Silvia Schneider zeigt ihre Kollektion „Smoking hot“

Silvia Schneider. (Foto Phil Jelenska)Designerin Silvia Schneider ist ein großer Fan von Marlene Dietrich und sie fragte sich ‚Was würde Marlene Dietrich wohl heute tragen?‘ Ihre Antwort darauf: „Smoking hot“.

Marlene Dietrich gilt als „Erfinderin“ des Hosenanzugs für Frauen im vergangenen Jahrhundert. Nach Einschätzung von Silvia Schneider würde diese Ikone heute folgendes tragen: „Es wäre eine glamouröse Kombination, die die männliche und weibliche Seite vereint. Eine Kollektion, die auf ihre Art und Weise eine Frau in einem selbstbewussten Licht erscheinen lässt.“

Silvia Schneider trägt Ava Jackett und Hose. (Foto Phil Jelenska)
Silvia Schneider trägt Ava Jackett und Hose. (Foto Phil Jelenska)

Mit ihrer Kollektion „Smoking hot“ erzählt die vielseitige und erfolgreiche Unternehmerin Silvia Schneider die Geschichte von starken Frauen – und die provokante Geschichte des Hosenanzugs.  Die Kollektion finden Sie übrigens online und im STEFFL auf Etage 2.

„Statt vor Selbstbewusstsein nur so zu strotzen, ziehen wir Frauen es oft vor, lieber ausgiebig in Selbstzweifeln zu baden. Warum das so ist, darüber lässt sich vieles sagen und auch gerne darüber streiten. Vielleicht wünschen wir uns sogar manchmal, ein wenig mehr wie Männer zu sein, denen in diesem Punkt nachgesagt wird, dass sie immer von sich überzeugt wären, Stärke ausstrahlen und sich gut finden, egal ob sie es sind oder nicht“, weiß Silvia Schneider und meint weiter: „Was auch immer die Gründe und die Wünsche sind: Selbstbewusstsein kann man ausstrahlen, egal wie es im Inneren aussieht. Selbstwahrnehmung und Fremdwahrnehmung können sehr differieren. Und manches Mal ist das selbstbewusste Auftreten, auch wenn es innerlich noch nicht so empfunden wird, ein gutes Training – eines, das mit der Zeit nach Innen abfärben kann. Wie aber demonstriere ich Selbstbewusstsein nach Außen?“

Was schon Marlene Dietrich wusste
Das, was wir an anderen am stärksten wahrnehmen, wenn wir ihnen begegnen und mit ihnen sprechen, ist das Aussehen (etwa 70%). Auf der anderen Seite machen die Stimme nur 20% und der Inhalt des Gesagten nur 10% aus. Wie wichtig deshalb Kleidung für den Eindruck ist, den man anderen über sich selbst vermittelt, liegt auf der Hand. Eine Frau, die sich dieses Wissen zunutze machte, war Marlene Dietrich. Sie wurde 1901 in Berlin geboren und startete ihre große Karriere als Schauspielerin in den 1930er Jahren. Vom American Film Institute wurde sie später zu einer der 25 größten weiblichen Leinwandlegenden gewählt.

Der blaue Engel - Set mit Kurzblazer und Bleistiftrock. (Foto Phil Jelenska)
Der blaue Engel – Set mit Kurzblazer und Bleistiftrock. (Foto Phil Jelenska)

Sie war aber nicht nur eine gute Schauspielerin, sondern auch eine Stilikone, denn ihre Outfits haben sie ebenfalls berühmt gemacht. Ihre revolutionäre Art, sich zu kleiden, verlieh ihr eine selbstbewusste Aura, die später Frauen aus aller Welt nachahmen wollten.

Eine der wohl bekanntesten und provokantesten Szenen dürfte ihr Auftritt als Lola in dem Film „Der blaue Engel“ sein, in dem sie in Strapsen und Zylinder auf einem Fass sitzend singt. Eine Frau in Unterwäsche und mit einem Kleidungsstück, das damals ausschließlich Männern vorbehalten war (der Zylinder) – könnte es noch skandalöser sein?

Ja, das konnte es. In ihrem ersten amerikanischen Film „Morocco“ tritt sie als Frau in kompletter Männerbekleidung auf, genauer gesagt in einem Hosenanzug. Das mag sich für heutige Verhältnisse nicht unbedingt spektakulär anhören. Wenn man allerdings bedenkt, dass es bis in die 1950er Jahre hinein möglich war, als Frau für das Tragen von Männerkleidung mit dem Vorwurf „sich als Mann auszugeben“ verhaftet zu werden, gibt das eine Vorstellung davon, wie revolutionär dieser Auftritt von Marlene Dietrich war. Sie hat das Tragen von maskuliner Kleidung und damit ganz explizit den Männeranzug salonfähig gemacht. Ihrem Beispiel folgten danach berühmte und weniger berühmte Frauen und heute ist der Hosenanzug in der Modebranche auch für Frauen nicht mehr wegzudenken.

SMOKING HOT" von Silvia Schneider ist eine Hommage an Marlene Dietrich und das Paris der 20er Jahre. (Foto Phil Jelenska)
SMOKING HOT“ von Silvia Schneider ist eine Hommage an Marlene Dietrich und das Paris der 20er Jahre. (Foto Phil Jelenska)

Der Hosenanzug heute – selbstbewusstes Statement, Rüstung oder sexy Versprechen?
Heute ist das Tragen eines Hosenanzugs ganz sicher nicht mehr aufsehenerregend oder gar skandalös. Dank der „Hosenanzug-Revolution“ können wir ihn heute sogar ganz ungeniert tragen, ohne Angst vor einer möglichen Verhaftung haben zu müssen. Und trotzdem liegt noch immer etwas Besonderes in dieser Kleidung.

Marlene Dietrich verkörperte damals mit jener Art sich zu kleiden die Befreiung von gesellschaftlichen Rollenbildern und trug damit auf ihre Weise zur Emanzipation der Frau bei. So dient der Hosenanzug heute vielen Frauen in der Politik oder im Business als eine eher unspektakuläre und moderne Art sich zu kleiden. Wenn wir uns allerdings vorstellen wollen, was Marlene Dietrich wohl heute tragen würde, dann wäre dies vielleicht vielmehr eine glamouröse Kombination, die die männliche und weibliche Seite vereint. Ein knalliges Farben-Feuerwerk oder ein sexy Versprechen. Genau das ist „Smoking hot“ – eine Kollektion, die auf ihre Art und Weise eine Frau in einem revolutionären, selbstbewussten Licht erscheinen lässt.

Großes Beitragsfoto: Silvia Schneider präsentierte ihre neue Kollektion: „Smoking hot“. (Fotos Phil Jelenska)

www.silviaschneider.at/shop   

 

 

 

 

 

 

 

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