„Wiener Blut“: Packender Austro-Polit-Thriller

Polit-Thriller „Wiener Blut“: Florian Teichtmeister und Martin Niedermair (Foto Fabio Eppensteiner / Satel Film)„Wiener Blut“ ist ein packender Austro-Polit-Thriller und feierte gerade ORF-Premiere im Metro-Kino. Der ORF-ZDF-Thriller erzählt die ägyptisch-wienerische Familiengeschichte dreier Frauen, die sich in einer politischen Verschwörung wiederfinden.

Polit-Thriller „Wiener Blut“: Hauptdarstllerin Melika Foroutan mit Charlotte Schwab (Foto Fabio Eppensteiner / Satel Film)
Polit-Thriller „Wiener Blut“: Hauptdarstllerin Melika Foroutan mit Charlotte Schwab (Foto Fabio Eppensteiner / Satel Film)

Welchen politischen Sprengstoff der von der SATEL produzierte Spielfilm birgt, verrieten bei der Premiere im Wiener Metro-Kino u.a. die Darsteller Harald Windisch, Noelia Chirazi, Hassan Kello und Martin Niedermair.

Setbesuch bei "Wiener Blut": Martin Ambrosch, Heinrich Ambrosch, Martin Niedermair, Bettina Kuhn, Charlotte Schwab, Sabine Weber, Barbara Eder, Kathrin Zechner, Noelia Chirazi, Melika Foroutan, Hassan Kello (Foto SATEL / Lepsi)
Setbesuch bei „Wiener Blut“: Martin Ambrosch, Heinrich Ambrosch, Martin Niedermair, Bettina Kuhn, Charlotte Schwab, Sabine Weber, Barbara Eder, Kathrin Zechner, Noelia Chirazi, Melika Foroutan, Hassan Kello (Foto SATEL / Lepsi)

Inszeniert wurde „Wiener Blut“ von Regisseurin Barbara Eder, das Drehbuch stammt von Martin Ambrosch. Er ist eine Koproduktion von SATEL Film, ORF und ZDF, gefördert von Fernsehfonds Austria und Filmfonds Wien. Zu sehen ist er am 6. Oktober 2019, um 20.15 Uhr in ORF 2. 

„Wiener Blut“ 
Zwischen noblen Innenstadtpalais und düsteren Hinterhöfen im Wien von heute spielt der ORF/ZDF-Polit-Thriller „Wiener Blut“. Im Zentrum steht eine ägyptisch-wienerische Familiengeschichte über drei in einem Haushalt lebende Frauengenerationen. Melika Foroutan schlüpft in die Rolle der Staatsanwältin Fida Emam. An ihrer Seite spielt Charlotte Schwab ihre Mutter Afifa Emam, eine ehemalige Konzertviolinistin, die krankheitsbedingt ihre Karriere beenden musste und nun versucht, ihre Probleme mit Alkohol zu lösen. Ihr Spielfilmdebut gibt Noelia Chirazi als streng religiöse und minderjährige Tochter bzw. Enkelin Aline Emam. Sie verliebt sich in einen syrischen Mitschüler, der in einem radikalislamischen Verein ein- und ausgeht.

Harald Windisch spielt in "Wiener Blut" den Polizisten Markus Glösl. (Foto Fabio Eppensteiner / Satel Film)
Harald Windisch spielt in „Wiener Blut“ den Polizisten Markus Glösl. (Foto Fabio Eppensteiner / Satel Film)

Welchen Zündstoff das Drehbuch von Martin Ambrosch birgt, erklärt Darsteller Harald Windisch, der als Polizist Markus Glösl die Staatsanwältin Fida Emam (Melika Foroutan) unterstützt: „Drei Generationen, drei Frauen, die alle ihren individuellen Sehnsüchten nachlaufen, die vielleicht falsch oder nie erreichbar sind, gefangen als Spielball einer machtgierigen Männergesellschaft, die nicht davor zurückschreckt, schamlos alles und jeden zu manipulieren, im Größenwahn eine Revolution zu basteln, die die Welt zum Brennen bringen wird. Es ist eine spannende, sehr gut recherchierte Geschichte, in der auch die Antagonisten ihren Sehnsüchten nachlaufen und der es auch gut tut, dass Menschen trotz ihrer Korrumpierbarkeit nicht in der Verdammnis schmoren müssen, sondern durch Erkenntnis der eigenen aussichtslosen Situation auch zu einer Art Läuterung kommen.“

"Wiener Blut": Martin Niedermair, Hassan Kello, Noelia Chirazi, Charlotte Schwab und Melika Foroutan (Foto SATEL / Lepsi)
„Wiener Blut“: Martin Niedermair, Hassan Kello, Noelia Chirazi, Charlotte Schwab und Melika Foroutan (Foto SATEL / Lepsi)

Auch Martin Niedermair, er verkörpert Michael Körner, lobt, dass das Drehbuch aktuelle gesellschaftliche Probleme aufgreift: „Das besonders Spannende an der Geschichte war für mich, wie sehr Politik und Religion als große gesellschaftliche Strukturen in die kleine Mikrostruktur Familie hineinwirken. Diese großen Konflikte und Themen spiegeln sich in verdichteter Form in Familienbezie-hungen oder in der Beziehung zweier Menschen wider. Diesen Themen kann sich niemand entziehen, auch wenn er sich für unpolitisch hält. Beim Filmfest München war das auch an der unmittelbaren Publikumsreaktion zu sehen, wie nah es an den Menschen dran ist. Es hat sich gezeigt, dass jeder Tragödie auch immer wieder etwas Komisches innewohnt.“

Auch Harald Harald Schrott spielt beim Polit-Thriller "Wiener Blut" mit. (Foto Fabio Eppensteiner / Satel Film).
Auch Harald Harald Schrott spielt beim Polit-Thriller „Wiener Blut“ mit. (Foto Fabio Eppensteiner / Satel Film).

