Diagonale’23 – eine Einladung in die Wunderwelt Kino

Sargnagel. (Foto Golden-Girls-Filmproduktion/Filmladen)Die Diagonale’23 versteht sich als Einladung zu einer Reise in die Wunderwelt Kino: von den Archiven des NHM in Wien bis in die Häuserschluchten von NYC, vom Jedermann über Vera Gemma weiter ins Matriarchat. Der Wettbewerb der Diagonale tanzt sich durch Kino, Pop- und Clubkultur und regt zum Diskutieren, Sinnieren und Schwelgen an – bei den Talks und Rahmenveranstaltungen oder nach einem langen Kinotag in der Diagonale-Bar und im Club Diagonale im p.p.c. 

Festivalleitung Sebastian Höglinger und Peter Schernhuber. (Foto Diagonale/Sebastian Reiser)
Festivalleitung Sebastian Höglinger und Peter Schernhuber. (Foto Diagonale/Sebastian Reiser)

„Vom großen Ganzen und seinen Bestandteilen. Vom Wiener Schmauswaberl in die große, weite Welt. Der Wettbewerb der Diagonale’23 tanzt sich durch Kino, Pop- und Clubkultur, ist Sammelpunkt für ‚Gschichtldrucker‘ und Zeitgeschichte(n). Geschichte wird gemacht und erinnert, Institutionen und Personen auf den Zahn gefühlt. Die Filme im diesjährigen Wettbewerbsprogramm laden zu einer Reise in die Wunderwelt Kino – von den Archiven des NHM in Wien bis in die Häuserschluchten von NYC, vom Jedermann über Vera Gemma weiter ins Matriarchat. Das österreichische Gegenwartskino will dabei nicht bloß Moden unterliegen, sondern vor allem den Zeitkern erfassen. Und es widersetzt sich jeder Formeneinfalt: ob Mietrechtsmusical oder Audiohorror, ob Zeitzeugenbericht, subversiver Kostümfilm oder Analogmaterialobduktion. Inhaltlich und geografisch ist das österreichische Kino kaum zu fassen. Stellen wir uns also den Millionenfragen: Was ist österreichischer Film? Wo ist österreichischer Film? Wie klingt der österreichische Film? Die Diagonale als Publikumsjoker“, so Festivalleitung Sebastian Höglinger und Peter Schernhuber. 

Das Tier im Dschungel von Patric Chiha mit Tom Mercier und Anais Demoustier. (Foto Elsa Okazaki)
Das Tier im Dschungel von Patric Chiha mit Tom Mercier und Anais Demoustier. (Foto Elsa Okazaki)

Festivaleröffnung und Verleihung Großer Diagonale-Schauspielpreis
Eröffnet wird das Festivals des österreichischen Films am Dienstag, dem 21. März, mit der Österreichpremiere von Patric Chihas Spielfilm „Das Tier im Dschungel“ (AT/BE/FR 2023) und der Weltpremiere von Viktoria Schmids Miniatur NYC RGB (US/AT 2023). In diesem Rahmen wird auch der Große Diagonale-Schauspielpreis 2023 – ein Kunstwerk von Xenia Hausner – an Margarethe Tiesel vergeben. Zusätzlich zum Eröffnungsscreening in der Helmut List Halle werden die Eröffnungsfilme am 21. März um 20.30 Uhr als erste reguläre Vorstellungen des Festivals im Grazer Annenhof Kino gezeigt: im Annenhof Kino 6 in der französischen Originalfassung mit deutschen Untertiteln (fOmdU), im Annenhof Kino 5 mit englischen Untertiteln (fOmeU). 

DIAGONALE im Dialog: JEDERMANN UND ICH. (Foto Hochmair/Pethke)
DIAGONALE im Dialog: JEDERMANN UND ICH. (Foto Hochmair/Pethke)

Diagonale im Dialog
Philipp Hochmair, Edgar Honetschläger, Klaus Kastberger, Solmaz Khorsand, Olaf Möller, Sudabeh Mortezai, Markus Mörth, Claudia Müller, Christina Natlacen, Katharina Pethke, Franziska Pflaum, Erika Pluhar, Stefanie Reinsperger, Jennifer Weiss – Begegnungen mit zentralen Figuren des (heimischen) Filmschaffens ermöglicht seit 2017 die Reihe Diagonale im Dialog. Mit Gesprächen zu eingangs oder nachfolgend gezeigten Filmen öffnet sich der Kinoraum seither für anregende und vertiefende Diskussionen. 

