Standing Ovations bei der Premiere von „Peer Gynt“ im Grazer Opernhaus für Sunnyi Melles und Cornelius Obonya. Die Zuseher waren begeistert von der Bühnenmusik von Edvard Grieg und den Texten des Dramas zu „Peer Gynt“ – vor allem aber von der Ausnahmekünstlerin Sunnyi Melles mit ihrer Darbietung der verschiedenen Figuren und des großartigen Cornelius Obonya als Peer Gynt.

Eine unglaublich wandlungsfähige Sunnyi Melles spielte ihre Figuren nicht nur, sie durchlebte sie mit jeder Faser ihres Körpers. Ob Peers alte Mutter, ein Trollmädchen, ein Bauernbursche oder der Bergkönig , Melles sprang von einer Figur zur anderen und glitt doch nie ins Lächerliche. Als Solveig rührte sie die Zuschauer zu Tränen.

Henrik Ibsens Drama Peer Gynt zeigt das Leben eines Mannes, der vor sich selbst in immer neue Abendteuer flieht, eines Phantasten, Lügners und Frauenverführers. Er verlässt seine Heimat, will Kaiser der Welt werden. Auf seinem Weg begegnet er Trollen und Dämonen, handelt mit Waffen und wird zum reichen Mann. Als alter Mann begreift er erst, wie leer sein Leben war und kehrt zurück. Solveig, die er liebt, mit der er aber keine Zeit verbracht hat, tröstet ihn am Sterbelager: „Schlaf, schlaf und träume.“

Dirigent Dirk Kaftan schaffte es mit dem Grazer Philharmonischen Orchester, alle Stimmungen zu spüren. Unterstützt wurde das Orchester dabei von einem großartigen Damenchor.

Peer Gynt
Henrik Ibsen verfasste 1867 in nur wenigen Monaten Peer Gynt im italienischen Exil. Er erzählt in seinem dramatischen Gedicht „Peer Gynt“ die welt- und zeitumspannende Reise des Titelhelden zu sich selbst: Vom Hofe seiner Mutter Åse bricht er auf und entführt Ingrid ihrem Bräutigam. Er verlobt sich mit der Tochter des Bergkönigs, mimt an der Küste Marokkos den großen Herren und lässt Anitra, die Tochter eines Araberhäuptlings, für sich tanzen. Nach jahrzehntelanger Fahrt nach Norwegen zurückgekehrt, findet er Erlösung von seinen Sünden durch die reine Liebe Solveigs, die ihm ein Wiegenlied singt, bevor er seine letzte Reise antritt. Ibsen beauftragte Edvard Grieg, für das Drama eine Schauspielmusik zu komponieren, die 1876 am großen Uraufführungserfolg maßgeblich beteiligt war.
Großes Beitragsfoto: „Peer Gynt“ – mit der Ausnahmekünstlerin Sunnyi Melles mit ihrer Darbietung der verschiedenen Figuren und des großartigen Cornelius Obonya als Peer Gynt (Foto Werner Kmetitsch)