseau und Gilles Sacuto mit dem Regisseur Nicolas Philibert. (Foto Sandra Weller / Berlinale 2023)Die 73. Internationalen Filmfestspiele Berlin sind mit dem Publikumstag am 26. Februar erfolgreich zu Ende gegangen. Bei der feierlichen Preisverleihung am Samstagabend wurde Sur L‘Adamant von Nicolas Philibert mit dem Goldenen Bären ausgezeichnet.

Die Award Winners der 73. Berlinale. (Foto Sandra Weller / Berlinale 2023)
Die Award Winners der 73. Berlinale. (Foto Sandra Weller / Berlinale 2023)

Mit der Losung „Let’s get together“ war die Berlinale in ihre erste vollumfängliche Präsenzveranstaltung nach zwei pandemiebedingten Ausnahmejahren gestartet – und Publikum wie auch Branche folgten ihr.

Silberner Bär - Großer Preis der Jury Berlinale 2023: Roter Himmel von Christian Petzold. (Foto Alexander Janetzko / Berlinale 2023)
Silberner Bär – Großer Preis der Jury Berlinale 2023: Roter Himmel von Christian Petzold. (Foto Alexander Janetzko / Berlinale 2023)

Das Interesse war überwältigend: Rund 20.000 Akkreditierte, darunter 2.800 Medienvertreter*innen, aus 132 Ländern kamen nach Berlin, 320.000 Tickets wurden an das Publikum verkauft. Damit knüpfen die Internationalen Filmfestspiele Berlin an die Zuschauer*innenzahlen vor der Pandemie an.

TÁR_Stars: Todd Field, Cate Blanchett, Sophie Kauer, Nina Hoss, Hildur Guđnadóttir. Cate Blanchett und Todd Field nahmen auch am Berlinale Talents Talk teil. (Foto Ali Ghandtschi / Berlinale 2023)
TÁR-Stars: Todd Field, Cate Blanchett, Sophie Kauer, Nina Hoss, Hildur Guđnadóttir. Cate Blanchett und Todd Field nahmen auch am Berlinale Talents Talk teil. (Foto Ali Ghandtschi / Berlinale 2023)

„Volle Kinosäle, bewegende Momente, zahlreiche prominente Gäste und ein neugieriges Publikum kennzeichnen die Berlinale 2023. Das ist für uns gelebte Kinokultur in all ihrer Vielfalt. Die Freude und das gemeinsame Erleben standen im Vordergrund. Wir wünschen uns, dass sich diese Kinobegeisterung auch nach dem Festival fortschreibt”, kommentiert das Berlinale-Leitungsduo Mariëtte Rissenbeek und Carlo Chatrian.

Der Künstlerischer Leiter und die Geschäftsführerin der Internationalen Filmfestspiele Berlin Carlo Chatrian und Mariëtte Rissenbeek. (Foto Alexander Janetzko / Berlinale 2019)
Der Künstlerischer Leiter und die Geschäftsführerin der Internationalen Filmfestspiele Berlin Carlo Chatrian und Mariëtte Rissenbeek. (Foto Alexander Janetzko / Berlinale 2019)

Festival der Solidarität
Angesichts des andauernden Angriffskrieges auf die Ukraine und der mutigen Befreiungskämpfe im Iran hatte die Berlinale ihre Solidarität bekundet und an die weltweiten Opfer von Krieg und Unterdrückung erinnert.
Beim feierlichen Festivalauftakt am 16. Februar richtete der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj in einer Live-Video-Zuschaltung einen emotionalen Appell an Film- und Kulturschaffende.
Darüber hinaus standen auch die Opfer und Überlebenden des Erdbebens in Syrien und der Türkei sowie die Lage im Iran im Fokus. Mit der Filmauswahl und Veranstaltungen sowie mit Angeboten für die Filmschaffenden im EFM brachte die Berlinale ihre Unterstützung zum Ausdruck. Prägnante Aktionen waren zudem die Solidaritätsbekundungen auf dem Roten Teppich am 18. Februar für die Protestbewegung im Iran und am 24. Februar für die Ukraine.

Goldener Ehrenbär und Hommage für Steven Spielberg. (Foto Brian Bowen Smith / Courtesy Amblin Partners)
Goldener Ehrenbär und Hommage für Steven Spielberg. (Foto Brian Bowen Smith / Courtesy Amblin Partners)

Publikumsbegeisterung für das vielfältige Programm/Angebote für die Filmbranche
Die verschiedenen Sektionen des Festivals –  Wettbewerb, Encounters, Berlinale Special & Berlinale Series, Berlinale Shorts, Panorama, Forum & Forum Expanded, Generation, Perspektive Deutsches Kino, Retrospektive und Hommage – boten den Zuschauer*innen ein facettenreiches Filmprogramm und zahlreiche Publikumsgespräche mit den Filmteams. Die Filme stießen auf ein Publikum, das sich für die politische Relevanz, die besondere Ästhetik sowie die emotionale Kraft der Werke und deren prominente Gäste begeisterte. Ein besonderes Highlight war die Verleihung des Goldenen Ehrenbären an Steven Spielberg, dem die Hommage gewidmet war. Und als Neuerung wurde 2023 erstmals der Berlinale Series Award vergeben.