Noelia Chirazi: „Da ich selbst aus einer aus Syrien stammenden Familie komme, war es mir sehr wichtig, dass die fiktiven Figuren im Film ein Höchstmaß an Authentizität aufweisen, ohne die gängigen Klischees zu bedienen. Ich glaube, diesem Anspruch wird Wiener Blut dank der einfühlsamen Arbeit aller Beteiligten mehr als gerecht. Daher bin ich äußerst stolz, dass der Film aus meiner Sicht gut gelungen ist und ich darin eine tragende Rolle spielen darf.“

Regisseurin Barbara Eder, Programmdirektorin Kathrin Zechner und Schauspielerin Noelia Chirazi (Foto SATEL / Lepsi)
Regisseurin Barbara Eder, Programmdirektorin Kathrin Zechner und Schauspielerin Noelia Chirazi (Foto SATEL / Lepsi)

Barbara Eder, Regisseurin: „Ich habe selten ein so perfektes Drehbuch angeboten bekommen und selten so fantastische Frauenfiguren in dieser Art und Weise in einen Thriller und ein so spannendes Beziehungsgeflecht eingebettet erlebt. Das Thema ist gesellschaftsrelevant, und gleichzeitig fehlt es der Geschichte nicht an Wiener Schmäh und Zynismus.“

Produziert wird „Wiener Blut“ von Bettina Kuhn und Heinrich Ambrosch. „Wiener Blut ist kein typischer Heimat-Krimi, der die liebgewonnen Austro-Klischees bedient. Wir zeigen das moderne Wien aus dem Blickwinkel jener Menschen, die nicht in Österreich geboren sind und positionieren die Figuren in einem brisanten Spannungsfeld aus Integration, Frauenpower, Radikalisierung. Wir entlarven populistische Abgründe und finanzielle Hintergründe, zeigen menschliche Abhängigkeiten mit absolut authentischen Darstellern.“

Schauspielerin Charlotte Schwab, Drehbuchautor Martin Ambrosch und Schauspielerin Chirazi Melika Foroutan (Foto SATEL / Lepsi)
Schauspielerin Charlotte Schwab, Drehbuchautor Martin Ambrosch und Schauspielerin Chirazi Melika Foroutan (Foto SATEL / Lepsi)

Martin Ambrosch, preisgekrönter Drehbuchautor: „Politthriller, in denen eine Frau die unbestechliche Heldin ist, werden im deutsch-sprachigen TV höchst selten erzählt. Einen, in dem sie auch noch zum vermeintlichen Spielball politisch extremer Männerfantasien wird, gab es noch nie – und genau das hat mich interessiert.“

Melika Foroutan, Schauspielerin, erklärte bereits bei der  Weltpremiere von „Wiener Blut“ auf dem Filmfest München: „Ich spiele eine Staatsanwältin, die in Ägypten geboren und gemeinsam mit ihrer Mutter sehr früh nach Wien gekommen ist. Mit ihrer pubertierenden Tochter, die gerade ihre rebellische Phase hat, und ihrer Mutter, die nicht minder rebellisch ist, lebt sie unter einem Dach. Die Figur hat mich aus zwei Gründen interessiert: Zum einen war es die Familiengeschichte um die drei Frauen und die drei Generationen, die zusammenleben, zum anderen dieses sehr aktuelle Thema, das der Politthriller behandelt.“

Melika Foroutan: „Ich spiele eine Staatsanwältin, die in Ägypten geboren und gemeinsam mit ihrer Mutter sehr früh nach Wien gekommen ist. (Foto Fabio Eppensteiner / Satel Film)
Melika Foroutan: „Ich spiele eine Staatsanwältin, die in Ägypten geboren und gemeinsam mit ihrer Mutter sehr früh nach Wien gekommen ist. (Foto Fabio Eppensteiner / Satel Film)

ORF-Fernsehfilmchefin Katharina Schenk: „Im Mittelpunkt von ,Wiener Blut´ steht eine streitbare Staatsanwältin, die mitten in eine politische Verschwörung gerät, die auch ihre Familiengeschichte nicht unberührt lässt. Und dabei geht es weniger um die Frage, woher man kommt, sondern darum, wer man ist. ,Wiener Blut´ ist ein kraftvoller Film, verantwortet von kraftvollen Künstlerinnen und Künstlern. Mit dem ZDF als hervorragendem Partner setzen wir unsere erfolgreiche Zusammenarbeit fort.“

Großes Beitragsfoto: Polit-Thriller „Wiener Blut“: Melika Foroutan mit Martin Niedermair.  (Foto Fabio Eppensteiner / Satel Film) 

www.satel.at

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