Historisches Special: No Name City. (Foto Filmladen/Filmverleih)
Historisches Special: No Name City. (Foto Filmladen/Filmverleih)

Historisches Special: FINALE
Fünf Kapitel widmen sich der Frage, wie es in der österreichischen Filmkultur mit ihrem Hang zum Abgründigen, Doppelbödigen und Fatalen um das Finale bestellt ist. Das gemeinsame Special von Diagonale, Filmarchiv Austria, Österreichischem Filmmuseum und ORF-Archiv führt vom Westernthemenpark über die Zombieapokalypse bis hin zur Fußballweltmeisterschaft 1998 in Frankreich und versammelt Archivperlen von Regisseur*innen wie Florian Flicker, Michael Glawogger, Jörg Kalt, Käthe Kratz, Marvin Kren, Georg Lhotsky, Sabine Marte, Andreas Prochaska, Viktoria Schmid und Brigitte Weich. 

Bernhard Frankfurter Portrait 1980erJahre. (Foto SYNEMA Nachlass Bernhard Frankfurter/SoMe)
Bernhard Frankfurter Portrait 1980erJahre. (Foto SYNEMA Nachlass Bernhard Frankfurter/SoMe)

 Historisches Special: Aktion! Action! – Bernhard Frankfurter und seine Filme
Bernhard Frankfurter hat Filme geschaffen, die wiederentdeckt und wieder angesehen werden sollten. Im Kino, für das er mit Herz, Hand und Hirn gelebt hat: Mit der Unterstützung von Graz 2003, Kulturhauptstadt Europas, war es SYNEMA – Gesellschaft für Film und Medien möglich, den Nachlass des 1946 in Graz geborenen und 1999 verstorbenen Autors und Filmemachers Bernhard Frankfurter zu retten, um ihn sukzessive zu sichern und aufzuarbeiten. Gemeinsam mit der Diagonale und unter Mitwirkung des ORF-Archivs bringt SYNEMA 2023 – also genau 20 Jahre später – nun erstmals eine mehrteilige Schau zu Ehren von Bernhard Frankfurter zur Aufführung. 

In Referenz: Marisa Mell. (Foto Filmarchiv Austria)
In Referenz: Marisa Mell. (Foto Filmarchiv Austria)

In Referenz: Magic Marisa, Ludwig Wüst und mehr …
Die Programmschiene In Referenz verknüpft den Wettbewerb, die Reihe Zur Person und das historische Special über Protagonist*innen und korrespondierende Filme: Marisa Mell trifft auf Marlis Moitzi, Goran Rebić auf Mehdi Charef. Reinhard Jud trifft über den Carl-Mayer-Drehbuchpreis auf Bernhard Frankfurter. Und Ludwig Wüst lädt zur Erkundung seines eng verzweigten Filmschaffens. Das Festival als Knotenpunkt, der diesmal etwa auch in Form der Schau „Magic Marisa“ hell ins Graz Museum ausstrahlt. 

Club Diagonale. (Foto Harald Wawrzyniak)
Club Diagonale. (Foto Harald Wawrzyniak)

Club Diagonale im p.p.c.
An vier Abenden – von Mittwoch bis Samstag – kehrt der Club Diagonale wieder in gewohntem Umfang zurück ins p.p.c. und verlängert die Lichtspielvergnügen des Kinos auf die Tanzfläche. Mit Livekonzerten von Acts wie Dino Spiluttini (Das Tier im Dschungel von Patric Chiha), The Sentimental Fail Club House Band (Bye Bye, Bowser von Jasmin Baumgartner) oder EsRap mit Gasmac Gilmore sowie Lydia Haider mit Rudel (alle VIENNA CALLING von Philipp Jedicke) schlägt das Line-up auch die eine oder andere Brücke zum aktuellen Filmprogramm. Die Diagonale-Bar – hosted by EULE hat ihre Heimat im Volksgarten Pavillon gefunden. Als place to be des Festivals wird sie Schauplatz von täglichen DJ-Lines genauso wie der abschließenden Diagonale Awards Party am Sonntag sein. Mehr zum Club Diagonale im p.p.c. und der Diagonale-Bar hier.
 
Diagonale-Bar – hosted by EULE, Volksgarten Pavillon: 21. bis 26. März, 17 bis 2 Uhr, Eintritt frei
Club Diagonale im p.p.c.: 22. bis 25. März, ab 21 Uhr, Eintritt frei

Wertstättengespräch mit Goran Rebic. (Foto Diagonale/Elsa Okazaki)
Wertstättengespräch mit Goran Rebic. (Foto Diagonale/Elsa Okazaki)

Talks, Talks, Talks
Hingehen, zuhören, mitreden! Der Austausch zwischen Filmschaffenden, Expert*innen und Publikum nimmt bei der Diagonale einen zentralen Platz ein. 
 