Das Team der Gewinnerserie des ersten Berlinale Series Award "The Good Mothers" Daniel Frigo (Country Manager The Walt Disney Company Italia), Elisa Amoruso (Regisseurin), Julian Jarrol. (Foto Stefanie Schmid Rincon)
Das Team der Gewinnerserie des ersten Berlinale Series Award „The Good Mothers“ Daniel Frigo (Country Manager The Walt Disney Company Italia), Elisa Amoruso (Regisseurin), Julian Jarrol. (Foto Stefanie Schmid Rincon)

Beim European Film Market (EFM) zeugen die zahlreichen Verkäufe und der Fachbesucher*innen-Rekord ebenfalls von einer besonders erfolgreichen Edition. Dem schließt sich auch der Berlinale Co-Production Market an, der 1.500 Meetings organisiert hatte. Mit dem Silbernen Bären für die Beste Schauspielerische Leistung in einer Hauptrolle für Sofía Otero in 20,000 Species of Bees wurde auch in diesem Jahr ein früheres Projekt des Berlinale Co-Production Market von der Wettbewerbsjury ausgezeichnet.

Silberner Bär für die Beste Schauspielerische Leistung in einer Hauptrolle 2023: Sofía Otero in 20.000 especies de abejas von Estibaliz Urresola Solaguren von der Wettbewerbsjury ausgezeichnet. (Foto Alexander Janetzko / Berlinale 2023)
Silberner Bär für die Beste Schauspielerische Leistung in einer Hauptrolle 2023: Sofía Otero in 20.000 especies de abejas von Estibaliz Urresola Solaguren von der Wettbewerbsjury ausgezeichnet. (Foto Alexander Janetzko / Berlinale 2023)

Bei Berlinale Talents erwies sich das Jahresmotto „You Must Be Joking – Humour in Serious Times“ als ein perfekter Türöffner um in der krisengeprägten Gegenwart stabile Gemeinschaften zu stiften. Der sechstägige Summit mit 66 Talks, Workshops, Drehbuch-Labs, einem neuen dreitägigen Think-Tank, öffentlichen Events unter anderem mit Kristen Stewart, Ruben Östlund, Euzhan Palcy und Cate Blanchett bot den Besucher*innen und den 203 Talenten aus 68 Ländern einen wichtigen Diskursort im Festival. Berlinale Talents konnte seine Position als eine der bedeutendsten Filmcommunities mit weltweit fast 10.000 Alumni eindrucksvoll unter Beweis stellen.

Berlinale Talents Talk. (Foto David Ausserhofer / Berlinale 2023)
Berlinale Talents Talk. (Foto David Ausserhofer / Berlinale 2023)

Der World Cinema Fund widmete seinen WCF Day 2023 der Frage der Förderung von Kino und Kultur in Zeiten zunehmender Krisen und Kriege und insbesondere den Herausforderungen, mit denen iranische Filmemacher*innen innerhalb und außerhalb des Landes konfrontiert sind.

Erfolgreich war auch die Teilnahme von zwei WCF-geförderten Filmen im Programm: Adentro mío estoy bailando von Leandro Koch und Paloma Schachmann gewann den GWFF Preis Bester Erstlingsfilm, der sektionsübergreifend vergeben wird. Sira von Apolline Traoré wurde mit dem Panorama Publikums-Preis Spielfilm ausgezeichnet.

Jury GWFF Preis Bester Erstlingsfilm 2023: Judith Revault D'Allonnes (Foto Veronese Herve – Centre Pompidou), Cyril Schäublin (Foto Dirk Michael Deckbar), und Ayten Amin (Foto Berlinale 2023)
Jury GWFF Preis Bester Erstlingsfilm 2023: Judith Revault D’Allonnes (Foto Veronese Herve – Centre Pompidou), Cyril Schäublin (Foto Dirk Michael Deckbar), und Ayten Amin (Foto Berlinale 2023)

Goldener Bär für den Besten Film (an die Produzent*innen) 2023: Sur l’Adamant (On the Adamant) von Nicolas Philibert produziert von Céline Loiseau, Gilles Sacuto, Miléna Poylo – die Produzent*innen Miléna Poylo, Céline Loiseau und Gilles Sacuto mit dem Regisseur Nicolas Philibert

Großes Beitragsfoto: Berlinale 2023. (Foto WDR / dpa)

www.berlinale.de    

 

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