Werkstattgespräch mit Goran Rebić: Ich bin Geschichte – Filmen zwischen den Zeiten
Mit Blick auf sein eigenes Portfolio beleuchtet Goran Rebić (Zur Person) die (Nicht-)Realisierbarkeit mancher seiner Projekte in Österreich. Aus Anlass des Gesprächs sind unter anderem ephemere, private Super8-Aufnahmen zweier junger Typen in Opatija zu sehen, entstanden am Vorabend des Jugoslawienkrieges: Michael Glawogger und Goran Rebić. Moderiert von Barbara Wurm.
 
Termin: Donnerstag, 23. März, 15 Uhr, Schubertkino 2, Kinoticket erforderlich

Evelyne Fayer. (Foto privat) und Rainer Frimmel. (Foto Diagonale / Anna Stoecher)

Diskussion: Ich hab auch noch a Leb’n – Selbstbehauptung im Porträt
Die beiden (auto-)biografischen Dokumentationen LASS MICH FLIEGEN von Evelyne Faye und Emile – Erinnerungen eines Vertriebenen von Rainer Frimmel sind Ausgangspunkte des Gesprächs mit den Regisseur*innen sowie mit Drehbuchautorin Weina Zhao und Ethiker Hans-Walter Ruckenbauer. Die Filme sind davor und danach im Kino zu sehen. Moderiert von Florian Traussnig (KULTUM.)
 
Termin: Freitag, 24. März, 17.30 Uhr, KULTUM., Eintritt frei, Anmeldung unter tickets@kultum.at erbeten

Let’s talk about scripts! Diagonale Spezial mit Clara Stern. (Foto Johannes Hoss)
Let’s talk about scripts! Diagonale Spezial mit Clara Stern. (Foto Johannes Hoss)

Let’s talk about scripts! Diagonale Spezial mit Clara Stern
Nicht nur mit ihren bei der Diagonale ausgezeichneten Kurzfilmen und Treatments hat Clara Stern mehrfach auf sich aufmerksam gemacht. In ihrem preisgekrönten Spielfilmdebüt BREAKING THE ICE erzählt sie nun einmal mehr sensibel, leichtfüßig und ernsthaft zugleich von Queerness und Geschlechterrollen. Ein Gespräch über Stoffentwicklung, Drehbuch und Dramaturgie des Films. Moderiert von Mirjam Unger.
 
Termin: Samstag, 25. März, 14 Uhr, Hotel Wiesler, Salon Frühling, Eintritt frei
In Kooperation mit dem drehbuchFORUM Wien

Protagonistin aus der Doku FEMINISM WTF: Maisha Auma. (Foto La Banda Film)
Protagonistin aus der Doku FEMINISM WTF: Maisha Auma. (Foto La Banda Film)

Diskussion: Feminist Perspectives
Zwei aufeinanderfolgende Gespräche zu feministischen Strategien im österreichischen Film: Wo steht die Branche neun Monate nach dem Beginn der #MeToo-Welle? Die Regisseurin Elisabeth Scharang im offenen Austausch mit Meike Lauggas (Anlauf- und Beratungsstelle #we_do!) und dem Publikum. Wie kann eine feministische Filmpraxis aussehen? Die Regisseurin Weina Zhao im Gespräch mit Katharina Mückstein und Protagonist*innen aus deren Doku FEMINISM WTF: Maisha Auma, Faris Cuchi Gezahegn und Denice Bourbon.
 
Termin: Samstag, 25. März, 16–18.30 Uhr, Hotel Wiesler, Salon Frühling, Eintritt frei
Eine Veranstaltung von dieRegisseur*innen – Verein solidarischer Filmemacher*innen und FC GLORIA – Frauen* Vernetzung Film

Die Verleihung von Österreichs höchstdotierten Filmpreisen, allen voran die Großen Diagonale-Preise des Landes Steiermark für den besten Spielfilm und den besten Dokumentarfilm des Festivals sowie der Diagonale-Preis Innovatives Kino der Stadt Graz, findet zum Abschluss des sechstägigen Festivals am Sonntag, dem 26. März, im Orpheum Graz statt.

Großes Beitragsfoto: Diagonale17. (Foto Diagonale/Miriam Raneburger)

www.diagonale.at/tickets

 

 

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